Porträt zu Johanna Seligmann
Projekt

Stelen und Steine

Jugendliche gedenken an das (einstige) jüdische Leben in der Lutherstadt Wittenberg.

Stelen aus Stahl, so hoch wie ein Mensch, lassen in Wittenberg immer wieder die „Stolpersteine“ des Künstlers Gunter Demning unübersehbar aus dem Boden wachsen. Sie erinnern an jüdische Familien, die in Wittenberg lebten und Opfer des Nationalsozialismus wurden. An wichtigen Jahrestagen werden die Stelen in der Stadt aufgestellt. Initiatoren waren das Luther-Melanchthon-Gymnasium und die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt. Geschaffen wurden die Stelen von Wittenberger Jugendlichen.

Nach und nach wird diese Dokumentation jüdischen Lebens in Wittenberg erweitert. Aktuelle Beiträge zum Projekt finden sich weiter unten.

Holocaust-Gedenken am 27.1.20 - Foto: Tobias Thiel/Ev. Akademie
Holocaust-Gedenken am 27.1.20, Foto: Tobias Thiel/Ev. Akademie

Projektidee

Schülerinnen und Schüler der 10. bis 12. Klassen des Luther-Melanchton-Gymnasiums setzten sich im Geschichts-, Englisch- und Kunstunterricht mit der Zeit des Nationalsozialismus und insbesondere mit den Biografien von fünf jüdischen Familien in der Lutherstadt Wittenberg auseinander. Als Grundlage diente das Buch „(Un)vergessene Nachbarn“ von Reinhard Pester.

Zusammen mit der Ev. Akademie Sachsen-Anhalt e.V. entstand die Projektidee, Rundgänge zu den Stolpersteinen in Lutherstadt Wittenberg durchzuführen. Die Idee, Stelen anzufertigen kam auf, um lebensgroße Abbilder zu den Personen auf den Stolpersteinen zu haben und diese somit noch nahbarer zu machen. Herausgekommen sind fünf Stelen, die Geschichte auf „Augenhöhe“ ermöglichen.

Eingebettet wurde das Projekt „Gegen das Vergessen“ in mehrere, auch städtische Veranstaltungen im Rahmen des Gedenkens an 80 Jahre Reichspogromnacht 2018.

Umsetzung des Projektes

Biographie(nach)forschung

Zunächst wurden Biographien von einigen auf den Stolpersteinen abgebildeten Bürgerinnen und Bürgern erforscht. Bereits das erwies sich als kompliziert, da die Quellenlage dünn ist. Weiterhelfen konnte hier das Buch „(Un)vergessene Nachbarn“. Geschrieben von Reinhard Pester beschreibt es die Geschichte mehrerer jüdischer Familien in Wittenberg. Letztlich wurden fünf Personen stellvertretend für ihre Familien und für Familien in Wittenberg gewählt, die auf den Stelen abgebildet sind:

Lilly Hirschfeldt, Richard Wiener, Martin Israel, Elisabeth Schwarz und Johanna Seligmann.

Schülerin liest in "unvergessene Nachbarn"
Eine Schülerin liest in „Unvergessene Nachbarn“, Foto: LMG Wittenberg

Anfertigung der Stelen

Ein auffälliges Merkmal der Stelen ist das Porträt der jeweiligen Person auf Augenhöhe. Mit Hilfe von Nachforschungen konnten die Schülerinnen und Schüler historische Aufnahmen zu lediglich zwei der fünf Personen, Richard Wiener und Lilly Hirschfeldt, finden. Für die verbliebenden Stelen porträtierten sich zwei Schülerinnen und ein Schüler, sodass alle Personen ein „Gesicht“ bekommen.

Schülerinnen zeichnen Entwürfe für die Porträts der Stelen
Schülerinnen zeichnen Entwürfe für die Porträts der Stelen, Foto: LMG Wittenberg

Die anschließende Skizze zeigt einen ersten Entwurf einer Stele, entworfen von der Kunstlehrerin des Luther-Melanchton-Gymnasiums, Ulrike Kirchner.

