Diskurs

Briefe 4|2023

Liebe Leserinnen und Leser,

es neigt sich ein Jahr dem Ende zu, in dem eine Krise der nächsten gefolgt ist. Aktuell haben wir eine Haushaltskrise in Deutschland, weil höchstrichterlich entschieden wurde, dass die Politik auch im Falle „multipler Krisen“ die Verfassung zu achten hat.

In diesem Dauerkrisenmodus fällt es schwer, entspannt und froh weiterzumachen mit dem, was uns wichtig ist. Um unseren Optimismus, unseren Glauben und unsere Kraft zu behalten, brauchen wir den Blick auf das Gute und Schöne. Deshalb finden Sie in dieser BRIEFE Ausgabe Hoffnung stiftendes.

Die Themenseiten füllt ein Bericht über das nun als Förderprojekt abgeschlossene Projekt „Der Fläming blüht auf“. Die in zwei Jahren aufgebauten Beziehungen zwischen Institutionen und Vereinen, zwischen Wissenschaft und Verwaltung tragen schon jetzt neue Blüten und wir hoffen auf gute Ernte.

In den weißen Seiten sind sehr unterschiedliche Texte versammelt; ungewohnte Ansätze und Kooperationen, Berichte über China, Kambodscha und Kenia, neue Herangehensweisen an alte Fragen und natürlich Empfehlungen für besondere, lesenswerte Bücher. 

Die hier abgedruckten Texte sind Ergebnis einer Auswahl aus einem großen Stapel, es hätten auch andere sein können. Es gibt unendlich viele Menschen, deren Ideen und Arbeiten hoffnungsvoll und froh machen. 

Das Titelbild dieser Ausgabe hat Martha Irene Leps gezeichnet, es ist eine von vielen Zeichnungen im Heft „Meditationen“, das in einer Broschürenreihe des Fläming-Projektes erschienen ist und einlädt, sich den Schönheiten der Natur durch Zeichnen anzunähern. Sie können sich gern ein Heft bestellen.

Ich wünsche Ihnen eine gute Adventszeit, frohe Weihnachtstage und einen entspannten Start ins Jahr 2024.

Ihre Siegrun Höhne 

Geistliches Wort

Sehnsuchtszeit Weihnachten

von Siegrun Höhne

Weihnachten. Das bedeutet heute für Viele Hyperkonsum, Völlerei und Harmoniegedusel. Stollen und Lebkuchen liegen ab September im Supermarkt und „Last Christmas“ läuft gefühlt in Dauerschleife. Überall leuchtet und glitzert es. Erzgebirgische Schnitzkunst weist auf Tradition und die gute alte Zeit.

Auch in vielen Familien wird Tradition großgeschrieben. Alle kommen nach Hause, der Baum steht in einer ganz bestimmten Ecke, die Wohnung wird geschmückt, Weihnachtsmusik läuft und die Gans muss nach Omas Rezept gebraten werden. Es ist der immer gleiche Ablauf, ein Ritual.

Für manche sich modern und weltoffen fühlende Menschen in meiner Umgebung ist Weihnachten jedoch ein Beweis für Spießigkeit, Rückwärtsgewandtheit und für die Suche nach gestriger Heimeligkeit. Die Kritik am damit verbundenen Konsumrausch verknüpft sich mit einer allgemeinen Ablehnung alles Weihnachtlichen als verlogenen Ausdruck einer westlich-christlich geprägten Kultur, die doch überwunden werden soll. Der Zeitgeist heute verlangt Flexibilität, Multikulturalität, Diversität, nicht Tradition und stete Wiederholung der alten eingeübten Rituale. 

So gibt es immer mal wieder Vorschläge, das Fest sprachlich zu entstauben; etwa den, den Weihnachtsmarkt umzubenennen, z. B. in Sternenmarkt, oder den Weihnachtsmann als Weihnachtsperson zu bezeichnen. Mich erinnert das sehr an den Begriff „Jahresendfigur“, den sprachgewandte Menschen in der DDR erfunden haben, um der geliebten Schokofigur einen Namen zu geben ohne christlichen Bezug. Es hat nicht funktioniert, wurde aber gern in Witzen aufgegriffen.

Wie auch immer Sie zu Weihnachten stehen mögen, ohne das Fest fehlt etwas. Die Absage von Weihnachtsmärkten  2020 und auch 2021, ausgefallene Familientreffen und die ungefeierten Feiern unter Kollegen, Freunden usw. – das war für die meisten Menschen eine Zumutung.

