Diskurs

Holocaustgedenktag 27. Januar 2025

Stadtkirche St. Marien Wittenberg/ Stätte der Mahnung

Vor 80 Jahren, am 27. Januar 1945, wurde das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau durch Soldaten der Roten Armee befreit. Die Konzentrationslager sind Zeugen und Sinnbild für die unzählbaren Gräueltaten der NS-Diktatur. Mit der Gedenkveranstaltung wird der Opfer gedacht, aber auch der zahlreichen Lücken, die sie hinterlassen haben. Gleichzeitig erinnert der Tag daran, dass die Welt noch immer nicht von Fremdenhass, Antisemitismus und Antiziganismus befreit wurde. Eine freundliche und offene Gesellschaft fordert von Allen Courage und Engagement für Zusammenhang und Verständigung in ihren jeweiligen Verantwortungsbereichen.

Zur diesjährigen Gedenkveranstaltung der Opfer des Nationalsozialismus luden die Stadt Wittenberg, die Stadtkirchengemeinde St. Marien, die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt und die AWO KV Wittenberg ein.

Anders als in den Vorjahren fand das Programm in der Stadtkirche St. Marien statt. Nach einer Begrüßung folgten drei Wortbeiträge der Einladenden und drei Instrumentalstücke von jüdischen Komponisten – vorgetragen von Michael Stolle.
In einem ersten Beitrag las Pfarrer Fabian Mederacke einen sehr bewegenden Auszug aus der Autobiografie der Auschwitzüberlebenden Rachel Hanan Ich habe Wut und Hass besiegt vor. Der Auszug schildert Hanans Gedanken zur Frage, was bleibt nach Auschwitz? Für die Autorin sind es Liebe und Geborgenheit, die sie bei ihren Eltern erfuhr und welche ihr in Auschwitz nicht weggenommen werden konnten. Diese Liebe und Geborgenheit waren wie ein Schutzschild gegen Hass und Hetze. Der Auszug ermutigt dazu, in den uns anvertrauten Beziehungen die Samen für einen solchen Schutz zu sähen.
Die Geschäftsführerin des Kreisverbandes der AWO, Corinna Reinecke, schilderte das Engagement der Arbeiterwohlfahrt in den unterschiedlichen Lebensbereichen.
Zuletzt sprach Christoph Maier, Direktor der Evangelischen Akademie. Sein Beitrag rief in Erinnerung, dass antidemokratische und homophobe Kräfte demokratische Wahlen gewinnen können. Es liegt deshalb an uns, wachsam zu sein, sowie Räume zu schaffen, in denen Vertrauen entsteht und Dialog stattfinden kann (zur vollständigen Rede).
Im Anschluss an das Programm fand an der Stätte der Mahnung das Gedenken statt. Nachdem Pfarrer Mederacke ein Bußgebet gesprochen hatte, legten Landrat Christian Tylsch Oberbürgermeister Torsten Zugehör, sowie zahlreiche Vereine und Bürgerinnen und Bürger Kränze und Steine nieder.

Alle Fotos von Matthias Keilholz

Dominic Häde

Pädagogischer Mitarbeiter für das digitale Bildungshaus
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Christoph Maier

Akademiedirektor und Studienleiter für Theologie und Politik
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Stelen und Steine

Durch die Stelen ist man gezwungen stehenzubleiben und sich damit auseinanderzusetzen, bei den Stolpersteinen bin ich einfach unbewusst drübergegangen.

Ein Teilnehmer bei den Stelen-Rundgängen am 08.11.2018

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