1. Erfahrungen und Seminarberichte
2023
Wochenseminar: Alles Glaubenssache? – Interreligiöse Projektwoche (mit Musik)
Mit Hilfe von Musik, mit Singen und selbst musizieren erleben die TN ihre eigenen
Haltungen und Grenzen und erfahren sich im Verhältnis zu anderen. Die Erlebnisse werden
reflektiert in Bezug auf Themen wie Identität, Respekt, Ausgrenzung, Glaubensvielfalt,
Freiheit. Ergänzt wird dies durch Gespräche mit jüdischen, christlichen und muslimischen
Gläubigen.
Welches Selbstverständnis haben wir als politische Jugendbildner, wo beginnt und endet politische Jugendbildung?
Das Thema wurde in einer eintägigen Klausur begonnen, intensiver zu diskutieren, nachdem es immer wieder in Teamgesprächen eine Rolle spielte. Das immer wieder neu zu befragende Selbstverständnis zur politischen Jugendbildung ist die Grundlage unserer Arbeit mit Jugendlichen und muß auf Erfahrungen in unseren Veranstaltungen, auf Veränderungen in der Gesellschaft und bei unserer Zielgruppe reagieren, um verantwortliche gute Bildungsarbeit machen zu können. Ein Kurzbericht.
Was Menschen glauben. Sichtweisen und Vorstellungen im Umgang mit schulischen Konflikten: „Etwas zu Ende bringen ist nicht das Ende.“
Die beiden beschriebenen Veranstaltungstage bildeten den Abschluss einer Veranstaltungsreihe mit Schülerinnen und Schülern, die innerhalb ihrer Schule als Schülerstreitschlichterinnen und -streitschlichter hätten tätig werden wollen. Das Vorhaben scheiterte an fehlender Unterstützung durch die Schule. Thema in Bezug auf die Einzelnen, die Gruppe und die Gesellschaft wurde daher: Beenden, scheitern, weitergehen.
Starke Gedanken und plattes Denken (Gesprächskreis)
Mit Schülern der 8. und 9. Jahrgangsstufe wurde ein längerfristig angelegter Gesprächskreis als Arbeitsgemeinschaft an der Schule eröffnet, in dem 2 Themen auf jeweils drei Wegen exemplarisch ins Gespräch kamen. Der Anspruch an solche sokratisch orientierten Gespräche wird im Manual formuliert und Abläufe im Detail beschrieben. Die Themen:
- Drogen und Freiheit
- Religion und Wahrheit
Religionen und Religionskritik in der pluralen Gesellschaft
Mit Schülern 11.-13.Klassen wurde in drei thematisch unterschiedlichen AGs über ihr Verständnis von Religion und deren Stellung in einer pluralen demokratischen Gesellschaft nachgedacht. Durch Zwischenpräsentationen kamen die drei Gruppen untereinander ins Gespräch.
Zur Programmstruktur der Seminarwoche:
Themen der AG:
Gott? – Vom (Un-)Sinn der Religion
Verbundenheit hoch drei – Glauben und Religion in einer zukunftsfähigen Welt
„Die Schule der Gottlosigkeit“Von Welterlösungsideen zu totalitären Paradiesentwürfen
Statement der Schule zu außerschulischen Projektwochen und zum Philosophieren mit Jugendlichen
In dieser Seminarwoche haben wir wieder mit der Jenaplanschule Jena kooperiert. Da unser Projekt „Alles Glaubenssache?“ ausläuft haben Schüler, Lehrer und Direktor sich in einem Schreiben an unsere Akademie und in einem Video dazu geäußert, dass und warum solche Wochen außerhalb der Schule in einer geeigneten Jugendbildungsstätte wie der in Hütten wichtig und nötig sind.
Zusatzinformationen zur Seminarwoche für den Blogbeitrag bei der et
Demokratisches Miteinander in Schule und Alltag
Eine fünftägige Klassenfahrt wird als Seminar durchgeführt. Die Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse verbringen unter dem Motto der Klassenfahrt „Einfach leben“ herausfordernde Tage. In der einfachen Unterkunft und in Selbstversorgung teilen sie Aufgaben, übernehmen Verantwortung für das Geschehen und geraten in Konflikte, machen was sie wollen- alleine oder unter anderen. Dabei erleben sie, dass Absprachen und Geschehnisse gemeinsam gestaltet werden können, aber auch, dass der Bruch von Absprachen Folgen hat. Anders als im Schulgeschehen sind sie am Ort und können problematischen Situationen nicht einfach ausweichen.
