Minecraft-Wettbewerb "Die faire Stadt der Zukunft" - Bild: CC-BY-SA 2.0 Evangelische Akademie Sachen-Anhalt e.V. - Original: CC-BY-SA 2.0 Serious Cat
„Die Weltbevölkerung nimmt rasant zu, Ressourcen wie Erdöl werden knapper und Großstädte platzen aus allen Nähten. Wie können Menschen in den nächsten Jahren fair, friedlich und gleichberechtigt in einer Stadt zusammenleben?“ Das war die Fragestellung des Minecraft-Wettbewerbs „Die faire Stadt der Zukunft“. 38 Jugendliche zeigten im Herbst 2014 in neun Teams, wie Industrie, Wohnen, Bildung und Kultur in Zukunft städtebaulich umgesetzt werden könnte. Umweltfreundliche und barrierefreie Lösungen waren ihnen ebenso wichtig wie ein neues Bildungskonzept.
Zusammenfassung der Vorstellungen der jungen Menschen für eine faire Stadt der Zukunft
Idee und Umsetzung
Nach einer Anmeldung als Gruppe (mind. 2 Personen) erhielten die Teilnehmenden Zugang zu einem Online-Minecraft-Server, auf dem sie zu einem bestimmten Thema in einem bestimmten Bereich bauen konnten. Die unterschiedlichen Gruppen konnten sehen, was die anderen bauen, sie konnten im Chat miteinander schreiben, selber bauen konnten sie aber jeweils nur im eigenen Gebiet sowie auf den Straßen, die als Abgrenzung der unterschiedlichen Gruppenbereiche dienten. Nach einigen Wochen Bauzeit waren die Gruppen mit Stichtag zum 15.11.14 aufgerufen, ihre Themen und die von ihnen gestalteten Stadtteile der fairen Stadt in einem kurzen Video vorzustellen. Sechs Gruppen reichten ein solches Video ein und qualifizierten sich damit für das Abschlusswochenende Ende November in Wittenberg. An diesem Wochenende fungierten alle Teilnehmenden als Jury. Sie legten Kriterien für eine faire Stadt der Zukunft fest und begutachteten dann wechselseitig die Beiträge der Gruppen nach diesen Kriterien. So wurde ein Gewinner festgelegt. Allerdings erfüllten jede Gruppe zumindest einige Kriterien, so dass alle einen Preis erhielten.
Thematische Präsentationen der Teilnehmenden
Am Abschlusswochenende präsentierten die Gruppen die von ihnen gebauten Stadtviertel vor den anderen Gruppen. Dabei zeigten sie, wie sie ihr Themengebiet (Bildung, Kultur, Industrie/Energie oder Wohnen) in einer fairen Stadt der Zukunft umgesetzt haben.
Die IG Minecraft hat ein Bildungsviertel entworfen und dabei Bildung neu gedacht. Lehrer:innen werden zu Begleiter:innen und Lernpartner:innen. Ältere Schüler:innen unterrichten jüngere. Deshalb braucht es statt vielen Klassenräumen besser ein offenes Schulgebäude mit vielen Nischen und Ecken, kleinen und größeren Strukturen. Selbstverständlich braucht es aber auch einen sehr ansprechenden Pausenhof und eine Cafeteria. Die naturwissenschaftliche Ausbildung war ihnen besonders wichtig. Da gibt es fachbezogen eigene Schulgebäude mit hervorragenden Experimentiermöglichkeiten. Vermutlich ist es deshalb kein Zufall, dass gerad im Bildungsviertel das Verkehrsmittel erfunden und gebaut wurde, dass auch von allen anderen Gruppen übernommen wurde: Eine Schwebebahn, die wenig Platz braucht, weil sie z.B. über der Straße gebaut werden kann und die mit Ökostrom betrieben fast CO2-neutral verkehren kann.
Die Gruppe JukaJuma hat ein Kulturviertel gebaut. Nach einigen technischen Problemen stellen sie ausführlich das Konzept eines Theaters mit Restaurants, sehr viel Bühnentechnik vor. Theater war ihr erster Gedanke beim Thema Kultur, später bauten sie auch eine große Statue, eine Bibliothek, ein Museum, ein Kino, ein Openair-Theater voller Bäume und ein Jugendhaus, schließlich sei Jugend ja später die neue Kultur. An der Präsentation hatte das Publikum viel Spaß – gerade weil die Technik nicht so funktioniert wie geplant.