Skizze: Ulrike Kirchner
Quelle: Ulrike Kirchner

In den gesamten Planungs- und Umsetzungsprozess waren die Schülerinnen und Schüler des Luther-Melanchton-Gymnasiums involviert. So bestimmten sie mit dem Ingenieurbüro rund um Ulrich Papst, wie aus den Skizzen zu den Porträts die fertigen Ausschnitte werden sollten.

Eine Schülerin bestimmt die Maße der Stelen
Eine Schülerin bestimmt die Maße der Stelen, Foto: Carl Städler

Zusammen mit der Metallbaufirma von Günter Schildhauer wurden die Sockel und Beine der Stelen angefertigt. Die letzten Schritte wurden mit den Schülerinnen und Schülern durchgeführt.

Schülerinnen arbeiten an den Stelen
Schülerinnen arbeiten an den Stelen, Foto: Carl Städler

Erstellung der Würfel

Für weiterführende Informationen zu den einzelnen Familien wurden von den Schülerinnen und Schülern des Luther-Melanchton-Gymnasiums für jede Stele zusätzlich ein Würfel angefertigt. Diese sollen bei Gedenkveranstaltungen und Rundgängen mit an den Orten der Stelen stehen und Auskünfte zu der Biographie der jeweiligen Person geben.

Würfelanfertigung
Schülerinnen und Schüler fertigen einen Würfel an, Foto: LMG Wittenberg

Die fertigen Würfel stellen jeweils auf fünf Seiten wichtige Ereignisse oder Lebensdaten der jeweiligen Person dar. Das nachfolgende Bild zeigt eines der kunstvoll angefertigten Würfel.

Würfel zu Lilly Hirschfeldt
Würfel zu Lilly Hirschfeldt, Foto: Ev. Akademie Sachsen-Anhalt e.V.

Personen

Es gibt Stelen zu den Personen Lilly Hirschfeldt, Richard Wiener, Martin Israel, Elisabeth Schwarz und Johanna Seligmann. Alle Fünf stehen stellvertretend für ihre Familien, zu denen meist Stolpersteine vor den Wohn- oder Arbeitshäusern in Wittenberg stehen. Eine Liste aller Stolpersteine findet man bei Wikipedia.

Lilly Hirschfeldt

Lilly Hirschfeldt steht stellvertretend für die Familie Hirschfeldt. Die Familie besteht aus ihrem Vater, Richard Hirschfeldt, ihrer Mutter, Hedwig Hirschfeldt und ihren Geschwistern Eva, Günther und ihrer Zwillingsschwester Milly.

Die Stolpersteine der Familie stehen vor dem Familiengeschäft in der Mittelstraße 51:

Kurzbiographie:

  • nach 1900: Richard Hirschfeldt zieht nach Wittenberg
  • 1904: Richard eröffnet sein Geschäft in der Collegienstraße/Eingang Mittelstraße 51
  • nach 1904: Richard heiratet Lina Groß
  • 1907 und 1908: Eva und Günther werden geboren
  • Okt. 1909: Lina stirbt
  • nach 1909: Richard heiratet seine zweite Frau, Hedwig Rechel
  • 1912: Die Zwillinge Milly und Lilly werden geboren
  • 09.11.1938: Der Sohn eines Mitarbeiters im Geschäft berichtet von der Nacht: Nur Hedwig und Lilly hätten sich in der Wohnung befunden, mussten diese laut ihm verlassen und wurden mit Schildern mit der Aufschrift „Ich bin eine Judensau – spuckt auf mich“ durch die Collegienstraße getrieben.
Skizze von Lilly Hirschfeld
Quelle: LMG Wittenberg

Richard Wiener

Richard Wiener ist deutsch-amerikanischer Bürger und Ehrenbürger der Stadt Wittenberg. Er verbrachte seine Kindheit bis zum Alter von 11 Jahren in Wittenberg. Seit vielen Jahren setzt sich Richard Wiener, der heute in Washington lebt, als Zeitzeuge für die Versöhnung ein. Unermüdlich informiert der inzwischen über 90-Jährige junge Menschen in Amerika und in Deutschland über die geschichtlichen Ereignisse, das Unrecht und die Willkür, die er persönlich erlebte.