Betzavta online. Mehr als ein Lückenbüßer?
Während der Corona-Pandemie wurden in vielen Seminaren und in verschiedenen Gruppen Betzavta-Übungen online durchgeführt. Nach der Pandemie sind Online-Betzavta-Angebote nahezu vollständig verschwunden. Ziel des Workshops ist es, zu fragen, wie sinnvoll die Online-Durchführung von Betzavta-Übungen sein kann und welche Gelingensbedingungen ggf. erforderlich sind.
Betzavta übersetzt für „Alles Glaubensfragen?“
Eine Tagesveranstaltung versammelt Schülersprecher und – sprecherinnen, sowie den Schulsprecher eines Gymnasiums. An diesem Tag werden Betzavta-Übungen in den Dienst der Schüler -und Schülersprecherinnenarbeit der Schule gestellt. In den Übungen stattfindendes Erleben wird durch Reflexion in Erfahrung überführt und auf die Schülervertretungsarbeit bezogen. Mithilfe der Übungen erfolgt ein Blick über den Tellerrand des alltäglichen schulischen Geschehens. Die politische Dimension der Schüler -und Schülerinnenvertretung wird Thema.
Glaubenssachen mit ostdeutschen Jugendlichen
Am Ende des Projektes „Alles Glaubenssache?“ trafen sich interessierte Menschen aus dem politischen und philosophischen Bildungsbereich, die das Projekt über verschiedene Arbeitszusammenhänge kannten und eher korrespondierend begleitenden und beratenden Anteil nahmen, aber auch Anregungen für ihre Arbeit daraus entnehmen und eigene Erfahrungen einbringen konnten. Es wurden zum Ende des Projektes Erfahrungen diskutiert, einzelne Themen vertiefend besprochen, die mit Jugendlichen besonders anregend waren und es wurden entsprechend ausgewählte Methoden und Übungen nachvollzogen und reflektiert.
2022
Wochenseminar: Alles Glaubenssache? – Interreligiöse Projektwoche (mit Musik)
Mit Hilfe von Musik, mit Singen, Tanzen und selbst musizieren erleben die TN ihre eigenen Haltungen und Grenzen und erfahren sich im Verhältnis zu anderen. Die Erlebnisse werden reflektiert in Bezug auf Themen wie Identität, Respekt, Ausgrenzung, Glaubensvielfalt, Freiheit. Ergänzt wird dies durch Gespräche mit jüdischen, christlichen und muslimischen Gläubigen.
2-Tage-Wanderseminar: Identität und Respekt – Übungen zu einem gelingenden Miteinander
In dieser Veranstaltung sollen verschiedene Anliegen miteinander verbunden werden:
- Identität und Respekt sollen als Themen in Beziehung gesetzt werden
- Eine tragfähige Vorstellung von sich und die Offenheit für andere und anderes sollen
als Wegerfahrung erlebbar werden - Naturerfahrung und Gruppenerleben werden als Herausforderungen verstanden
- Themen und Wegerfahrungen sollen aus philosophischen Perspektiven verstanden
und Philosophie als Praxis gelingenden Lebens vorgestellt werden
Übung Fester Stand
Situatives Arbeiten: Murren am Wegesrand
Übung: Durch das Netz
Betzavta-Übung: Notwendigkeit eines Vertrages
Was Menschen glauben: Sichtweisen und Vorstellungen im Umgang mit schulischen Konflikten
In diesen vier Veranstaltungen geht es um ineinandergreifende Anliegen:
- Schule als Lernort und Lebensort mit politischer Dimension (Schule als Polis, Hartmut von Hentig) soll einsichtig werden und als Gemeinwesen aus diversen Personen bedacht werden
- Themen wie Toleranz, Vielfalt und damit verbundene Konflikte sollen aufgegriffen werden.
- Eine bereits aktive Gruppe von Schülerinnen und Schülern soll in die Aufgabe der Schülerstreitschlichtung eingeführt und als Team gestärkt werden.
Modul „Partnerinterview“
Ein angeleitetes Partnerinterview kann thematischen Einstieg mit Kooperation und Vorstellung verbinden. Die Teilnehmenden stellen sich gegenseitig mittels vorgegebener Fragen vor.
Modul „Konfliktlandkarte“
Die Teilnehmenden erstellen eine „Landkarte“, die über die Situation im Umgang mit Konflikten an ihrer Schule Auskunft gibt. „Landkarten“ können aber auch zu anderen inhaltlichen Schwerpunkten erstellt werden.