Mit einer U-Bahn reist die Gruppe „Die Architekten“ in das Industrieviertel, das sie gebaut haben. An der U-Bahn-Haltestelle hat man Anschluss an die Schwebebahn, mit der man in die restlichen Viertel reisen kann. Im Bürogebäude gibt es sowohl Einzel- und Großraumbüros sowie Konferenz- und Meetingräume mit der jeweils notwendigen Ausstattung. Ein wichtiges Thema der fairen Stadt der Zukunft ist die Herstellung ökologischen Stroms in Solar- und Windparks und einer Biogasanlage. Als Baumaterial werden Tonziegel in einer Fabrik hergestellt. Für die Mittagspause der Angestellten und Chefs im Industrieviertel gibt es einen Erholungspark mit vielen Bäumen und Bänken. Auch das Klärwerk befindet sich hier, ebenso wie eine zweite, kleinere Feuerwehr für den Brandschutz nur in diesem Viertel. Am Rande des Industrieviertels gibt es auch Wohnhäuser, weil der kurze Weg zur Arbeit zu Fuß ökologischer als alle Verkehrsmittel ist. Damit sich Elektromobilität durchsetzen kann, gibt es selbstverständlich eine Stromtankstelle.
Im Wohnviertel werden unterschiedliche Bedarfe der Menschen berücksichtigt. Familien können in Ein- oder Mehrfamilienhäusern wohnen. An kleinstädtische Strukturen mit großen Gärten schließen sich Hochhäuser an, die pro Bewohner:in vergleichsweise wenig Fläche verbrauchen. Bei den Häusern wurde mit viel Glas gearbeitet, um die Innenräume hell zu gestalten. Außerdem wurden nach Möglichkeit, Solarpanel auf den Häusern und auch Autos verbaut, um möglichst auf Erdöl und Erdgas verzichten zu können. Außerdem besticht das Wohnviertel durch viele Grünflächen, eine Kirche und einen Nachbau des Brandenburger Tores – und alles ist nach Möglichkeit fußläufig erreichbar.
Die Gruppe „Die Wächter von Minecraft“ haben als zweite Gruppe das Thema Industrie und Energie bearbeitet. Die Fabrik in diesem Gebiet arbeitet vollautomatisch und braucht keine Arbeiter. Aus den Schornsteinen kommt nur Wasserdampf und der Srom wird aus Pflanzenkraft hergestellt. Auch hier sind die Gebäude durch eine U-Bahn verbunden.
Das Team „Die Erbauer“ möchte Baugrund sparen, damit alle Menschen in einer Stadt wohnen können, die auch noch Grünflächen enthält. Eine faire Stadt bedeutet für diese Gruppe, dass alle Menschen gleichberechtigt und barrierefrei Zugang zur Stadt haben. Zum Beispiel braucht es deshalb in jedem Gebäude Aufzüge. Dekorationen und freier Baustil gehören aber ebenso wie Kunstgalerien auch zu einer attraktiven Stadt.
Faire Stadt der Zukunft: Zusammenschnitt der an die Jury eingereichten „Let’s show“-Videos von drei Gruppen
Ablauf des Wettbewerbs und weitere Informationen
Bereiche und Viertel der fairen Stadt
Die Faire Stadt ist in sieben Bereiche aufgeteilt. Der öffentliche Bereich in der Mitte kann von allen Teams gemeinsam bebaut werden. Die sechs thematischen Bereiche stehen nur den jeweiligen Teams zur Verfügung.
Öffentlicher Bereich Im öffentlichen Bereich der Stadt können alle Teams gemeinsam bauen. Hier könnt öffentliche Gebäude errichten, welche in den anderen Gebieten nicht vorhanden sind. Ob Rathaus, Marktplatz, Medien-Haus oder Krankenhaus – eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Des Weiteren findet ihr im öffentlichen Bereich aktuelle Ankündigungen und könnt mit dem Organisationsteam Kontakt aufnehmen.
Thematische Bereiche In den thematischen Bereichen könnt ihr euch als Team kreativ austoben und uns zeigen, wie das jeweilige Viertel in der Fairen Stadt der Zukunft für euch aussieht. Euer Hauptaugenmerk sollte hierbei auf dem thematischen Bereich liegen. Es können aber auch weitere Gebäude in dem Viertel entstehen, falls ihr noch Zeit zum Bauen habt. Gut wäre es auch, wenn euer Viertel mit Wegen, Straßen o.ä. eine Verbindung zu den angrenzenden Vierteln bietet.
Wohnen Die Bevölkerung auf der Welt nimmt zu. Kriege, Konflikte und Umweltkatastrophen zwingen Millionen Menschen zur Flucht aus ihren Heimatländern. Weiterhin gibt es viele Menschen, die besondere Bedürfnisse (Kinder, Senioren, Menschen mit Behinderung, etc.) haben und beispielsweise auf Barrierefreiheit angewiesen sind. Wie würdet ihr ein Wohnviertel in der Fairen Stadt der Zukunft planen und bauen? Welche Angebote des gemeinsamen Zusammenlebens gibt es für die Bewohner? Und was ist noch wichtig in einem Wohnviertel der Fairen Stadt? Zeigt es uns in Minecraft!
