Die Stadt- und Pfarrkirche St. Marien ist die Predigtkirche des Reformators Martin Luther (1483-1546) gewesen. Hier hat Martin Luther die berühmt gewordenen Invokavit-Predigten gehalten. Die vielfältige Geschichte der evangelischen Predigt, die sich auf das Wort der Bibel besinnt und die Herzen und Gewissen der Menschen anspricht, hat in der Wittenberger Stadtkirche als der „Mutterkirche der Reformation“ begonnen.
Seit vielen Jahren werden zu den Wittenberger Kanzelreden namhafte Persönlichkeiten aus Kirche und Gesellschaft, aus Kunst und Kultur, aus Wissenschaft und Politik eingeladen, um Worte und Gedanken zu äußern, die als Zeitansage und aktuelle Kommentare zur gesellschaftlichen Situation verstanden werden können. Die Kanzelreden in Martin Luthers Predigtkirche wollen anregen und aufregen.
Die Wittenberger Kanzelreden werden von der Stadtkirchengemeinde St. Marien in Lutherstadt Wittenberg, der Cranach-Stiftung, dem Pfarramt der EKD an der Schlosskirche und der Ev. Akademie Sachsen-Anhalt gemeinsam verantwortet.
Die aktuellen Termine und eine Dokumentation der Kanzelreden aus den letzten Jahren finden Sie weiter unten auf dieser Seite.
Die Kanzelredenreihe des Jahres 2025 steht unter der Überschrift:
Die Freiheit, die ich meine …
Wittenberger Kanzelreden zu Perspektiven unserer Demokratie
Das Jahr 1990 brachte für viele Menschen in der ehemaligen DDR große Umbrüche mit sich, Aufbrüche und Enttäuschungen, nie dagewesene Freiheiten und Verunsicherungen. Auch heute sind die Folgen dieser besonderen Transformationserfahrung noch immer spürbar. War das die Freiheit, die wir meinten? Wie steht es um die Möglichkeiten der Mitgestaltung und wie werden sie genutzt? Wieviel Sicherheit und Verlässlichkeit bietet das gesellschaftliche Fundament in einer Zeit globaler Herausforderungen? Die Kanzelrednerinnen und Kanzelredner des Jahres 2025 reflektieren 35 Jahre nach der friedlichen Revolution den Bedeutungsgehalt der freiheitlichen demokratischen Grund-Ordnung.