In unserer globalisierten Welt voller Krisen und sich ständig verändernder Lebensumstände verspricht Weihnachten mit all seiner Verschrobenheit doch Stabilität, Ruhe und Geborgenheit. Auch jenseits der christlichen Botschaft bleibt das Fest eine sehnsüchtig erwartete Zeit der Freude, die sich oft aus tiefen Kindheitserinnerungen speist.

Das Schwanken zwischen sehnsuchtsvoller Erwartung und tiefer Verachtung, teilweise auch innerhalb einer Person, ist ein Zeichen der Widersprüchlichkeit unserer Gesellschaft.

Weihnachten in seiner Ausprägung als behagliches und geschmücktes Familienfest hat seine Wurzeln im ausgehenden 18. Jahrhundert. In dieser Zeit der beginnenden Industrialisierung wurde mit Weihnachtsbaum, Kerzen und Bratäpfeln eine Zeit der Ruhe und Sicherheit, der Behaglichkeit und des Überflusses inszeniert. So erinnert sich Goethes «Werther» gegenüber seiner angebeteten Lotte schwärmerisch daran, wie ihn als Kind «die unerwartete Öffnung der Türe, und die Erscheinung eines aufgeputzten Baums mit Wachslichtern, Zuckerwerk und Äpfeln, in paradiesische Entzückung setzte».

Religion spielt hierbei keine Rolle. 

Das Weihnachtsfest ist in diesem Sinne ein bürgerliches Fest, dessen Rolle es seit Langem ist, eine Rückzugszeit im Jahr von den Zwängen einer zunehmend technisierten und durchökonomisierten Welt zu schaffen. Der Turbokapitalismus von heute sorgt für die exzessive Konsumwelt und überbordende Angebote aller Art, kann aber die Sehnsucht nach dem alten Konstrukt der heilen Welt in der Familie an Weihnachten nicht verdrängen.

Es liegt an uns selbst, zu entscheiden, wie wir diese Hoch-Zeit im Jahr feiern wollen. Wir können uns der Konsumlogik und der Vorweihnachtshektik entziehen und das Fest so zu feiern, wie wir es uns ersehnen. Besinnlich und ruhig, in Familie oder mit Freunden, ganz traditionell oder verspielt oder ganz anders. Das ist vielleicht das wirklich besondere an Weihnachten: dieses bürgerliche Fest muss nicht zeitgemäß sein.

Und was ist mit der christlichen Weihnachtsbotschaft? 

Gott hat den Menschen seinen Sohn gesandt. Jesus wurde geboren, als Mensch unter Menschen. Die Hirten in der Nähe trauten der Botschaft der Engel und liefen zur Krippe, um betend zu danken. Drei weise Männer machten sich auf eine lange Reise, um Gott für sein großes Geschenk zu danken und brachten selbst das wertvollste, was sie bringen konnten, als Geschenk mit.

Dies wird seit 2000 Jahren in den Kirchen gefeiert, mit eigenen Ritualen, mit Musik, als besonderer Höhepunkt im Kirchenjahr.

Heute wird die Geschichte gern in Krippenspielen, besonders gern in übervollen Kirchen am 24. Dezember in verschiedensten Varianten erzählt. Das ist schön und gut. Denn die Botschaft bleibt Kern des christlichen Denkens: Gottes Sohn ist Mensch geworden.

Jesus – der Mitmensch. Gottes Geschenk an die Menschen. Ich wünsche mir, dass wir uns immer wieder darin üben, dieses göttliche Geschenk dankend und froh anzunehmen.

Für die Natur

Kranichpopulation in Sachsen-Anhalt

vom Naturschutzbund Sachsen-Anhalt, September 2023

Wer dieser Tage in den Himmel schaut, kann sie schon sehen und hören – die Kraniche. Der Kranichzug ist jedes Jahr im Herbst ein wahres Naturschauspiel. Auf ihrem Weg zu den Überwinterungsgebieten im Mittelmeerraum ziehen jährlich zehntausende Kraniche aus Polen, dem Baltikum und Skandinavien durch unser Bundesland. Doch Sachsen-Anhalt hat nicht nur als Transitland eine wichtige Bedeutung, weiß der NABU-Kranichexperte Axel Schonert: „Aufgrund des jahrzehntelangen intensiven Schutzes kann Sachsen-Anhalt mittlerweile auf ca. 950 Brutpaare blicken. Das sind mit Nachwuchs knapp 3.000 Tiere. ‚Unsere‘ Kraniche sammeln sich ab August an geeigneten Schlafplätzen und sind die ersten, die wir jetzt beobachten können.“

Die große Masse der Zugvögel stammt jedoch aus dem Norden und Osten. Eine genaue Gesamtzahl lässt sich nur schwer ermittelt, die Zugzeit ist ein Kommen und Gehen. „Je nach Witterung und Nahrungsangebot bleiben die Kraniche länger hier oder fliegen zügig weiter.“, erklärt Axel Schonert. „Wenn wir die Höchstzahlen aller anhaltischen Schlafplätze zusammenrechnen, so haben wir in der Spitze gleichzeitig etwa 60.000 Kraniche zu Gast. Das ist aber ein Höchstwert, der nur wenige Tage erreicht wird. Insgesamt ziehen etwa 150.000 Kraniche durch unser Land.“ Dabei sind traditionell etwa Mitte Oktober die größten Zahlen zu erleben. 

