Diskurs

Der Bus kommt!

Die bpb zu Gast in Wittenberg
bpp-Tourbus am Hundertwassergymnasium in Wittenberg
bpb-Tourbus an der Hundertwasserschule in Wittenberg - Bild: Amalie Städler/Ev. Akademie

Anlässlich des 70. Geburtstages der Bundeszentrale für politische Bildung fährt der bpb-Bus vom 25. Oktober 2022 bis zum 25. November 2022 unter dem Motto „Hier kommt Demokratie in Fahrt!“ durch ganz Deutschland. Auf Einladung der Ev. Akademie Sachsen-Anhalt stoppte er am Montag, den 07.11.22, am Luther-Melanchthon-Gymnasium in Wittenberg.

Um 8:50 Uhr stand der Bus auf dem Schulhof zur ersten Hofpause der Schülerinnen und Schüler. Gleich am Morgen musste jedoch schon improvisiert werden, denn durch eine unerwartete Reifenpanne auf dem Schulgelände, konnte der Bus sein Fenster nicht öffnen. Stattdessen wurden vor dem Fenster Tische mit den Informationsmaterialien aufgebaut, wo sich die Schülerinnen und Schüler bedienen konnten. Nachdem der Reifen gewechselt wurde, konnte das Fenster wie geplant geöffnet werden.

Nach der ersten Pause startete gegen 9:20 Uhr ein Workshop zum Thema „Partizipation“ in der Schulaula, welcher von Lotta von YEP und von Max von teamGlobal geleitet wurde. 23 Schülerinnen und Schüler aus der 9. Klasse nahmen teil. Gestartet wurde der Workshop mit einem kleinen Quiz mit Fragen rund um Politik und weiter ging es mit einem Bewegungsspiel für die Teilnehmenden.

Schließlich kam es zum eigentlichen Thema dieses Workshops, zur Partizipation im kleineren Raum. Dieses Prinzip, was im Nachfolgenden ausgetestet wurde, ist sehr gut geeignet für die Anwendung in Schulklassen oder ähnlichen Gruppengrößen. Der Aufhänger für diesen Versuch war, dass die Klasse eine Klassenreise gewonnen hat und sich jetzt überlegen soll, wo sie hinfahren will.

Wie findet man am besten eine Entscheidung, damit am Ende auch alle mit dem Ergebnis zufrieden sind? Zuerst wurden Ideen für mögliche Reiseziele aus der Klasse gesammelt, wobei Vorschläge wie Amsterdam, Neuseeland, Japan, Las Vegas oder Malta kamen. Auch die Idee, gar nicht zu fahren und das Geld lieber in die Klassenkasse zu investieren, wurde gebracht, jedoch wieder schnell bei der Abstimmung durch die Klasse verworfen. Die erste Abstimmung lief wie wahrscheinlich jede andere Abstimmung an Schulen ab. Durch Handzeichen gaben die Schülerinnen und Schüler zu erkennen wohin sie fahren wollten, wobei jeder zwei Stimmen bekam. Sieger war nach dieser Methode Amsterdam mit zehn Stimmen, gleich danach kam Neuseeland mit sieben Stimmen.

In der zweiten Abstimmung ging es diesmal darum, bei welchen Zielen die meisten gegen eine Reise sind. Zwei Hände bedeutete, dass man sich gar nicht auf dieses Ziel einigen könnte, mit einer Hand ist man dagegen und gar keine Hand bedeutet, dass man nichts auszusetzen hat. Diesmal gab es kein Limit, was das Händeheben anging. Nach dieser Abstimmungsmethode würde die Klasse nach Jamaika fahren, weil da der geringste Widerstand ist. Der Vorteil an dieser Methode ist, dass es wahrscheinlicher ist, nach dieser Abstimmung mehr zufriedene Teilnehmende zu haben, als bei der ersten.

Am Ende des Workshops wurde noch einmal daran erinnert und für die Schülerinnen und Schüler verdeutlicht, dass Partizipation leicht sein kann und wichtig ist. Partizipation findet, wie man sieht, in jedem Lebensbereich statt und muss nicht unbedingt gleich politisch sein. Übrigens ist auch die Gestaltung des Gymnasiums als Hundertwasserschule darauf zurückzuführen, dass Schülerinnen und Schüler einen Plan an Herrn Hundertwasser geschickt haben und er diesen so gut fand, dass er ihn umgesetzt hat.

Paul F. Martin

Studienleitung Theologie/ Gesellschaft/ Kultur
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Tobias Thiel

Studienleiter für gesellschaftspolitische Jugendbildung
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