Projekt

Bildspuren

Foto: SBerner/Stephanikirche Calbe

Wege und Möglichkeiten des Umgangs mit judenfeindlichen Darstellungen im öffentlichen Raum

Mit dem Projekt „Bildspuren“ setzt die Evangelische Akademie ihr Engagement in den Bereichen Wissensvermittlung und Antisemitismusprävention rund um die sog. „Judensau“-Darstellungen in Sachsen-Anhalt fort. Das Projekt möchte zur kritischen Auseinandersetzung mit den judenfeindlichen Bildmotiven anregen und an den jeweiligen Orten zivilgesellschaftliches Engagement stärken. Dazu erarbeitet das Projekt ein barrierearmes und multimediales Informationsangebot und richtet regelmäßige Bildungsveranstaltungen und Dialogformate zur Geschichte der Schmähplastiken sowie zur Genese und Verbreitung von christlichem Antijudaismus und Antisemitismus aus.

Etwa 30 judenfeindliche Schmähskulpturen gibt es derzeit noch an Kirchen und anderen Gebäuden. Vier der Bildwerke befinden sich in Sachsen-Anhalt (Calbe, Magdeburg, Lutherstadt Wittenberg, Zerbst), wobei das Relief an der Stadtkirche in Wittenberg zu den bekanntesten zählt. Mit den Schmähplastiken verbindet sich eine jahrhundertelange Geschichte der Ausgrenzung und Gewalt gegen Jüdinnen und Juden, deren gesellschaftliche Aufarbeitung in vielen Punkten noch aussteht. Die Einbindung des Motivs in eine judenfeindliche Bildsprache reicht vom Mittelalter über die Frühe Neuzeit und die Moderne bis in die Gegenwart hinein.

Die nach wie vor anhaltende Polarisierung des Themas zeigt an, dass noch immer ein substanzieller Bedarf an Information, Kontextualisierung und Intervention besteht. Ebenso besteht die Notwendigkeit, an den jeweiligen Orten neue und zeitgemäße Formen der Aufarbeitung und des Erinnerns zu entwickeln. Darin einbezogen werden muss eine historische wie theologische Reflexion judenfeindlicher Bilder und Erzählungen.

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Vincent Kleinbub

Mitarbeiter im Projekt „Bildspuren“
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Diskurs-Beiträge

Von der Kirche in die Köpfe

Über den Umgang mit antijüdischen Bildern im Christentum
Am 16. und 17. Juni 2023 fand in Bonn die Studientagung „Eingebaute Judenfeindschaft. Zum Umgang mit antijüdischen Motiven an und in Kirchen“ des Deutschen Koordinierungsrats der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zuamenarbeit statt. Im Rahmen der Tagung wurde darüber diskutiert, welche Funktion antijüdischen Erzählungen und Motiven im Christentum zukam, wie sie sich haben verbreiteten und transformieren können und wie wir mit den…
Am 16. und 17. Juni 2023 fand in Bonn die Studientagung „Eingebaute Judenfeindschaft. Zum Umgang mit antijüdischen Motiven an und in Kirchen“ des Deutschen Koordinierungsrats der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zuamenarbeit statt. Im Rahmen der Tagung wurde darüber diskutiert, welche Funktion antijüdischen Erzählungen und Motiven im Christentum zukam, wie sie sich haben verbreiteten und transformieren können und wie wir mit den…