Deutschland und auch Sachsen-Anhalt nehmen bei dem Kranichzug eine besondere Rolle ein. Für die gesamte europäische Kranichpopulation ist Deutschland das wichtigste Transitland, mit vier herausragenden Rastregionen, in denen sich gleichzeitig zehntausende Kraniche aufhalten:

  • Rügen-Bock-Region in Mecklenburg-Vorpommern
  • Diepholzer Moorniederung in Niedersachsen
  • Linumer Bruch in Brandenburg
  • Helmestausee bei Kelbra im Landkreis Mansfeld-Südharz

Am Helmestausee rasten jedes Jahr 40.000 bis 50.000 Kraniche gleichzeitig. Insgesamt rastet fast jeder der eleganten Grauen hier, der durch Sachsen-Anhalt kommt, also fast 150.000. Das ist ein Natur-Hochgenuss und Augen- wie Ohrenschmaus, wenn tausende Kraniche abends in den weiten Flachwasserbereichen einfallen und sich bis in die Dunkelheit noch viel zu erzählen haben.

Wo überwintern die Kraniche?

Vor einigen Jahren sind die Kraniche fast ausschließlich nach Spanien und in die Extremadura gezogen. Aufgrund des Klimawandels ändert sich der Kranichzug jedoch kontinuierlich, sodass die Tiere immer später losfliegen und kürzere Strecken zurücklegen.

Die Winter werden immer milder, sodass die Vögel gerne auf einen Teil des kräftezehrenden Fluges verzichten. Heute fliegen die meisten nur noch nach Zentralfrankreich, zunehmend bleiben manche Vögel ganz und gar in Deutschland. In der Diepholzer Moorniederung mit ihrem milden Küstenwinterklima überwintern jedes Jahr bereits 10.000 Kraniche. Mehrere hundert sind es auch in Sachsen-Anhalt, zum Beispiel am Helmestausee.

Weitere Informationen:
www.sachsen-anhalt.nabu.de

Quelle:
https://sachsen-anhalt.nabu.de/news/2022/31850.html

Blühende Feldraine für mehr Artenvielfalt im Unstrut-Hainich-Kreis (Thüringen)

Pressemeldung VIA Natura 2000 vom 3.11.2023

In der Nähe der Ortschaften Marolterode und Altengottern sind in den vergangenen Wochen zwei neue Feldraine mit einer Gesamtgröße von 1,6 Hektar angelegt worden.

In Zusammenarbeit mit den Kommunen Unstrut-Hainich und Nottertal-Heilinger-Höhen sowie der Agrargenossenschaft Großengottern und dem Landwirtschaftsbetrieb Schlüter-Craes, wurde eine artenreiche Mischung aus heimischen Wildkräutern auf ehemaligen Wegeflurstücken ausgebracht.

„Es ist für den Erhalt der heimischen Artenvielfalt absolut notwendig, bestehende Landschaftsstrukturen wie Hecken für nachfolgende Generationen zu erhalten, aber auch neue Strukturen wie Feldraine anzulegen. Feldraine sind als Nahrungs-, Rückzugs- und Fortpflanzungsräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten ein wichtiger Bestandteil der Agrarlandschaft, ohne die wir den Verlust der Artenvielfalt nicht aufhalten können,“ erklärt Projektleiter Marcel Komischke von der Wildtierland Hainich gGmbH.

Bunte und somit artenreiche Feldraine werden in Thüringen und anderswo immer seltener. Für diese Entwicklung gibt es vielfältige Gründe, wie Nährstoff- und Pestizideinträge, fehlende naturschutzfachliche Pflege der Wegeränder oder auch Umbrechen und Nutzung als zusätzliche Ackerfläche. Darüber hinaus sind die bestehenden Feldraine nur noch sehr schmal und bieten so den Tieren kaum noch Lebensraum.

Die Anlage und langfristige Sicherung von Feldrainen ist Hauptaufgabe des Naturschutzprojektes „VIA Natura 2000“ (VIA steht für Artenvielfalt in der Agrarlandschaft) im Bundesprogramm Biologische Vielfalt.  Die Projektflächen werden auf Basis umfassender, flurstücksgenauer Biotopverbundplanungen ausgewählt, um auch die Vernetzung zwischen Natura 2000- und anderen Schutzgebieten zu verbessern.

