Kultur

Alle sind Priester, manche sind Pfarrer!

Luthers Traum und die Realität 500 Jahre danach
Vortrag von Prof. Alexander Deeg auf der Tagung „Priestertum aller Gläubigen oder landeskirchliche Ordnung? Eine Konfliktgeschichte“ Ganz herzlichen Dank für die Einladung nach Wittenberg – und für die Freude und Ehre an einem solchen Ort mit Ihnen nachdenken zu dürfen über ein Thema, dem doch eine gewisse Ambivalenz eignet. Es ist ein Dauerthema evangelischer Selbstreflexion: Wie halten wir’s denn nun…
Vortrag von Prof. Alexander Deeg auf der Tagung „Priestertum aller Gläubigen oder landeskirchliche Ordnung? Eine Konfliktgeschichte“ Ganz herzlichen Dank für die Einladung nach Wittenberg – und für die Freude und Ehre an einem solchen Ort mit Ihnen nachdenken zu dürfen über ein Thema, dem doch eine gewisse Ambivalenz eignet. Es ist ein Dauerthema evangelischer Selbstreflexion: Wie halten wir’s denn nun…

Hoffnung – zwischen Fluch und Tugend

Die Geschichte der Begriffe
Als pragmatischer Optimismus mit therapeutischer Wirkung – so begegnet uns Hoffnung heute allzu oft in Kalendersprüchen oder Wellness-Ratgebern zur Selbstoptimierung. Hoffnung ist ein Alltagswort. Dabei gerät die politische, philosophische und anthropologische Dimension leicht aus dem Blick. Ebenso geht die Ambivalenz verloren, die mit dem Begriff verbunden ist. Wie spannungsvoll Hoffnung ist, zeigt ein Gang durch die Begriffs-Geschichte.  Stand sie in…
Als pragmatischer Optimismus mit therapeutischer Wirkung – so begegnet uns Hoffnung heute allzu oft in Kalendersprüchen oder Wellness-Ratgebern zur Selbstoptimierung. Hoffnung ist ein Alltagswort. Dabei gerät die politische, philosophische und anthropologische Dimension leicht aus dem Blick. Ebenso geht die Ambivalenz verloren, die mit dem Begriff verbunden ist. Wie spannungsvoll Hoffnung ist, zeigt ein Gang durch die Begriffs-Geschichte.  Stand sie in…

Gegenwartslyrik V

Der Aufbruch der Graugänse
Ein Schwingen / Laut und Schwingenschlag / gesagtWar nichts / doch nichts blieb sich von nun an gleich:Die Auen zitterten um einen Teich Dort war kein Land / dort war ein andrer Tag. Ich stand in einer Schalung / einem Pochen /Das in die Kniee kroch / sah Flügel ragen /   Und Leiber stiegen auf / ein Tausendklagen /Und alles schrie…
Ein Schwingen / Laut und Schwingenschlag / gesagtWar nichts / doch nichts blieb sich von nun an gleich:Die Auen zitterten um einen Teich Dort war kein Land / dort war ein andrer Tag. Ich stand in einer Schalung / einem Pochen /Das in die Kniee kroch / sah Flügel ragen /   Und Leiber stiegen auf / ein Tausendklagen /Und alles schrie…

Gegenwartslyrik IV

Die Eltern im Herbst
Dann war es Herbst gewordenund da gefiel meinem kleinen Fensterbrettvogeldas Singen nicht mehr.Aber dafür werden immer im Herbstdie Toten so unruhig,und da kommt an manchen Abendenmich mein Vater besuchenund trägt einen blauen, wollenen Schal,von dem meine Mutter sagt,er hätte ihn am Tag meiner Geburtim Eisenbahnabteil verloren.Meine Mutter aberverschenkt in jedem Novemberein Stück von meines Vaters weißen Hemden.Und zur gleichen Zeit,wenn…
Dann war es Herbst gewordenund da gefiel meinem kleinen Fensterbrettvogeldas Singen nicht mehr.Aber dafür werden immer im Herbstdie Toten so unruhig,und da kommt an manchen Abendenmich mein Vater besuchenund trägt einen blauen, wollenen Schal,von dem meine Mutter sagt,er hätte ihn am Tag meiner Geburtim Eisenbahnabteil verloren.Meine Mutter aberverschenkt in jedem Novemberein Stück von meines Vaters weißen Hemden.Und zur gleichen Zeit,wenn…
Die Antwort auf die Frage, ob es im Universum, in der Welt oder im Leben einen Sinn gibt, werden wir nicht im Universum, in der Welt oder im Leben finden, sondern immer nur in der Sprache. Die Unschärfe der Welt – ein Roman von Iris Wolff Ich lade Sie ein zur Lesung mit der Autorin am 15. September um 19:00…
Die Antwort auf die Frage, ob es im Universum, in der Welt oder im Leben einen Sinn gibt, werden wir nicht im Universum, in der Welt oder im Leben finden, sondern immer nur in der Sprache. Die Unschärfe der Welt – ein Roman von Iris Wolff Ich lade Sie ein zur Lesung mit der Autorin am 15. September um 19:00…

