Diskurs

Bewegtes Gedenken zum 09. November III

Sekundarschule Heinrich-Heine; Wittenberg

Schülerinnen der 9. Klasse „stolpern“ über die Erinnerung an die Familie Israel.

Stolpersteine in Erinnerung an Familie Israel.

Larissa:

Stolpersteine sind Erinnerungen an das Schicksal der verfolgten Menschen des Nationalsozialismus.

Anne Marie: 

Schaut mal, da stehen sogar Namen drauf!

Pia:

Oh wartet, ich google mal! Ja, der hier gehört der Familie Israel. Diese jüdische Familie hat wohl im Zeitraum von 1877 bis 1943 gelebt.

Fabienne:

Interessant, weiß man denn mehr über die Familie?

Anne Marie:

Ja, Martin Israel ist der Sohn von Amalia und Jakob Israel. Er wurde in Wittenberg um 1911 geboren. Hier steht er wurde mit 18 Jahren gezwungen nach Berlin umzuziehen! Nur weil er jüdisch war!

Larissa:

Und von dort wurde er am 19. Februar 1943 in das KZ Auschwitz Birkenau deportiert und ermordet, so wie viele anderen Juden und nicht ins System passende Menschen!

Fabienne:

Oh okaaay. Und was ist mit den Eltern von Martin passiert?

Pia:

Amalia wurde zwangsweise von ihrem Mann getrennt. Sie wurde mit vielen anderen jüdischen Familien in die Dessauerstraße in Wittenberg umgesiedelt.  Dann wurde leider auch sie in ein KZ nach Sobibor deportiert, wo sie später 1942 ermordet wurde. Ihr Mann Jakob ist im Altersheim in Halle 1940 gestorben.

Fabienne:

Das ist ja eine schreckliche Geschichte die hinter diesem Stein steckt. Hatten sie irgendein Familiengeschäft als Erinnerung in Wittenberg?

Anne Marie:

Hier steht sie besaßen ein Herrenbekleidungsgeschäft in der Collegienstraße. Dieses wurde aber leider von den Nazis enteignet.

Pia:

Wow, was für ein furchtbares Ereignis diese Familie ereilt hat und nur weil sie jüdisch waren.

Larissa:

Ja, das stimmt. Deshalb gibt es ja diese Stolpersteine. Sie sollen an die Opfer und das erfahrene Leid erinnern.

Anne Marie:

Ich habe gerade gelesen, dass Amalia in Halle noch einen Stolperstein besitzt.

Larissa:

Ja, das stimmt. Denn sie musste von Wittenberg nach Halle ziehen und von dort aus kam sie dann Sobibor. Wo sie schließlich ermordet wurde.

Fabienne:

Mädels, vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Das habe ich vorher nicht gewusst. Die Geschichte hat mich sehr berührt.

Stolpersteine von Martin, Jacob und Amalie Israel.

Paul F. Martin

Studienleitung Theologie/ Gesellschaft/ Kultur
mehr erfahren

Tobias Thiel

Studienleiter für gesellschaftspolitische Jugendbildung
mehr erfahren

Stelen und Steine

Durch die Stelen ist man gezwungen stehenzubleiben und sich damit auseinanderzusetzen, bei den Stolpersteinen bin ich einfach unbewusst drübergegangen.

Ein Teilnehmer bei den Stelen-Rundgängen am 08.11.2018

Weiter zu:
Projektidee
Personen
Galerie
Aktuelle Beiträge

Ein Projekt im Rahmen der

Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Wittenberg

Diskurs-Beiträge

Skip to content