Deine Eltern planen euren Urlaub ohne dich. Das Taschengeld reicht nie. Die Schule darfst du nicht gestalten und auch dein Dorf oder deine Stadt fragt dich nicht, bevor sie den Radweg neu bauen oder einen Jugendclub schließen. Was dürfen Eltern, Schule und Kommune? Und welche Rechte hast du?
Die Rechte aller Jugendlichen bis 18 Jahren sind in der Erklärung der Kinderrechte festgehalten. In den letzten Jahren haben wir auf ganz unterschiedliche Weise zu Kinderrechten gearbeitet und gebildet. So gab es z.B. Kinderrechte-Endteckertouren per Actionbound und Geocaching und Minecraft-Camps mit Besuchen im Bundestag.
Um das Thema zu vertiefen und produktorientiert zu arbeiten, haben die Teilnehmenden des Sommer-Camp „Du hast Recht(e)“ im beliebten Videogame Minecraft Orte nachgebaut, die für die Umsetzung von Kinderrechten relevant sind und an diesen virtuellen Orten kurze Videos (Machinimas) erstellt, bei denen Minecraft als Tool für eine Art Trickfilm genutzt wird. Die „Kulisse“ haben sie in Minetest gebaut, die Texte und ein Storyboard selbstständig erstellt und den Film gedreht.
Beim Recht auf Bildung – Recht auf Schule bewegten die Teilnehmende, Bilder von zerstörten Schulen aus Syrien. Das Recht auf Ruhe, Freizeit und Spiel haben sie durch eine innovative Reise als fliegender Zwerg durchs Kinderzimmer umgesetzt. Zum Recht auf Gesundheit thematisieren sie aus ihrer Lebenswelt übervolle Krankenhäuser und Arztpraxen, in denen eine Gesundheitsversorgung nicht mehr gesichert ist. Das Recht auf Schutz vor Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung siedeln sie in einem Familiengericht an. Ein Vater wird angeklagt, sein Kind mehrfach geschlagen und misshandelt zu haben. Sein Kind wird erstmal in einem Heim bzw. einer Pflegefamilie untergebracht.
Die Filme stehen online zur Verfügung und können gern von anderen für die Vermittlung der Kinderrechte eingesetzt werden.
Recht auf gewaltfreie Erziehung
Ein Vater schlägt sein Kind grün und blau, weshalb er sich vor dem Familiengericht verantworten muss. Am Ende bereut er sein Tun. Ob er sein Kind, dass in Pflegeheim bzw. einer Pflegefamilie untergebracht ist, zurückbekommt, bleibt offen. Diese Geschichte haben sich Kinder und Jugendliche ausgedacht und damit an Erfahrungen aus ihrem Alltag oder ihrem Bekanntenkreis angeknüpft. Aus der Liste der Kinderrechte, die sie bei der Veranstaltung kennengelernt haben, haben sie sich bewusst für das Recht auf Schutz vor Gewaltanwendung (Art. 19 der UN-Kinderrechtekonvention) entschieden.
Recht auf Gesundheit
Lange Wartezeiten in Arztpraxen und Krankenhäusern kennen Kinder aus ihrem Alltag. Die Teilnehmer des Minecraft-/Minetest-Sommer-Camp „Du hast Recht(e)“ haben Sorge, dass dabei die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen auf der Strecke bleibt und haben sich deshalb aus den vorgestellten Kinderrechten das Recht auf Gesundheitsvorsorge (Art. 24 der UN-Kinderrechtskonvention) ausgewählt.
Recht auf Freizeit
Das eigene Zimmer ist ein wichtiger Freizeitort für Kinder und Jugendliche. Um darauf eine neue Perspektive zu gewinnen, lassen sich die Teilnehmer des Minecraft-Camps „Du hast Recht(e)“ in einer virtuellen Welt schrumpfen und erkunden ihr Zimmer als fliegender Zwerg. Bewusst haben sie sich für das Recht auf Freizeit (Art. 31 der UN-Kinderrechtskonvention) entschieden.
Recht auf Bildung
In einer zerstörten Schule kann man nicht lernen. Das bewegte Kinder und Jugendliche des Minecraft-Camps „Du hast Recht(e)“. Kinderrechte haben in Kriegsgebieten noch weniger Bestand als in Friedenszeiten. In einem Film setzten sie erst ihren Schulalltag um. Nach den Ferien ist die Schule plötzlich zerstört und keiner weiß, wie es weitergehen kann. Bewusst haben sie sich deshalb für das Recht auf Bildung (Art. 28 der UN-Kinderrechtekonvention) entschieden.
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