Bildung Das Bildungssystem befindet sich nicht nur in Deutschland im Wandel. Die Globalisierung, das Internet und weitere Veränderungen stellen die Menschen vor neue Herausforderungen. Wie würdet ihr Bildungsangebote in der Fairen Stadt der Zukunft anbieten? Gibt es wie bisher Schulen, Universitäten, Bibliotheken und Kreisvolkshochschulen? Wie sieht für euch beispielsweise das Schulgebäude der Zukunft aus? Oder gibt es das gar nicht mehr? An welchen Orten und in welchen Gebäuden tauschen Menschen Wissen aus, erfahren neues und lernen etwas? Wir freuen uns auf eure Lösungen und Bauwerke!
Industrie-Energie Ressourcen wie Erdöl oder seltene Metalle werden knapper, der Klimawandel und Umweltverschmutzungen sind schon länger ein großes Problem. Jede Stadt braucht eine Menge Energie, um seinen Bewohnern und Einrichtungen Strom oder Wärme zu liefern. Wie versorgt sich die Faire Stadt der Zukunft mit Energie? Wie organisiert ihr ein Industrieviertel, welches zum einen für die Energieversorgung zuständig ist und zum anderen für die Herstellung von vielfältigen Waren, die Menschen benötigen? Wir freuen uns auf eure Ansätze!
Konsum Städte werden auch durch Einkaufsmöglichkeiten attraktiv für Besucher-/Innen und Bewohner/-Innen. In letzter Zeit dominieren aber vor allem große Handelsketten die Innenstädte, wodurch die Vielfalt verloren geht. Auch der faire und bewusste Konsum ist immer wieder ein aktuelles Thema. Die Bewohner der Fairen Stadt benötigen verschiedene Dienstleistungen und Produkte. Wie organisiert ihr Einkaufsmöglichkeiten und wo werden diese angeboten? Gibt es weiterhin spezielle Orte, an welchen Bewohner Produkte und Dienstleistungen austauschen können? Wir freuen uns auf euer kreativen Ideen und Bauwerke!
Erholung/Sport Erholungs- sowie Sportangebote steigern die Lebensqualität für die Bewohner einer Stadt. Einige Städte werden inzwischen allerdings von Bürogebäuden und viel grauem Beton dominiert. Wie können sich die Bewohner in der Fairen Stadt erholen und Sport treiben? Gibt es Sporthallen, öffentliche Sportplätze, schön hergerichtete Parks oder etwa ganz andere Orte? Ihr entscheidet, wie Erholung und Sport in der Fairen Stadt angeboten werden. Wir freuen uns auf eure Ergebnisse!
Kultur Kulturelle Einrichtungen und Bauwerke wie Theater, Gemeinschaftshäuser oder Museen gehören seit jeder zu Städten. Aber auch Kinos, Konzert- und Eventlocations sowie Musik-Clubs gehören zur Kultur einer Stadt. Wie stellt ihr euch ein kulturelles Viertel in der Fairen Stadt der Zukunft vor? Welche Einrichtungen für die Bewohner gibt es? Wir freuen uns auf eure kulturellen und kreativen Bauwerke!
Wie läuft der Wettbewerb genau ab?
16.10.2014 -14.11.2014 Beginn Anmeldung und Bauphase Die Teams bauen jeweils in ihrem Bereich der Stadt. Jeder Stadtteil hat hierbei einen anderes Thema, wie z.B. Erholung, Bildung oder Industrie/Energie. Die Beschreibungen zu den Bereichen findest du hier. Gemeinsam findet Ihr die besten Lösungen für die faire Stadt der Zukunft, setzt diese in Minecraft um und stellt sie als Text oder – noch besser – als Let’s show Video vor. Außerdem kann das Stadtzentrum von allen Teams gemeinsam bebaut werden. Beim Bauen gilt es ein paar Regeln zu beachten, die Ihr auf dem Server findet.
15.11.2014 Deadline: Abgabe der „Let’s show“-Videos oder Text-Beschreibung Bis zum 15.11.2014 solltet ihr die Ergebnisse in eurem Bereich als „Let’s show“-Video oder Text-Beschreibung an uns gesendet haben. Die Informationen zur Abgabe findet ihr hier. Keine Sorge, es geht nur um eine kurze Präsentation eures Fortschritts. Jury-Vorauswahl der Teams Eine Jury schaut sich eure Stadt-Bereiche in Minecraft an sowie eure „Let’s show“-Videos. Die besten und kreativsten Teams werden zur Abschlussveranstaltung mit Zockernacht zu uns nach Wittenberg eingeladen.