Juliane Vogt, Leiterin der Natura 2000-Station Unstrut-Hainich/Werratal erklärt zu dem Projekt: „Die bisher angelegten Feldraine im Projektgebiet haben sich durch die naturschutzfachliche Pflege sehr gut entwickelt und bieten so zahlreichen Insekten einen wertvollen Lebensraum. Dies zeigen die Ergebnisse des über mehrere Jahre angelegten floristischen und faunistischen Monitorings.“

„Ich möchte mich bei den Kommunen für die Bereitstellung und langfristige Sicherung der Flächen bedanken. Ein besonderer Dank für die umfangreiche Unterstützung bei der diesjährigen Herbstansaat der neu entstandenen Feldraine gilt den Landwirtschaftsbetrieben aus Großengottern und Mehrstedt. So konnten wir alle zusammen einen wichtigen Beitrag zur Verschönerung unserer Landschaft und den Erhalt unserer heimischen Artenvielfalt leisten“, so Marcel Komischke weiter.

Im Rahmen des bis 2026 laufenden Projektes stehen finanzielle Mittel für zertifiziertes Regio-Saatgut sowie für die Planung, Anlage und Pflege von mehrjährigen Feldrainen zur Verfügung. Die Wildtierland Hainich gGmbH mit ihrer Natura 2000-Station agiert hierbei als Projektkoordinator für die Landkreise Unstrut-Hainich, Eichsfeld und dem nördlichen Wartburgkreis. Interessierte Kommunen, Landbesitzerinnen und -besitzer und Agrarbetriebe oder ehrenamtliche „Feldrainpaten“ können Partner des Projektes werden.

Ansprechpartner:
Marcel Komischke
Tel.: 036254/851186
E-Mail:

Hintergrund: Das Projekt „VIA Natura 2000 – Vernetzung für Insekten in der Agrarlandschaft zwischen Natura 2000-Gebieten in Thüringen“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie durch das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz bis Ende April 2026 gefördert. Partner im Projektverbund sind die Stiftung Naturschutz Thüringen, die Träger der Natura 2000-Stationen Unstrut-Hainich/Eichsfeld, Osterland, Gotha/Ilm-Kreis, Südharz/Kyffhäuser und Mittelthüringen/Hohe Schrecke sowie die Umwelt- und Agrarstudien GmbH.

Die Natura 2000-Station Unstrut-Hainich/Eichsfeld befindet sich in Trägerschaft der Wildtierland Hainich gGmbH, die auch das Wildkatzendorf Hütscheroda betreibt. In dem von der Station betreuten Gebiet im Nordwesten Thüringens (Landkreise Eichsfeld, Unstrut-Hainich und nördlicher Wartburgkreis) werden viele praktische Naturschutzprojekte initiiert und durchgeführt.

Kenia: Extra-Feiertag zum Pflanzen von 100 Millionen Bäumen

Bürger Kenias pflanzen landesweit Bäume, um den Klimawandel zu bekämpfen.

Pressemeldung DPA vom 13.11.2023

In Kenia haben Menschen an einem extra dafür geschaffenen Feiertag (13.11.) im großen Stil Bäume gepflanzt. Im Kampf gegen den Klimawandel sollten innerhalb eines Tages 100 Millionen Stück gesetzt werden.

Präsident William Ruto führte den ambitionierten „Nationalen Baumpflanztag“ mit einer Pflanzaktion im Kiu Feuchtgebiet etwa 200 Kilometer nördlich der Hauptstadt Nairobi an. Seine Kabinettsminister leiteten ähnliche Aktionen in verschiedenen Provinzen des Landes. Um das Ziel innerhalb eines Tages zu erreichen, müsste fast jeder der rund 54 Millionen Einwohner des ostafrikanischen Landes zwei Bäume pflanzen.

Die Aktion ist Teil des im vergangenen Dezember verkündeten Plans der kenianischen Regierung, bis 2032 rund 15 Milliarden Bäume zu pflanzen. Die Setzlinge stellt die Regierung Bürgern kostenlos zur Verfügung.

Das benachbarte Äthiopien hatte 2019 bereits ein ähnliches Programm gestartet. Premierminister Abiy Ahmeds Regierung erklärte damals, sie habe mit Hilfe der Bevölkerung an einem Tag 350 Millionen Bäume gepflanzt. Auch in den Folgejahren führte Abiy ähnliche Pflanzaktionen durch. Es gab jedoch immer wieder Zweifel an der Glaubhaftigkeit der von der Regierung genannten Zahlen gepflanzter Bäume. Naturschützer weisen außerdem darauf hin, dass es nicht nur darauf ankomme, viele Bäume zu pflanzen, sondern auch darauf, die Setzlinge am Leben zu halten.