Muttersprache – eine Vorausschau

Ausstellung mit Bildern von Claudia Hauptmann
Das Bild ist ein Ausschnitt eines Andachtsbildes. In unseren sortierten Leben ist kein Platz für Pandemien – bis sich das Nichtvorgesehene ins Leben bringt. Wir machen die Erfahrung, wie fragil unser Gefüge ist. Diese Erfahrung ist weder neu noch ungewöhnlich. Für die meisten Menschen in der Geschichte und in den meisten Weltgegenden bis heute ist sie vertraut. Nur für uns…
Das Bild ist ein Ausschnitt eines Andachtsbildes. In unseren sortierten Leben ist kein Platz für Pandemien – bis sich das Nichtvorgesehene ins Leben bringt. Wir machen die Erfahrung, wie fragil unser Gefüge ist. Diese Erfahrung ist weder neu noch ungewöhnlich. Für die meisten Menschen in der Geschichte und in den meisten Weltgegenden bis heute ist sie vertraut. Nur für uns…

Gegenwartslyrik III

Die Sprache meiner Freunde I
Ich brauche neue Freundedie heimelig neben mir sitzenim 4-Augen-Gesprächmit übergeschlagenen Beinen und aufliegenden Armenauf dem Canapé ich brauche kein Bildich brauchenurdieses Licht der Zukunftin diesem neuen Raummit meinen Freunden von morgen ich brauche eure Wortekeinen Alkoholabereine neue Sprachedie ich verstehen muss so dass ich mehr wissen kanndie Sprache meiner Freundedie der Nahrung und der Langeweile. Marie Rotkopf Mit freundlicher Genehmigung…
Ich brauche neue Freundedie heimelig neben mir sitzenim 4-Augen-Gesprächmit übergeschlagenen Beinen und aufliegenden Armenauf dem Canapé ich brauche kein Bildich brauchenurdieses Licht der Zukunftin diesem neuen Raummit meinen Freunden von morgen ich brauche eure Wortekeinen Alkoholabereine neue Sprachedie ich verstehen muss so dass ich mehr wissen kanndie Sprache meiner Freundedie der Nahrung und der Langeweile. Marie Rotkopf Mit freundlicher Genehmigung…
„Die Menschen heute glauben, die Wissenschaftler seien da, sie zu belehren, die Dichter und Musiker etc., sie zu erfreuen. Daß diese sie etwas zu lehren haben, kommt ihnen nicht in den Sinn.“ Ludwig Wittgenstein Literatur/ Bildende Kunst/ Musik
„Die Menschen heute glauben, die Wissenschaftler seien da, sie zu belehren, die Dichter und Musiker etc., sie zu erfreuen. Daß diese sie etwas zu lehren haben, kommt ihnen nicht in den Sinn.“ Ludwig Wittgenstein Literatur/ Bildende Kunst/ Musik

Mission – und wie sie sich überlebte.

Die Geschichte der Begriffe
„Dürfen wir jetzt nicht mal mehr missionieren?“ – so eine Reaktion auf die Veranstaltung und den Titel. Und die Aussage des Referenten schien in diese Richtung zu gehen. „Ich möchte uns von dem Missionsbefehl befreien.“, sagte Ravinder Salooja, Direktor des Evang.-Luth. Missionswerkes Leipzig. Nun ging es an dem Abend aber nicht um Fragen einer christlichen Praxis, sondern vielmehr um den…
„Dürfen wir jetzt nicht mal mehr missionieren?“ – so eine Reaktion auf die Veranstaltung und den Titel. Und die Aussage des Referenten schien in diese Richtung zu gehen. „Ich möchte uns von dem Missionsbefehl befreien.“, sagte Ravinder Salooja, Direktor des Evang.-Luth. Missionswerkes Leipzig. Nun ging es an dem Abend aber nicht um Fragen einer christlichen Praxis, sondern vielmehr um den…
Die Antwort auf die Frage, ob es im Universum, in der Welt oder im Leben einen Sinn gibt, werden wir nicht im Universum, in der Welt oder im Leben finden, sondern immer nur in der Sprache. Durch Wörter bilden wir uns die Welt ein. Durch Geschichten – durch Lyrik und Prosa öffnen sich Blicke in die Welt. Die Welt ist mehr als das, was der Fall ist. Das zeigt sich…
Die Antwort auf die Frage, ob es im Universum, in der Welt oder im Leben einen Sinn gibt, werden wir nicht im Universum, in der Welt oder im Leben finden, sondern immer nur in der Sprache. Durch Wörter bilden wir uns die Welt ein. Durch Geschichten – durch Lyrik und Prosa öffnen sich Blicke in die Welt. Die Welt ist mehr als das, was der Fall ist. Das zeigt sich…
wortfluss
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