Modul „Turmbau“
Kooperationsübung in der gemeinsam ein Turm gebaut wird.
Modul „Die Kunst des Fragens“
Die Teilnehmenden erkunden die Welt des Fragens. Sie haben die Aufgabe, durch passendes und behutsames Fragen, vom Partner eine Geschichte zu erfahren.
Manual_Decke drehen
Die Teilnehmenden stehen auf einer Decke. Von Anfang bis Ende der Übung gilt, keiner darf
die Decke verlassen. Aufgabe: Dreht bitte die Decke herum, so dass alle auf der anderen
Seite der Decke zu stehen kommen.
Manual_Geldteilübung
Das „Geldteilspiel“ fordert die Teilnehmenden heraus, für dilemmatische Situationen des
Teilens eine Lösung zu suchen, die über das Dilemma hinausgeht und allen Beteiligten
einen „Gewinn“ ermöglicht.
Manual_Rollenspiel_Schulkonflikt
In einem Rollenspiel übernehmen Schülerinnen und Schüler die Rollen von Streitenden und
Vermittelnden. Sie versetzen sich über ihre Rollen und deren jeweiligen Perspektiven auch
in die Situation und suchen nach Möglichkeiten, den Streit beizulegen. Bei Rollenspielen
handelt es sich um eine gezielt eingesetzte Trainings- und Übungssituation.
Manual_Zuhören üben
Die Teilnehmenden sitzen sich wechselseitig gegenüber (Reißverschlussprinzip) Person 1
erzählt eine Geschichte. Person 2 hört zu, gibt das gehörte mit eigenen Worten wieder und
findet heraus, welche Gefühle Person 1 bewegt haben.
Demokratisches Miteinander in Schule und Alltag
In dieser dreiteiligen Veranstaltungsreihe geht es um folgende Anliegen:
- Miteinander reden will gekonnt sein: Arbeit mit den Schülern zum Thema Verständigung in der Klasse – die Klasse als demokratisches Gemeinwesen (Polis) verstehen.
- Unsere Klasse – Eine Welt der Vielfalt: Die Teilnehmenden nehmen die Vielfalt wahr, die sie ins Klassenleben einbringen.
- Vorbereitung und Qualifizierung demokratischer Mitbestimmung der Schülerinnen und Schüler.
- Qualifizieren der in der Klasse praktizierten Form „Morgenkreis“: Wie kann aus dem „Morgenkreis“ eine demokratische Praxis werden?
Manual_Ecken-Abfrage
Ein wöchentlicher „Morgenkreis“ hat stattgefunden. Beteiligt waren daran Schülerinnen und die Klassenleiterin. Die Bildungsreferentinnen haben von außen beobachtet.
Im Anschluss werden mit den Schüler*innen drei Reflexionsfragen bearbeitet:
1.) „Was bereitet mir am Morgenkreis Freude?“
2.) „Das würde mir fehlen, wenn es den Morgenkreis nicht mehr geben würde: …“
3.) „Wenn ich den Morgenkreis leiten würde, würde ich es wie folgt machen: …“
Manual_Gesprächsstörer-Gesprächsförderer
Die Teilnehmenden erleben auf spielerische Weise, was ein Gespräch fördert und was ein Gespräch erschwert. Einstiegsübung ist das bekannte Spiel „Stille Post“. Es folgt eine Übung mit verteilten Rollen zum Zuhören und Reden. Dabei erhalten die Zuhörenden Rollenanweisungen, die ein Gespräch stören und erschweren. Im letzten Schritt tragen die Beteiligten zusammen, was zu einem guten Gespräch gehört.
Manual_Mein Name_Was bedeutet er
Jede*r im Kreis sagt den eigenen Vornamen. Falls die Person die Namensbedeutung kennt, darf sie berichten, ansonsten wird recherchiert (analog und/oder digital) und anschließend die Bedeutung im Kreis vorgetragen.
Manual_Decke drehen
Die Teilnehmenden stehen auf einer Decke. Von Anfang bis Ende der Übung gilt, keiner darf die Decke verlassen. Aufgabe: Dreht bitte die Decke herum, so dass alle auf der anderen Seite der Decke zu stehen kommen.
Manual_Beleidigen
Bei dieser Übungsfolge, die Übung und Reflexion verbindet, geht es ums Beleidigen. Wir haben diese Übungsfolge im Dreischritt geplant und reflektieren hier ausführlich das Konzept:
Teil 1:
Im provokant-herausfordernden ersten Teil wird danach gefragt, was zur Kunst des Beleidigens eigentlich dazu gehört. Beleidigen wird hier als eine Kunst genommen, die es zu beherrschen gilt: Wenn schon Beleidigen, denn bitte richtig.