Dass es jetzt einen eigenen landesweiten Feiertag fürs Bäume pflanzen gibt, ist wohl nicht nur der Liebe zur Umwelt geschuldet. Nur mit einer Woche Vorlauf wurde der neue Feiertag eingeführt, einen Tag später bekam Kenia vom Internationalen Währungsfonds den ersten Teil eines neuen Kredits. Bedingung für die Kredite ist unter anderem, dass die Regierung in ihren Programmen Maßnahmen gegen den Klimawandel ergreift, berichtet das Nachrichtenportal „Nairobi News“.

Alternativer Nobelpreis geht am Mother Nature Cambodia

Pressemeldung DPA vom 29.11.2023

Unerschrockener und erfolgreicher Umwelt-Aktivismus trotz massiv eingeschränkter zivilgesellschaftlicher Handlungsspielräume in Kambodscha.

Mother Nature Cambodia ist eine Jugendorganisation und die wichtigste Umweltrechtsorganisation des Landes. Ihre Mitglieder kämpfen gemeinsam mit lokalen Gemeinschaften für Umweltschutz und sichere Lebensgrundlagen. Auch das immer härtere Vorgehen der Regierungsbehörden gegen zivilgesellschaftliches Engagement hält sie nicht ab. Durch Social Media-Aktionen sowie die Schulung und Mobilisierung junger Kambodschaner*innen auf lokaler und nationaler Ebene hat Mother Nature Cambodia wesentlich dazu beigetragen, zahlreiche Umweltverstöße im Land aufzudecken und zu beenden. Dank ihrer Kampagnen wurde beispielsweise der Bau eines Wasserkraftwerks im Areng-Tal gestoppt, das eine indigene Gemeinschaft bedrohte. Der Organisation gelang es auch, dem weitgehend korrupten Sandabbau und illegalen Export aus der Provinz Koh Kong Einhalt zu gebieten, der lokale Fischgründe und das Ökosystem zerstörte.

Das junge, agile Team von Mother Nature Cambodia hat es sich seit 2012 zur Aufgabe gemacht, gegen zerstörerische und korrupte Naturausbeutung zu mobilisieren. Seit 2015 wurden elf Aktivist*innen inhaftiert und Dutzende festgenommen, ein Teammitglied und auch der Gründer Alejandro González-Davidson sahen sich gezwungen, Kambodscha zu verlassen. Lokale Gemeindemitglieder, die mit Mother Nature Cambodia zusammenarbeiten, sind ebenfalls Einschüchterungen, juristischen Schikanen und polizeilicher Überwachung ausgesetzt.

Trotz dieser kontinuierlichen Bedrohung hält die Organisation an ihrem Kurs fest und arbeitet unerschrocken weiter. Die Organisation, die immer wieder auf die Interdependenz von Demokratie, Menschenrechten und Umweltschutz hinweist, ist zu einem Leuchtturm der Hoffnung für die junge Generation im Land geworden.

Weitere Informationen:
www.mothernaturecambodia.org
Facebook: @mothernaturecambodia

Hintergrund: Der sogenannte Alternative Nobelpreis, der Right Livelihood Award der gleichnamigen Stiftung, wird seit 1980 jährlich in Stockholm verliehen. Die Preisträger werden im September bekannt gegeben, im November folgen die Preisverleihungen. Neben Mother Natur Cambodia wurden in diesem Jahr SOS Méditerranée, die Frauenrechtlerin Eunice Brookman-Amissah aus Ghana und die kenianische Umweltschützerin Phyllis Omido ausgezeichnet.

China und die USA starten Kooperationsmechanismus für Nationalparks

China und die USA haben sich darauf geeinigt, einen Kooperationsmechanismus für Nationalparks einzurichten, teilte Chinas Nationale Forst- und Graslandverwaltung (NFGA) am Donnerstag (16.11.2023) mit. Die Nationalparkbehörden beider Länder tauschten sich zudem über die jüngsten Fortschritte beim Bau von Naturschutzgebieten und Nationalparksystemen aus und diskutierten konkrete Bereiche und Aktivitäten für die zukünftige Zusammenarbeit.