Die Familie Wiener besteht aus den Eltern, Robert und Mariem Wiener und ihrem Sohn Richard. Zusammen wohnten sie in der Lutherstraße 17a, gegenüber dem ehemaligen Gebäude des Luther-Melanchton-Gymnasiums, Richards Schule:

Kurzbiographie:

  • 07. August 1927: Geburt Richards in Wittenberg
  • 1936: Die Familie beantragt die Ausreise in die USA
  • Nach dem 09.11.1938: Robert Wiener wird nach der Reichspogromnacht verhaftet, die Wohnungseinrichtung der Familie wird zerstört
  • Anfang 1939: Richard reist mit dem Kindertransport aus und kommt bei Verwandten in London unter, seine Eltern können ebenfalls nach England fliehen
  • 1940: Die Familie Wiener erhält die Visa für die USA und wohnt fortan in Brooklyn
  • Nach 1940: Richard schließt in New York die Schule ab, absolviert seinen Wehrdienst
  • 1963: Richard schließt sein Studium der Rechtswissenschaften ab und arbeitet als selbstständiger Patentanwalt
  • 1969: Heirat Richards, aus der Ehe gegen zwei Kinder hervor. Die Ehe wird nach 20 Jahren geschieden
  • Vor 1990: Mehrere Reisen in die BRD
  • 1990 Erstmalig nach seiner Flucht besucht Richard Wittenberg
  • 1997: Richard trifft bei einem weiteren Besuch alte Klassenkameraden und vergibt ihnen ihre Taten an die Familie
  • 2010: Richard Wiener wird Ehrenbürger der Stadt Wittenberg aufgrund seines Wirkens zur Versöhnung und als Entschuldigung für das ihm in der Vergangenheit zugefügte Unrecht
Skizze von Richard Wiener
Quelle: LMG Wittenberg

Martin Israel

Martin Israel steht stellvertretend für die Familie Israel, bestehend aus seiner Mutter, Amalie Israel, seinem Vater, Jakob Israel und ihm.

Stolpersteine zu der Familie stehen vor ihrem Wohnhaus mit dem Geschäft in der Collegienstraße 9:

Kurzbiographie:

  • 08.10.1877: Geburt von Amalie Israel (geb. Falkenberg) in Hammerstein
  • um 1890/1900: Umzug Amalies nach Wittenberg, da es es in ihrem Heimatort aufgrund der schlechten Wirtschaftslage Randale gibt
  • nach 1900: Heirat Amalies mit Jakob Israel
  • 17.07.1911: Geburt Martin Israels
  • 09.11.1938: Das Herrenbekleidungsgeschäft des Vaters wird Ziel der Angriffe in der Reichspogromnacht
  • nach 1938: Die Familie verliert ihr Bekleidungsgeschäft, es wird „arisiert“
  • nach 1938: Übersiedlung der Familie nach Halle
  • nach 1938: Tod Jakobs in Halle

Martin Israel wird am 19.02.1943 mit dem 29. Osttransport nach Ausschwitz deportiert und dort ermordet. Seine Mutter, Amalie Israel, stirbt bereits 1942 nach ihrer Deportation nach Sobibor bei Lublin.

Skizze von Elisabeth Schwarz
Quelle: LMG Wittenberg

Elisabeth Schwarz

Elisabeth Schwarz steht stellvertretend für die Familie Schwarz, bestehend aus ihrem Mann, Simon Schwarz und ihr.