Teil 2:
Inszenierungen. Einerseits hat die Beleidigung etwas lustvoll, entlastend Aggressives (Beleidiger, Beleidigerin), anderseits wird sie, als Gewaltakt losgelassen, zu etwas Verletzendem (Beleidigter, Beleidigte). In szenischen Anspielen kann nun auch diese andere Perspektive deutlich werden. Im zweiten Teil geht es dann auch darum der Ambivalenz der Beleidigung gewahr zu werden und die Perspektive derer, die Beleidigungen erleiden.
Teil 3:
Im dritten Teil geht es um Möglichkeiten, mit Beleidigungen umzugehen.
Manual_ Eierflug
In Kleingruppen entwickeln die Beteiligten eine „Eierflugmaschine“, die
- es erlaubt, dass ein aus größerer Höhe herab geworfenes Ei unbeschädigt am Boden
ankommt, - attraktiv aussieht,
- möglichst lange in der Luft bleibt.
Eine Gruppeninteraktion die daraufhin angelegt ist kooperativ eine Aufgabe zu lösen und in der Regel höchst vergnüglich ist.
Eine zentrale Rolle für Team wie TN spielt das Thema „Umgang mit Regeln“.
Bubble Crasher – Schnupperkurs
Menschen stellen sich nur ungern selbst infrage. Daher umgeben sie sich meist mit anderen, die ihnen ähnlich sind und sie in ihrem Selbstbild bestätigen. An sich ist das nur menschlich. Problematisch wird es allerdings, wenn geschlossene Filterblasen entstehen und andere Ansichten oder Lebensrealitäten nicht mehr wahrgenommen werden. Das Projekt Bubble Crasher der Ev. Akademien Thüringen und Sachsen-Anhalt hat Methoden entwickelt, gesellschaftliche Spaltung im Kleinen anzugehen und Jugendliche fit zu machen, Menschen außerhalb ihrer Filterbubble zu treffen. In dem Schnupperkurs wird das Programm vorgestellt und kann auf die Eignung für die eigene Bildungspraxis erprobt werden. Das Angebot wendet sich vor allem an Respect Coaches.
Lebenskönnerschaft in einer Welt von Vielfalt und Veränderung.
Der Ausgangspunkt für unser Seminar stammt vom Gründer der Philosophischen Praxis, Gerd B. Achenbach. Er ist derjenige, der 2001 den Begriff „Lebenskönnerschaft“ in die philosophische Diskussion eingeführt hat:
„… sollte das Nachdenken darüber, wie gut und richtig zu leben sei, Sache von Profis und Spezialisten sein? Nein, es ist die eines jeden, einerlei,wo und wie er sich herumtreibt.“
Das Wochenseminar, das bewußt in einer Bildungsstätte außerhalb von Schul- und Wohnort der TN stattfindet, nähert sich von verschiedenen Seiten und in drei Arbeitsgruppen der Frage, wie eine Lebenskönnerschaft heute aussehen könnte, welche Ideen und Fähigkeiten, welche Haltungen und welches Wissen junge Menschen dafür benötigen könnten. Dabei knüpfen wir an die Lebenserfahrungen der TN an und verbinden diese mit Fachinformationen, philosophischer Nachdenklichkeit und dem Einüben von lebensführungsdienlichen geistigen Fähigkeiten. Da die Lebens- Gedanken- und Empfindungswelt Jugendlicher oft extrem mediengeprägt ist bildet dies not-wendig auch einen Schwerpunkt in zwei der AGs, Thema wurde es erwartbar auch in der 3. AG.
Die AGs widmen sich diesen Teilthemen:
- „Leben willst du, verstehst du das denn?“ (Seneca). Philosophieren über Grundfragen gelingender Lebensführung.
- Ich bin dann mal online… Mediennutzung die mir guttut
- The Social dilemma – über Wirkmechanismen digitaler Beeinflussung
„Leben willst du, verstehst du das denn?“ (Seneca). Philosophieren über Grundfragen gelingender Lebensführung.
The Social Dilemma
Ich bin dann mal online… Mediennutzung, die mir gut tut.