Schwierige Probleme, einfache Erklärungen

Neue Podcast-Folge zu Verschwörungstheorien
Während der Coronapandemie hatten judenfeindliche Stereotype Konjunktur. In zahlreichen Verschwörungstheorien wurden Jüdinnen und Juden zu Nutznießern oder Verursachern der Kankheit erklärt. Doch warum diese absurden Vorwürfe? Und wie kommt es eigentlich dazu, dass Verschwörungstheorien immer wieder gesellschaftlichen Zulauf erhalten? Über den Zusammenhang von Antisemitismus und Verschwörungstheorien klärt in der dritten Folge unseres „Bildspuren“-Podcasts Prof. Dr. Michael Butter auf. Er ist…
Während der Coronapandemie hatten judenfeindliche Stereotype Konjunktur. In zahlreichen Verschwörungstheorien wurden Jüdinnen und Juden zu Nutznießern oder Verursachern der Kankheit erklärt. Doch warum diese absurden Vorwürfe? Und wie kommt es eigentlich dazu, dass Verschwörungstheorien immer wieder gesellschaftlichen Zulauf erhalten? Über den Zusammenhang von Antisemitismus und Verschwörungstheorien klärt in der dritten Folge unseres „Bildspuren“-Podcasts Prof. Dr. Michael Butter auf. Er ist…

Die Betroffenen selbst zu Wort kommen lassen

Kuratorinnnenführung zur Ausstellung "Als Jüd:innen markiert und verfolgt"
Die Wanderausstellung „Als Jüd:innen markiert und verfolgt. Jüdische Identitäten und NS-Tatorte in Sachsen-Anhalt“ portraitiert zwölf Menschen, die von den Nationalsozialistinnen und Nationalsozialisten als jüdisch markiert und als Konsequenz daraus gewaltsam aus der sog. Volksgemeinschaft ausgeschlossen wurden. Aktuell ist die Ausstellung in der Evangelischen Akademie in Wittenberg zu sehen. In diesem Rahmen luden das Projekt „Bildspuren“ und die Gedenkstätte KZ Lichtenburg…
Die Wanderausstellung „Als Jüd:innen markiert und verfolgt. Jüdische Identitäten und NS-Tatorte in Sachsen-Anhalt“ portraitiert zwölf Menschen, die von den Nationalsozialistinnen und Nationalsozialisten als jüdisch markiert und als Konsequenz daraus gewaltsam aus der sog. Volksgemeinschaft ausgeschlossen wurden. Aktuell ist die Ausstellung in der Evangelischen Akademie in Wittenberg zu sehen. In diesem Rahmen luden das Projekt „Bildspuren“ und die Gedenkstätte KZ Lichtenburg…

Ausstellung eröffnet

„Als Jüd:innen markiert und verfolgt“
In der Evangelischen Akademie in Wittenberg ist in der letzten Woche die Ausstellung „Als Jüd:innen markiert und verfolgt. Jüdische Identitäten und NS-Tatorte in Sachsen-Anhalt“ eröffnet worden. Wir freuen uns, dass etwa 30 interessierte Gäste der Einladung gefolgt sind und die Ausstellung bereits am ersten Tag in Augenschein nehmen konnten. Besonderer Dank gebührt Herrn Mihail Groys (Zentralrat der Juden in Deutschland),…
In der Evangelischen Akademie in Wittenberg ist in der letzten Woche die Ausstellung „Als Jüd:innen markiert und verfolgt. Jüdische Identitäten und NS-Tatorte in Sachsen-Anhalt“ eröffnet worden. Wir freuen uns, dass etwa 30 interessierte Gäste der Einladung gefolgt sind und die Ausstellung bereits am ersten Tag in Augenschein nehmen konnten. Besonderer Dank gebührt Herrn Mihail Groys (Zentralrat der Juden in Deutschland),…
Die Abgrenzung vom Judentum war dem Christentum lange Zeit eingeschrieben. Mit der Enterbungstheologie wurde bereits in der Antike die Grundlage für zahlreiche judenfeindliche Zuschreibungen gelegt. Mittelalterliche Darstellungen, die Juden in Verbindung mit Schweinen zeigten, beschreiben einen Aspekt dieser christlichen Judenfeindschaft. Ein anderer war und ist die aktive Gewalt: 1492 ereignete sich im mecklenburgischen Sternberg ein Pogrom gegen die dort lebenden…
Die Abgrenzung vom Judentum war dem Christentum lange Zeit eingeschrieben. Mit der Enterbungstheologie wurde bereits in der Antike die Grundlage für zahlreiche judenfeindliche Zuschreibungen gelegt. Mittelalterliche Darstellungen, die Juden in Verbindung mit Schweinen zeigten, beschreiben einen Aspekt dieser christlichen Judenfeindschaft. Ein anderer war und ist die aktive Gewalt: 1492 ereignete sich im mecklenburgischen Sternberg ein Pogrom gegen die dort lebenden…