Die NFGA hielt am Dienstag (14.11.2023) erstmals eine Videokonferenz mit dem US National Park Service ab. Während der Konferenz gab China einen Überblick über die Zusammenarbeit im Bereich des Naturschutzes zwischen beiden Seiten und stellte die aktuelle Situation des chinesischen Naturschutzgebietssystems und den beschleunigten Aufbau von Nationalparks vor. Die chinesische Seite äußerte den Wunsch, den Austausch und die Zusammenarbeit mit den USA bei der Errichtung von Nationalparks weiter zu verstärken.

Die US-amerikanische Seite erläuterte ausführlich das Nationalparksystem des Landes, insbesondere seine wichtigen Erfahrungen mit dem Freiwilligendienst und Konzessionsvergaben. Sie sprachen sich für die Wiederherstellung und Verstärkung der ursprünglichen Austauschaktivitäten auf der Grundlage der gepaarten Naturschutzgebiete aus und luden die chinesische Seite ein, die USA zu Austausch- und Schulungszwecken zu besuchen.

Beide Seiten sind sich einig, die Zusammenarbeit auf lokaler Ebene auf der Grundlage der bestehenden Schwesterschutzgebiete wiederherzustellen und zu verstärken.

Sie werden einen wichtigen Austausch über die Naturparks betreffende Gesetzgebung und Strafverfolgung sowie über Umwelterziehung und Freiwilligendienste durchführen.

Seit 2015 hat China zehn Pilot-Nationalparks zum Schutz der natürlichen Umwelt und der Artenvielfalt eingerichtet. Im Oktober 2021 hat das Land fünf dieser Pilotprojekte offiziell als Nationalparks ausgewiesen und damit das Nationalparksystem weiter verbessert. In den USA gibt es insgesamt 63 Nationalparks.

Die beiden Seiten werden so bald wie möglich Konsultationen über das chinesisch-amerikanische Memorandum of Understanding über die Zusammenarbeit in Nationalparks einleiten. Die US-Seite hat sich verpflichtet, im Jahr 2024 Ausbildungsmöglichkeiten für chinesische Nationalparkmanager am Nationalparkinstitut der University of California, Merced und im Yosemite-Nationalpark anzubieten.

Hintergrund: Die erneuerte Zusammenarbeit folgt der jüngsten Entwicklung zur allmählichen Normalisierung der bilateralen Beziehungen, nachdem sich die Staats- und Regierungschefs beider Länder im Oktober in San Francisco getroffen hatten.

Dabei vereinbarten beide Seiten, den Dialog und die Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen zu fördern und zu stärken. Dazu gehören die Einrichtung eines zwischenstaatlichen Dialogs über künstliche Intelligenz, die Einrichtung einer chinesisch-amerikanischen Arbeitsgruppe für die Zusammenarbeit bei der Drogenbekämpfung, die Wiederaufnahme der Kommunikation zwischen hochrangigen Militärs, Arbeitstreffen zwischen dem chinesischen und dem US-amerikanischen Verteidigungsministerium, Konsultationstreffen zwischen dem chinesischen und dem US-amerikanischen Militär im Bereich der maritimen Sicherheit auf der Grundlage von Gleichheit und Respekt sowie die Durchführung von Gesprächen zwischen den regionalen Militärführern Chinas und der USA.

Quelle:
http://german.china.org.cn/txt/2023-11/17/content_116823485.htm

von: China Internet Information Center (CIIC), 17.11.2023

Nach Mitternacht wachsen Bäume am liebsten

Die Geheimnisse des natürlichen Wachstums bei Pflanzen, Tieren und dem Menschen

Aus: Newsletter AGRAR-Hinweise vom 27.11.2023

Unglaublich, aber Fakt: Das organische Wachsen bestimmt die Natur und unser Leben. Auf diesem Gebiet stehen wir noch vor vielen Geheimnissen und rätselhaften Beobachtungen. 

Viele Pflanzen- und Tierarten verfügen über erstaunliche Wachstumsfähigkeiten. Wer hätte gedacht, dass Bäume überwiegend in den Nachtstunden zwischen 1:00 und 6:00 Uhr wachsen. Wer weiß schon, dass Brombeeren ihre Ranken an einem einzigen Tag um 7,5 Zentimeter verlängern können. In der heimischen Tierwelt verbuchen die Hirsche einen evolutionären Rekord: Ihre Geweihe regenerieren sich täglich um drei Zentimeter. Ungewöhnlich ist auch der Trächtigkeitsverlauf bei bestimmten Säugetieren, die aus Überlebensgründen die Geburt ihrer Embryonen stoppen und durch eine „Keimruhe“-Phase hinauszögern können. 

Auch der Wachstumsorganismus des Menschen birgt manche Überraschung. Das wird beim menschlichen Haarwuchs überdeutlich: So wachsen Blondschöpfen mit durchschnittlich 150.000 Kopfhaaren doppelt so viele Haare wie Rothaarigen. 

