Tropische Früchte in der Konfi-Arbeit klingen exotisch? Pfarrer Heiner Montanus aus Siegen konzipierte im Rahmen der Ernährungskampagne „Niemand isst für sich alleine“ von Brot für die Welt mehrere Konfi-Einheiten zu fairem Handel. Besonders an diesem Baustein des Globalen Lernens ist, dass er auf vielfältige Weise an unterschiedliche Kernthemen der Konfi-Arbeit anknüpft.
- Titel: „Gerecht handeln am Beispiel der Ananas“
- Herausgeber*in: Diakonisches Werk der EKD e.V. für die Aktion „Brot für die Welt“
- Urheber*in: Heiner Montanus
- Thema des GL: Fairer Handel, Globale Gerechtigkeit
- Thema der KA: Vater Unser, Nächstenliebe, Abendmahl
- Einheiten: 7 Unterrichtseinheiten, 60 Minuten, bauen aufeinander auf
- Entstehungskontext und Quelle: Brot für die Welt, Link
Die Konfi-Einheiten rund um den fairen Handel mit der Ananas aus dem Jahr 2009 sind schon etwas älter, doch das Thema hat keineswegs an Aktualität verloren. Der Baustein fasst 7 Einheiten für je eine Stunde Konfi-Unterricht zusammen. Sie bauen aufeinander auf und münden zum Schluss in einen Gottesdienst. Die sehr ausführlichen Inhalte können bei Bedarf auch nur in einer Auswahl von 2-3 Einheiten verwendet werden. Das Material bietet gleich zu Beginn umfassende Hintergrundinformationen zum fairen Handel und natürlich im Besonderen zur Ananas auf dem Weltmarkt. Der Baustein ist praxiserprobt.
Auffallend ist, dass Globales Lernen hier in die Inhalte des Konfi-Unterrichts miteingewebt wird. So steht beispielsweise das Vater Unser im Mittelpunkt der ersten Einheit. Mit einer „Vaterunser-Schnecke“, die auf dem Boden ausgelegt ist, werden die Konfis an den Text herangeführt. Schritt für Schritt lassen sie die einzelnen Sätze auf sich wirken und reflektieren anhand der Wörter, was Menschen zum Leben brauchen. Darauf aufbauend setzen sie sich in weiteren Einheiten damit auseinander, was „fair“ bedeutet und wie die Lebensumstände von Menschen in der ganzen Welt mit unserem Konsumverhalten zusammenhängen. Hierfür ist auch ein Planspiel in das Material integriert.
In der sechsten Unterrichtseinheit münden die Reflexionen in eine Tischszene mit einem gemeinsamen globalen Abendmahl anknüpfend an die Tischgemeinschaft in Korinth. Abschließend gestalten die Konfirmand*innen gemeinsam Plakate, die sie nach dem Gemeindegottesdienst (bei fairen Ananas-Getränken) ausstellen.
Als ich mich bei Heiner Montanus zu dem Baustein erkundete, berichtete er, dass die Reihe gut angewendet werden konnte und es zu schönen Ergebnissen kam. Allerdings war es schwierig, fair gehandelte Ananas zu erwerben und der Preisunterschied zu den nicht fair gehandelten Produkten sehr hoch. Vielleicht könne man mehr noch auf die Frage eingehen, ob es überhaupt sinnvoll sei, exotische Früchte um die halbe Welt herum zu handeln. Ein wichtiger Hinweis, gerade auch in Bezug auf den ökologischen Fußabdruck. Auch wer gegenüber der Ananas in der Konfi-Arbeit noch skeptisch ist, findet im Baustein viele inspirierende Beispiele, Globales Lernen mit Kernthemen der Konfi-Arbeit zu verknüpfen.