Das muß ja jede*r selber wissen? – Produktiver Umgang mit Wertekonflikten und Glaubensdifferenzen im Jugendprojekt
Engagierte Jugendliche erarbeiten anhand ihrer Erfahrungen mit Wertekonflikten und Glaubensdifferenzen in Jugendprojekten vernünftige, lösungsorientierte Umgangsweisen. Dazu reflektieren sie, angeregt durch diverse Übungen, wie solche Konflikte zustandekommen und welche oft ungewußten, nicht bemerkten Glaubens- und Wertvorstellungen in ihnen zum Tragen kommen. Ziel ist, an ausgewählten Erfahrungen deutlich zu machen, wie irrtumsanfällig Menschen sind, wie schnell und ungeprüft im Alltag Urteile und Wertungen vorgenommen werden und wie sich dies im Miteinander auswirkt. Es wird geübt, genauer hinzuhören, verstehen zu wollen und nicht gleich Bescheid zu wissen, was andere sagen und nach gemeinsam akzeptablen Lösungen und Wegen für gemeinsam geteilte Ziele zu suchen.
Religion im Wandel – Was kann man von der Reformation lernen?
In drei wechselnden Arbeitsgruppen beschäftigen sich TN aus 7.Klassen mit ausgewählten Ereignissen aus der Reformationszeit und schlagen Brücken zu ihrer heutigen Lebens- und Erfahrungswelt. Einbezogen werden „Luther und die Pest“ mit Corona-Bezug, „die „Judensau“ und andere Schmähungen“ mit Bezug zu heutigem Antisemitismus und ähnlichen -ismen sowie zur historischen Veranschaulichung das „Asisi-Panorama: Luther und die Stadt“. Kooperation mit dem Projekt der Ev.Akademie Sachsen-Anhalt: „sus et iudaei – Schmähplastiken in Sachsen-Anhalt“
Manual AG „Die ‚Judensau‘ und andere Schmähungen“
Dieses Manual möchte den prozesshaften Verlauf einer Zweitagesveranstaltung beschreiben, in der sechsmal ein ähnlicher inhaltlicher Impuls gegeben wurde (je drei Workshops an zwei Tagen). Das brachte die Möglichkeit mit sich, einen Kurzworkshop in sechs Durchgängen zu entwickeln und zu variieren. Ein vorbereitetes Konzept konnte so erprobt und angepasst werden. Vielleicht kann man sagen, bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen fand eine Art experimentelle Situation statt in der festgestellt werden konnte, welche Arbeitsweisen dienlich waren und welche nicht.
Extreme Glaubensformen, identitäres Denken und Verschwörungstheorien – Wie kann man mit Menschen reden, die sich einer gemeinsam geteilten Vernunft verweigern?
Eine Klausur von philosophisch interessierten Praktikern der Bildungsarbeit zur Selbstverständigung über das Thema, auch mit Blick auf Möglichkeiten des Umgangs damit in Bildungsprozessen.
2021
Thematisches Geocaching: Toleranz zwischen Religionen? – Zur Ringparabel von Lessing
In acht Stationen können Grundschüler erfahren, wie in der Ringparabel zum Toleranzgedanken hingeführt wird. Sie diskutieren unterwegs eigene Lösungsideen für Fragen aus der Ringparabel. Der Multicache kann auch für Jugendliche angepaßt werden und ist ortsunabhängig einsetzbar.
Wochenseminar: Schwierigkeiten mit der Wahrheit – Eine kleine Geschichte des Zweifelns
Eine Seminarwoche mit 11-.13.Klassen zur erfahrungsbezogenen Einführung in Grundlagen des (wissenschaftlichen) Erkennens von Wirklichkeit, in typische Irrtumsmöglichkeiten und Methoden des Zweifelns.
Interkulturelle Projektwoche: AG „Spurensuche: Glauben“ Programm
In der Interkulturellen Projektwoche haben wir uns auf die Spurensuche begeben, was die TN mit glauben und Glauben verbinden, was und wie sie glauben und haben Ausflüge in die drei monotheistischen Weltreligionen unternommen..
Modul „Arbeit mit Zitaten“
Mittels von Zitaten zum Thema Glauben erfolgt ein Einstieg in die thematische Arbeit und in ein Gespräch. Dabei können sich Ansichten und Fragen auftun, die im Weiteren aufgegriffen werden können. Eine Zitatsammlung gibt es am Ende des Dokuments.
Modul „Bewegung und Begriff“
In der Bewegung wird eine Annährung an das Thema „Glauben“ unternommen. Die
Teilnehmenden bewegen sich im Raum und sammeln in Begriff und Geste Aspekte des
Themas.