In der Veröffentlichung „Nach Mitternacht wachsen Bäume am liebsten“ werden tiefgehende Geheimnisse von natürlichen Wachstums- und Entwicklungsprozessen aufgezeigt – mit vielen ungeahnten Vorgängen. 

Dr. Dieter Barth
Nach Mitternacht wachsen Bäume am liebsten

21.08.2023
ISBN: 9783969406656
10,00 €
Engelsdorfer Verlag

Die Natur hat Recht

Wenn Tiere, Wälder und Flüsse vor Gericht ziehen – für ein radikales Umdenken im Miteinander von Mensch und Natur

Was passiert, wenn Tiere, Flüsse, Wälder oder gar ganze Landschaften vor Gericht ziehen? Wenn es Menschen gibt, die sich für das Recht der Natur einsetzen und Verfassungen, die ihr dieses Recht zugestehen? Die Welt steht kurz vor dem ökologischen Kollaps und uns bleibt kaum noch Zeit, die Richtung zu ändern. Doch wir müssen sehr schnell sehr viel ändern. Eine vielversprechende Lösungsmöglichkeit liegt in unseren Rechtssystemen. Die Journalistin Elisabeth Weydt hat in verschiedenen Ländern zu diesem Ansatz recherchiert und berichtet in ihrer eindrücklichen Reportage von einer so radikalen wie zukunftsweisenden Idee, die eine Wende für den Natur- und Artenschutz darstellen könnte. Ihre Recherche beginnt im Intag-Tal in Ecuador, dem einzigen Land der Erde, das die Natur in seiner Verfassung zu einer eigenständigen Rechtsperson erklärt hat. Ecuador macht so vor, wie Umweltschutz in Zeiten der dringend benötigten Energiewende und des damit einhergehenden Wettrennens nach neuen Rohstoffen wie Kupfer, Kobalt und Lithium angegangen werden kann. Das in der Verfassung verankerte Konzept beruht auf der Vorstellung, dass wir alle Teil eines großen Ganzen sind, dass der Mensch nicht mehr Rechte hat als die Natur, dass er gar nicht mehr Rechte haben kann als die Natur, schon allein, weil er selbst ein Teil von ihr ist. Diesem revolutionären Ansatz um die Rechte der Natur folgen mittlerweile Initiativen weltweit. Manche kämpfen für die Anerkennung eines einzelnen Flusses, manche für einen Wald, andere für ganze Ökosysteme und auch hierzulande gibt es eine solche Initiative, die sich für die Isar einsetzt. Zudem geht Elisabeth Weydt der Frage nach, was Umweltzerstörung in anderen Teilen der Welt mit Deutschland und unserer Lebensweise zu tun hat und inwiefern die ecuadorianischen Prinzipien auf Deutschland übertragbar sind. Fesselnd und informativ beleuchtet die Journalistin einen revolutionären Ansatz, der eine Wende für den Klimaschutz bedeuten könnte. Eine Reportage, die uns die Augen öffnet und inspiriert für konstruktive Ansätze und mögliche Wege raus aus der Klimakrise.

Elisabeth Weydt
Die Natur hat Recht

21. September 2023
ISBN: 978-3-95728-723-6 
20,00 €
Knesebeck Verlag

Humus ist die Seele des Bodens

von György Asztalos

Seit etwa 150 Jahren vernachlässigen und vernichten wir teilweise die uns ernährende ca. 20 Zentimeter dünne obere Bodenschicht. Sie ist Lebensraum für unzählige Mikrolebewesen, wie Pilze, Bakterien, Algen usw. Deren Aktivität ist Grundlage des Stoffwechsels im Boden, Grundlage für die Ernährung aller darin und darauf wachsender Pflanzen, Tiere und letztlich der Menschen. 

Der seit Milliarden von Jahren funktionierende Kohlenstoffkreislauf, beginnend bei Photosynthese der Pflanzen, bis hin zur Endstation „Kohlenstoffeinlagerung in der Tiefe“ (Kohle, Gas, Öl) hängt von diesen Milliarden hyperaktiven Mikrolebewesen in der obersten Bodenschicht ab. Aber diese brauchen laufend Nahrungsnachschub, energiespendende Nährstoffe in Form von organischem Material sowie Wasser und Wärme. 

Über lange Zeiträume entstanden so die weltweit größten Humusspeicher: Prärien, Savannen, Steppen usw., stets im Zusammenleben von Pflanzen und Tieren. Eines bedingt das andere, überall übernimmt das ortsspezifische Mikrobiom die Hauptrolle beim Nahrungskreislauf. Die „Intelligenz der Natur“ hat das aufbauend und dauerhaft „organisiert“, entsprechend der allgültigen Naturgesetze. Die gelten auch noch heute.