29./30.11.2014 Abschlusstreffen mit Preisvergabe und “Zockernacht” Die besten Teams werden für ein Wochenende nach Wittenberg eingeladen. Hier werden die Gewinner/-Innen in verschiedenen Kategorien gemeinsam gekürt. Für die Gewinner-Teams stehen Sachpreise im Wert von insgesamt 250,00 € zur Verfügung. Weiterhin gibt es eine gemeinsame Zockernacht und verschiedene interessante Gaming-Workshops.
Einreichung der Beiträge
Ihr habt bis zum 15. November Zeit, eure bebauten Stadtteile als Text-Interview oder “Let’s show”-Video vorzustellen und die Dateien ans Team zu schicken. Das Team schaut sich daraufhin die Inhalte im Video sowie die Bauwerke in der Minecraft-Welt an und lädt bis zu 30 Personen zum Final-Wochenende am 29./30.11. in Wittenberg ein.
Die Qualität der Videos spielt keine Rolle, sondern es geht um die Inhalte.
Ein Beispiel für ein “Let’s show”-Video findet ihr z.B. hier. Ihr könnt die u.s. Fragen aber auch als Text, z.B. in einer Word- oder als Libre-Office-Dokument einreichen.
Welche Fragen sollten im “Let’s show”-Video beantwortet werden?
Wer war alles in eurem Team und welchen thematischen Bereich habt ihr bebaut? (Eine Vorstellung mit euren Minecraft-Namen oder Vornamen reicht vollkommen aus. Wenn ihr wollt, könnt ihr auch gerne Informationen zu eurem Alter und eurem Wohnort angeben)
Was habt ihr alles gebaut? (Hier wäre es gut, wenn ihr einen allgemeinen Überblick über euer Viertel gebt und die Bauwerke vorstellt)
Welche Funktion und Besonderheiten haben die jeweiligen Bauwerke für euer Thema? Was ist daran “fair”? (Hier könnt ihr die wichtigsten Bauwerke im Detail vorstellen. Also welche Funktion dieses Bauwerk hat und was daran besonders ist. Außerdem wäre es schön, wenn ihr erzählt, warum dieses Bauwerk für euer Thema wichtig ist)
Welche Gebäude mit anderen Funktionen oder zu anderen Themenbereichen habt Ihr auch in Eurem Viertel realisiert? Warum habt ihr euch dafür entschieden? (Diesen Punkt solltet ihr nur erläutern, falls ihr weitere Bauwerke in eurem Viertel gebaut habt)
Wie fügt sich Euer Viertel in die Stadt ein? Wie ist es mit anderen Stadtteilen verbunden?
Weiterhin sind folgende Fragen für uns interessant, die aber nicht bewertet werden:
Wie habt Ihr die Zusammenarbeit in Eurem Team organisiert? Was hat im Team besonders gut funktioniert? Gab es besonderere Herausforderungen, die ihr als Team meistern musstet? (Habt ihr z.B. die Arbeit aufgeteilt, sodass jeder hatte einen anderen Auftrag oder alles gemeinsam gebaut? War ein Gebäude vielleicht besonders schwer zu bauen?)
Wie seid ihr an euer Thema am Anfang herangegangen? (Welche Gedanken habt ihr euch gemacht? Was habt ihr überlegt und was geplant? Welche Ideen habt ihr vielleicht wieder verworfen? Was war schwierig?)
Was hättet ihr noch gebaut, wenn ihr noch Zeit gehabt hättet?
Wenn ihr weitere Ideen habt, dann könnt ihr diese gerne im Video anbringen. Ihr solltet jedoch eine maximale Videolänge von 30 Minuten nicht überschreiten.
Einreichung
Die Videos oder ausgefüllten Interviews bitte bis zum 15. November an uns schicken: Videodatei mit dem Dienst WeTransfer verschicken (an die E-Mailadresse schicken) Textdatei als Anhang an
Das Team würde eure Videos oder Texte gern nach seiner Entscheidung veröffentlichen. Wenn ihr das nicht wollt, gebt uns bitte Bescheid.
Das Team freut sich auf eure Videos oder Texte!
FAQ
Was ist, wenn ich keinen kostenpflichtigen Minecraft-Account gekauft habe? Wenn Ihr keine oder nicht genügend Minecraft-Accounts habt, könnt Ihr bei Accounts erhalten, die Ihr für die Zeit des Wettbewerbs nutzen könnt.
Was ist, wenn ich weitere Fragen habe? Du kannst unser Team per E-Mail kontaktieren.
Imagefilme und Aufrufe für den Wettbewerb
Teaser für den Minecraft-Wettbewerb „Die faire Stadt der Zukunft“, inklusive Kurzbeschreibung des Themas und der Arbeitsweise
Kurz-Teaser für den Minecraft-Wettbewerb „Die faire Stadt der Zukunft“
Endspurt – Die faire Stadt der Zukunft (Minecraft-Wettbewerb) – Teilnahme nur noch bis 11.11.2014 möglich!