Bildspuren — Der Podcast

Neue Audio-Reihe zu christlicher Judenfeindschaft
Im Projekt „Bildspuren“ entsteht in diesem Jahr ein neues Podcastformat. In fünf Folgen werfen wir einen kritischen Blick auf antijüdische Bilder und Erzählungen des Christentums. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten klären wir über die Ursachen christlicher Judenfeindschaft auf und fragen nach Kontinuitäten in der Gegenwart. Die ersten beiden Podcast-Folgen sind ab sofort auf Soundcloud und Spotify verfügbar. Hören Sie rein!…
Im Projekt „Bildspuren“ entsteht in diesem Jahr ein neues Podcastformat. In fünf Folgen werfen wir einen kritischen Blick auf antijüdische Bilder und Erzählungen des Christentums. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten klären wir über die Ursachen christlicher Judenfeindschaft auf und fragen nach Kontinuitäten in der Gegenwart. Die ersten beiden Podcast-Folgen sind ab sofort auf Soundcloud und Spotify verfügbar. Hören Sie rein!…

„Tabu der Gerechten“

Antisemitismus-Kritik aus Hollywood
Etwa 15 Zuschauerinnen und Zuschauer waren am Montag zur zweiten Filmvorführung der Reihe „GegenBilder – Kino gegen Antisemitismus“ ins Kiez Kino nach Dessau gekommen. Zu sehen war Elia Kazans „Tabu der Gerechten“, der 1947 als eine der ersten Hollywoodproduktionen den Alltagsantisemitismus der damaligen US-amerikanischen Gegenwart thematisierte. Noch bis Oktober zeigen der Verein „Film ab! In Dessau“ und das Projekt „Bildspuren“…
Etwa 15 Zuschauerinnen und Zuschauer waren am Montag zur zweiten Filmvorführung der Reihe „GegenBilder – Kino gegen Antisemitismus“ ins Kiez Kino nach Dessau gekommen. Zu sehen war Elia Kazans „Tabu der Gerechten“, der 1947 als eine der ersten Hollywoodproduktionen den Alltagsantisemitismus der damaligen US-amerikanischen Gegenwart thematisierte. Noch bis Oktober zeigen der Verein „Film ab! In Dessau“ und das Projekt „Bildspuren“…

Kino gegen Antisemitismus

Filmreihe in Dessau ist gestartet
Etwa 25 Zuschauerinnen und Zuschauer waren am Montag ins Kiez Kino nach Dessau gekommen, um sich Georg Wilhelm Pabsts „Der Prozess“ (1948) anzusehen. Der Film ist der erste von dreien, die noch bis Oktober in der Reihe „GegenBilder – Kino gegen Antisemitismus“ laufen. Die Filmreihe wird organsiert vom Verein „Film ab! In Dessau“ und dem Projekt „Bildspuren“, in Kooperation mit…
Etwa 25 Zuschauerinnen und Zuschauer waren am Montag ins Kiez Kino nach Dessau gekommen, um sich Georg Wilhelm Pabsts „Der Prozess“ (1948) anzusehen. Der Film ist der erste von dreien, die noch bis Oktober in der Reihe „GegenBilder – Kino gegen Antisemitismus“ laufen. Die Filmreihe wird organsiert vom Verein „Film ab! In Dessau“ und dem Projekt „Bildspuren“, in Kooperation mit…

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