Seit dem 01. April 2020 beteiligt sich die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt e.V. in enger Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie Thüringen an dem Jugendbildungsprojekt der Evangelischen Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung „Alles Glaubenssache? Prävention und politische Bildung in einer Gesellschaft der Diversität“.
Wir sind eine von vier regionalen Fachstellen der Evangelischen Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung (et) und werden als einzige in den östlichen Bundesländern Sachsen-Anhalt und Thüringen, teilweise auch Sachsen und Brandenburg arbeiten.
Das Projekt wird vorrangig mit Schulen Seminare und andere Bildungsformate realisieren und dabei die an einzelnen Schulen tätigen Respect Coaches einbeziehen.
Wir knüpfen dabei an die Erfahrungen beider Akademien mit religionsphilosophischen Projektwochen und insbesondere an unser neun Jahre erfolgreich tätiges Projekt „DenkWege zu Luther“ an. Aus dessen erfahrenem Team beteiligen sich wieder einige Menschen.
Thematische Schwerpunkte der Fachstelle
Die Fachstelle ist in den östlichen Bundesländern angesiedelt. Diese gehören zu den weltweit am stärksten säkularisierten, religionsfernen Gebieten. Hier lebt das Erbe eines staatlich verordneten Atheismus poststalinistischer Prägung ungebrochen weiter bis hin zu mehr oder wenig diffuser oder bewusster Religionsfeindlichkeit. Dies verbindet sich mit den Säkularisierungstendenzen der westlichen Moderne.
Religionen und Kirchen werden hier in Sachsen-Anhalt und Thüringen von sehr vielen auch jungen Menschen nicht als berechtigter und bereichernder Teil einer funktionierenden Demokratie angesehen bzw. gar nicht als gesellschaftspolitisch relevante Akteure und Institutionen wahrgenommen.
Arbeitsweise im Projekt
Grundlegend in der Arbeit mit den Jugendlichen ist eine Verschränkung von Themenreflexion und Kompetenzentwicklung mit dem doppelten Blick auf Kompetenzen im respektvollen alltäglichen Umgang der Jugendlichen mit anderen Personen in ihrem Umfeld und zugleich auf ihre Kompetenzen als Bürger*innen, die sich an ihrer Demokratie aktiv politisch beteiligen, sei es in ihrer Schule oder in anderen Zusammenhängen.
Im Projekt arbeiten und experimentieren wir auch zunehmend mit digitalen Bildungsformaten. Dies wurde auch forciert durch Corona. Wir können uns dabei u.a. auf vielfältige Erfahrungen der Jungen Akademie Wittenberg mit dem Minetestserver, mit Actionbound und Thematischem Geocaching, gamebased learning, Videoprojekten und diversen digitalen Tools für die Bildungsarbeit stützen.