Modul „Skulpturarbeit“
Diese Übung kann an die in dieser Veranstaltung durchgeführte Arbeitseinheit „Bewegung
und Begriff“ angeschlossen werden. „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“, heißt es. In
dieser Übung stellen die Teilnehmenden „Skulpturen“ zum Thema „Glauben“ und mit ihnen
wird weitergearbeitet.
Modul „Was der Engel mir sagt …“
Unter Verwendung von durch den Künstler Paul Klee geschaffenen Engelsdarstellungen
werden die Teilnehmenden zu einer assoziativ- mediativen Übung angeleitet. Über die
Vorstellung der Ansprache eines Engels an sie schreiben die Teilnehmenden eine
Engelsbotschaft an sich auf.
Modul „Farben des Glaubens“
Über die Bedeutung und Wirkung von Farben ist es möglich, Aspekte des Glaubens zu
erschließen. Die Wirkung der Farben auch in dieser Hinsicht wird Gegenstand der
Untersuchung und der Gestaltung.
Modul „Glaubenskästchen“
Es lohnt sich, in Seminaren und Veranstaltungen etwas herzustellen, das als
„Erinnerungsanker“ für diese Veranstaltung dienen kann. Mitunter sind es
Seminartagebücher, aber auch handwerklich hergestellte Objekte.
Modul „Geschichten erzählen“
Eine Geschichte ist hier der Beginn der Auseinandersetzung mit „Glauben“ und der eigenen Bereitschaft zu glauben. Die Geschichte wird erzählt und mit der Geschichte gearbeitet.
Arbeitsgruppe: Bedeutung der Musik in den unterschiedlichen Religionen
Thematischer Workshop zum Thema Bedeutung der Musik in unterschiedlichen Religionen.
Projekttage „Schule als Übungsfeld von Demokratie“: Programm
Schülerinnen und Schüler von 3 Klassen einer Sekundarschule wurden je einen
Projekttag lang dazu angeregt, sich damit auseinanderzusetzen, was es heißt, eine Klasse zu sein. Es gab drei Programmvarianten mit einer 5., 6. und 7. Klasse.
Modul Warm up Ja-Nein-Doch
„Warming-ups“ dienen der unterhaltsamen und dennoch themenbezogenen Arbeit. Gerade dort, wo basale Arbeit an Grundfähigkeiten der Kooperation und Verständigung stattfinden, wie in dieser Veranstaltung, können die sogenannten „Warming-ups“, eigentlich bestimmt zur Auflockerung, nun Zugänge zur und Übung der Zusammenarbeit werden.
Modul: Hände
Die Teilnehmenden drucken ihre Hand auf ein Plakat. Zuerst geht es darum, was die Schülerinnen und Schüler persönlich wollen und wünschen. Danach wird gefragt, was alle in der Klasse gemeinsam haben.
Modul: Namensrunde
Eine Vorstellungsrunde, die dem Nennen der Namen dient und mit Bewegung verbunden wird.
Modul: Situatives Arbeiten mit Störungen
In schwierigen Seminarsituationen nicht mehr weiter zu kommen mit dem eigenen „Plan“ legt nahe, sich in besonderer Weise der Situation zuzuwenden, „wie sie nun einmal ist“. Das bedeutet „Störungen“ nicht mehr als unerwünschtes Verunmöglichen des von mir gewollten Vorgehens zu begreifen, sondern einen Situationswechsel, der seinerseits möglicherweise Potentiale enthält, mit dem „Thema“ weiter zu kommen. Es gilt also, eine andere Perspektive auf die so wahrgenommene „Störung“ einzunehmen.
Modul: Arbeitsabsprachen
Mit den Teilnehmenden wird besprochen und beschlossen, wie das Zusammensein gelingen kann. Berücksichtigt werden:
- Bedürfnisse und Anliegen der Beteiligten
- Notwendigkeiten des vertrauensvollen Arbeitens miteinander
- Geltende Regelungen, die in dieser Veranstaltung nicht außer Kraft gesetzt werden
können.
Damit wird zugleich deutlich, welcher Rahmen dieser Veranstaltung gesetzt ist und gesetzt sein soll.
Modul: Gruppenbild
Die Teilnehmenden malen ein gemeinsames Bild. Das Thema in diesem Fall: Was wünsche ich mir für meine Klasse?
Modul: Gemeinsam essen
Die Schülerinnen und Schüler essen gemeinsam und können dies erfahren als ein verbindendes soziales Geschehen.
