Diskurs

Steine des Anstoßes

Vortragsreihe zur judenfeindlichen Schmähplastik in Calbe

Seit einigen Jahren wird die St. Stephani-Kirche in Calbe umfangreich saniert. Mit der Instandsetzung der Außenfassade rückte zuletzt auch der dort befindliche Figurenkranz in den öffentlichen Blick: 14 steinerne Chimären porträtieren, was die christliche Kirche lange Zeit für einen teuflischen Ausdruck von Sünd- und Lasterhaftigkeit hielt. Diese schrieb man jeher auch Jüdinnen und Juden zu. Eine der Figuren, die auf obszöne Weise einen Rabbiner mit einem Schwein abbildet, verweist auf eines der ältesten Motive des christlichen Judenhasses. Um den Verbleib der Chimäre wurde seitdem viel gestritten: Sollte man sie an Ort und Stelle belassen und dort adäquat kommentieren? Oder ist die Beleidigung, die von der Plastik ausgeht, nicht auch heute noch zu sehr präsent, als dass sie vor Ort verbleiben kann? Der Gemeindekirchenrat in Calbe und die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt möchten die Diskussionen um den Umgang mit der judenfeindlichen Schmähplastik zum Anlass nehmen, die Auseinandersetzung mit den Themen Antijudaismus und Antisemitismus mit einer Vortragsreihe zu begleiten. Angesichts des noch immer grassierenden Antisemitismus scheint es wichtiger denn je, über antijüdische Bildwerke, ihren historischen Kontext und ihre Bedeutung für die Gegenwart ins Gespräch zu kommen.

Die Veranstaltungsreihe wird ausgerichtet in Zusammenarbeit mit dem Gemeindekirchenrat in Calbe und in Kooperation mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Sachsen-Anhalt.

Der Eintritt ist frei.

Veranstaltungsprogramm zur Reihe „Steine des Anstoßes“

Fragen zur Veranstaltungsreihe richten Sie bitte an:

Vincent Kleinbub, Projektmitarbeiter, Tel.: 01573/2483415
Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt e.V.
Schlossplatz 1d | 06886 Lutherstadt Wittenberg
Tel.: 03491 4988 - 0 | Fax: 03491 4988-22
E-Mail:
Internet: www.ev-akademie-wittenberg.de

Entsprechend der jeweils gültigen Verordnung zum Schutz vor Neuinfizierungen mit dem Coronavirus setzen wir das entsprechende Hygienekonzept um und bitten Sie herzlich, dieses auch zu beachten.

Vincent Kleinbub

Mitarbeiter im Projekt „Bildspuren“ (2022 bis 2023)
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