Die Stolpersteine des Ehepaars Schwarz stehen vor ihrem ehemaligen Wohnhaus in der Schlosstraße 9:

Kurzbiographie:

  • 23.12.1878: Elisabeth Schwarz (geb. Backhaus) wird geboren
  • Okt. 1905: Heirat mit Simon Schwarz
  • 12.11.1938: Simon gerät nach den Geschehnissen der Reichspogromnacht in Schutzhaft (Konzentrationslager Buchenwald)
  • Ende 1938: Simon wird aus der Schutzhaft entlassen
  • 24.04.1939: Das Paar erhält einen Pfändungsbescheid in Höhe von 12.000 Reichsmark
  • Nov. 1939: Gezwungener Umzug nach Halle
  • 25.07.1941: Erneuter gezwungener Umzug innerhalb von Halle
  • 30.05.1942 Deportation nach Osten

Vermutlich werden Simon und Elisabeth Schwarz kurz nach ihrer Ankunft in einem der Konzentrationslager ermordet.

Skizze von Elisabeth Schwarz
Quelle: LMG Wittenberg

Johanna Seligmann

Johanna Seligmann steht stellvertretend für die Familie Seligmann, bestehend aus ihren Eltern, Alfred und Gertrud Seligmann und ihr.

Die Stolpersteine zu den Seligmanns stehen vor der Mittelstraße 16:

Kurzbiographie:

  • 10.11.1897: Geburt Alfred Seligmanns
  • 25.05.1922: Geburt der Tochter Johanna
  • Nach 1922: Umzug der Familie nach Wittenberg in die Thomas-Müntzer-Straße 33 und Eröffnung eines Schuhgeschäfts in der Mittelstraße 16.
  • 09.11.1938: Zerstörung des Geschäfts in der Reichspogromnacht, Verhaftung und Deportation von Alfred Seligmann ins Konzentrationslager Buchenwald
  • Nach dem 09.11.1938: Entlassung von Alfred, die Familie muss in ein „Judenhaus“ umziehen
  • 1939: Versuch nach England auszuwandern, scheitert
  • 1939: Die Familie zieht nach Berlin
  • 01.11.1939: Die Seligmanns werden ins „Judenghetto“ Lodz gebracht

Johanna Seligmann stirbt am 14.04.1944 im „Judenghetto“. Ihre Eltern werden ins Konzentrationslager Ausschwitz deportiert und dort ermordet.

Skizze von Johanna Seligmann
Quelle: LMG Wittenberg

Ansicht der Stelen

Ansicht der Würfel

Danksagung

Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt e.V. und dem Luther-Melanchthon-Gymnasium Wittenberg und wurde von der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Wittenberg aus Mitteln des Programms „Demokratie Leben“ des BMFSFJ gefördert.

Wir danken weiterhin:

  • Herrn Reinhard Pester
  • Herrn Günter Schildhauer, WET Wittenberg Edelstahl Technik GmbH
  • Herrn Ulrich Papst, Ingenieurbüro Papst
  • Herrn Migas, MIGAS Werbung
  • dem Förderverein Hundertwasser am Luther-Melanchton-Gymnasium
  • der Evangelischen Stadtkirchengemeinde Wittenberg
  • der Lutherstadt Wittenberg
  • dem Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch ConAct
  • den Lehrer:innen, Fremdsprachenassistent:innen und Schüler:innen des Gymnasiums
Schlagwörter: , , ,

Tobias Thiel

Studienleiter für gesellschaftspolitische Jugendbildung
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Durch die Stelen ist man gezwungen stehenzubleiben und sich damit auseinanderzusetzen, bei den Stolpersteinen bin ich einfach unbewusst drübergegangen.

Ein Teilnehmer bei den Stelen-Rundgängen am 08.11.2018

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Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Wittenberg


Diskurs-Beiträge

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