Modul: Zollstockübung (Magic Stick)
Ein ausgeklappter Zollstock (oder eine Stange) soll gemeinsam abgelegt werden. Verwunderung und Frust erzeugt der paradoxe Effekt, dass der Zollstock zunächst nach oben steigt, statt nach unten – und nun?
Würde, Identität, Differenz, Universalismus – Aktuelle Identitätskontroversen aus Sicht leibphilosophischer Überlegungen
Eine Fortbildung und Arbeitstreffen zur Selbstverständigung unter Interessierten, die sich in unterschiedlichen politischen und Bildungszusammenhängen mit den spannungsvollen Verhältnissen zwischen Würde, Identität, Differenz und Universalismus bzw. Partikularismus in der modernen Demokratie beschäftigen. Zugleich eine Einführung in leibphilosophische Ideen.
„Können Menschen Engel sein?“ Als Christ leben in der Welt; oder: Stell dein Licht nicht unter den Scheffel (Luther)
Die Teilnehmenden sollten sich anhand der Reformation und Luther Rolle darin spielerisch mit dem Leben als Christ in der Welt auseinandersetzen. Hierzu wurde das Thema „Stell dein Licht nicht unter den Scheffel“ gewählt, um die Jugendlichen zu ermutigen, ihre Fähigkeiten zu zeigen.
Vom (Un-)Sinn der Religion. Bildung mit religionsfernen Jugendlichen in Ostdeutschland.
Im neuen Jahrbuch 2021 der Ev. Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung „Was die Demokratie zusammenhält – Konsens, Kompromiss und Kontroversität in der politischen Jugendbildung.“ hat Carsten Passin als Projektleiter von „Alles Glaubenssache?“ die spezifischen Grundlagen und Bedingungen der Projektarbeit in Ostdeutschland beschrieben.
Text als PDF online lesen oder downloaden.
2020
Actionbound: Wer glaubt denn noch?
Ein Projekttag zum Thema Glauben mit der Methode Actionbound.
Jugendlichen wird die Diversität des Glaubens aufgezeigt und ermöglicht, über Fragen des Glaubens zu sprechen.
Workshop: „Sprechen von Gott“ – Religiöse Sprache übersetzen für säkulare Menschen? Theorie und Praxis
In dieser Multiplikatorenveranstaltung geht es um die Notwendigkeit, mit religiöser Sprache zu reden, die Inhalte dieses Sprechens zu erfassen und danach zu fragen, wie es gelingen kann, religiöse oder Glaubenssprache in eine säkulare Zeit hinein zu sprechen und zu übersetzen.
Online-Workshop: Troll dich! -Strategien im Umgang mit Hass im Netz
Ziele:
• Definition von Hatespeech kennen und auf persönliche Tauglichkeit prüfen
• Hintergründe zu Hatespeech (Stand der Forschung) kennen
• Verschiedene Strategien im Umgang mit Hatespeech miteinander vergleichen, um persönlich taugliche Strategien zu übernehmen
• Methoden testen, die mit Jugendlichen umgesetzt werden können, um Hatespeech zu thematisieren
Programm
Ablaufplan
Seminarmaterial Handout
Workshop: „Miteinander-Betzavta – Übungen übersetzt für „Alles Glaubenssache?“
Anliegen dieser Multiplikatorenveranstaltung ist es, Möglichkeiten des Arbeitens mit dem
Bazavta-Übungsprogramm darzustellen und praktische Anwendungsmöglichkeiten im
Rahmen von Alles Glaubenssache vorzustellen und zu entwickeln.
Wochenseminar: Glaubenssache
In diesem Wochenseminar beschäftigen sich junge Menschen damit, worin (ihr) Glauben besteht, in welchen religiösen Formen er existiert und auch, welche politischen Wirkugnen er haben kann.
AG Die Bedeutung von Glauben im Leben von Menschen
AG Religionen, Verschwörungstheorien und damit verbundener geistiger Extremismus
Wochenseminar: Woran Du Dein Herz hängst …Gottesbilder, Religion und Religionskritik in der modernen pluralistischen Demokratie
In einem Wochenseminar mit jungen Menschen werden unterschiedliche philosophische, popkulturelle und politische Ebenen zum Thema Glauben und der Rolle von Religion in der Gesellschaft reflektiert.
AG Das Göttliche in Medien und Popkultur
AG Vom (Un-)Sinn der Religion
AG Religionen, Verschwörungstheorien und damit verbundener
geistiger Extremismus
Workshop: Weihnachten – Nur Geschenke oder mehr?
Die Weihnachtsgeschichte und Weihnachtsbräuche mit Kindern und der Hummel Bommel bzw. in einer Bibellandschaft neu entdecken.
Workshop 1 Eine Auseinandersetzung mit der Weihnachtsgeschichte
Workshop 2 Weihnachten mit der Hummel Bommel, eine Bildergeschichte
2. Ideen, Konzepte und Module für die Projektarbeit
Gesprächsreihe Jugendliche: „Starke Gedanken gegen plattes Denken“
Jugendliche mit einem betont gesellschaftspolitischen Aktionsanspruch werden zum Bedenken und Begründen herausgefordert. Sie werden dabei in sokratischer Tradition mit den eigenen Glaubsauffassungen und Behauptungen konfrontiert und zur Reflexion provoziert.
Seminar: „Luther – skandalös!“ Oder: Wie gelingt es, unangenehm aufzufallen?
Das Anliegen dieser Projekttage ist es, auf informative und unterhaltsame Weise in Lehre und das Leben Luthers einzuführen. Im Mittelpunkt steht das „Ärgernis Luther“, der seinen Zeitgenossen vielfach anstößig war. Ein Weg, sich der Person und Lehre Luthers anzunähern kann also sein, zu erkunden, woran sich der Ärger entzündete und zu erklären, welche Auffassungen und Anliegen da aufeinanderprallten. Über das historische Verständnis hinaus fragen wir, ob es auch heute mitunter geraten ist „unangenehm aufzufallen“. Wo könnten dazu im gesellschaftlichen, schulischen usw. Leben Gelegenheiten sein. Könnten wir uns von Luthers Mut anstecken lassen?
Rahmenprogramm
Karikaturen (Einblattdrucke) des reformatorischen Streits
Luther und die Juden
Luther – der Mönch, im Film
Was will dieser Mönch?
Archäologie der Skandale
Allerhand Skandale
Luther und die Seuche
Übung ala Betzavta: Luther, die Seuche und wir
Fortbildung: Digitaler Adventskalender 2021
Eine Multiplikatoren-Fortbildung um digitale Bildungsangebote attraktiver, abwechslungsreicher und für eine breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Videoprojekt: Was Menschen glauben
Jugendliche werden über Kurzfilme mit Interviews zur Fragestellung „Woran glaubst du?“ in ganz unterschiedlichen Bildungskontexten zum Nachdenken und Reden über Glaube-Religion und Politik angeregt.
Verschwörungsideologien – Diskussionsgrundlage für Seminare und Workshops
Wie kann man Verschwörungsideologien und ähnliche extreme, aufklärungsresistente Glaubens- und Denkformen verstehen und mit Menschen reden, die sich ihnen verschrieben haben? Diese ersten Diskussionsansätze werden im Projekt fortgeführt.
Weihnachten digital – Weihnachten in Minetest
Kinder lernen mit Hilfe von Minetest den Sinn und Hintergrund von Weihnachten kennen.
Tageseinstieg: Meine Form
Die Teilnehmenden zeigen nonverbal über ein frei bearbeitetes Blatt Papier die Stimmung, in der sie
sich gerade befinden.
Übung: Kann ich an die „Dinge“, an die ich mein Herz hänge, auch glauben?
Diese Übung nimmt bei einem berühmten Zitat von Martin Luther ihren Ausgang:„Was heißt: ‚einen Gott haben‘ oder was ist ein Gott? …“
Übung: Glauben – ein metaphorischer Zugang: Federobjekte gestalten
Die Teilnehmenden erhalten als einziges Material Federn und die Aufgabe, damit Objekte zu gestalten, die das Thema „Glauben“ aufgreifen und Aspekte von Glauben zum Ausdruck bringen.
Film als Arbeitsgrundlage: Arbeit mit dem Film „Der Imam und der Pastor“
Die Teilnehmenden sehen den Film „Der Imam und der Pastor“. Sie arbeiten anschließend mit Eindrücken und Themen des Films zur Problematik religiöser Konflikte.
Themeneinstieg: Glaubensvielfalt sichtbar machen
Es wird der Blick geweitet auf die Vielfalt der „Gegenstände“ des Glaubens und reflektiert, wie mit dieser Vielfalt umgegangen werden kann.
Was würde Luther heute sagen zu Toleranz …?
Anhand eines Thematischen Geocache und eines geführten Ausstellungsbesuchs im Asisi-Panorama in Lutherstadt Wittenberg werden die TN an einige Aspekte der Bedeutung der Reformation herangeführt.