In alten Zeiten, in Kleinbauernwirtschaften, wo Pflanzen- und Tierproduktion nebeneinander existierten und sich bedingten, wurden durch Zugabe von Mist und Kompost die entnommenen Nährstoffe wieder ergänzt. Der Kreislauf war intakt und man konnte ohne Mangelerscheinungen im Boden die Acker- und Wiesengrundstücke an die nächste Generation übergeben. Die Humusgehalte der Böden betrugen bis zu 5 Prozent und das Wasser- und Bodenluftverhältnis war intakt. 

Die im 20. Jahrhundert eingeführte Nutzung von anorganischen Düngemitteln bietet keine Nahrung für die Mikrolebewesen. Organische Bestandteile aus Ernteresten reichen nicht aus. Pestizide töten Mikrolebewesen. Beim Pflügen werden die Bodenschichten vermischt, Bakterien, die aerobe und anaerobe Bereiche brauchen, werden getötet. Es entsteht ein Mikrobiommangel im Boden, der Humusanteil sinkt unter 1,5 Prozent. Das Ergebnis ist eine Unterernährung in der ganzen Lebenskette: Pflanzen, Tiere und Menschen. Der Nährwert der produzierten Lebensmittel sinkt kontinuierlich und in erschreckendem Maße.

Der heutige Bodenzustand ist alarmierend, die Humusschicht wird immer geringer und in ca. 30 cm Tiefe finden sich stark verdichtete Bodenschichten. Grundwasser kann kaum aufgenommen werden, Bodenpartikel werden vom Wind weggefegt. Das gilt auch für kahlgewordene Wälder, ohne eine gezielte und umfassende Aufforstung drohen hier Verbuschung, Versteppung und Verkarstung.

Diese Problematik, mangelndes Mikrobiom im Boden und Humusschwund, werden seit etwa 20 Jahren intensiv international thematisiert, es werden Möglichkeiten zum Gegensteuern gesucht und zum Teil auch gefunden. 

Viele Bauern versuchen, basierend sowohl auf alten, generationenlang praktizieren Erfahrungen und genauen örtlichen Beobachtungen als auch mit Experimenten Wege zum Humusaufbau zu finden. Oft kombinieren sie ihre Erfahrungen mit neuen praktischen und wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Ihre Ergebnisse werden in verschiedenen Medien, in Büchern und Filmen, in Foren und Tagungen unter dem Begriff Regenerative Landwirtschaft kommuniziert und diskutiert. Glaubwürdigkeit generiert nur ein Vergleich der erreichten Ergebnisse; der erzielte Gewinn nach Abzug der durch die Art der Produktion verursachten Schäden an Boden, Biodiversität und Grundwasser sowie dem realen Nährwert der produzierte Lebensmittel, es geht nicht nur um die geernteten Mengen auf Waage. 

In der weltweiten Diskussion über die notwendige CO2 Reduktion in der Atmosphäre und Wege zur CO2 Speicherung scheint eine großflächige Humusanreicherung im Boden eine sinnvollere, effektivere Strategie als die heute (noch?) bevorzugten technischen Lösungsansätze zu sein. Wenn in die Berechnungen alle generierten Schäden einbezogen werden, ist unübersehbar: Die Natur hat die bessere Lösung gefunden und bewiesen, das sie dauerhaft funktioniert. Wir haben in den letzten 150 Jahren den Boden nur ausgebeutet, mit Chemie vollgepumpt und auf unnatürliche Weise behandelt.

Die Zeit, die eine Humusanreicherung mit den neuen biologischen Methoden braucht, kann sehr unterschiedlich ausfallen. Abhängig von den gesteckten Zielstellungen und den örtlichen Gegebenheiten kann schon in drei Monaten eine Anreicherung mit organischem Material gelingen. Einige Landwirte beschreiben, wie sie über längere Zeiträume, z. B. 20 Jahre, Humusaufbau betreiben. 

In Betrieben, die den Sprung zur regenerativen Landwirtschaft wagten, war es durch die bisherige langjährige konventionelle Landbewirtschaftung oft zu großer Bodendegradation gekommen. Dadurch war die Umstellung schwierig und Viele wären anfangs finanziell fast bankrott gewesen. Mutig haben sie weiter auf die biologischen Abläufe im Boden vertraut und die Voraussetzungen für das Mikrobiom verbessert, mit Erfolg. Sie sind heute wirtschaftlich gut aufgestellt.

Durch solche Bewirtschaftungswechsel in Landwirtschafsbetrieben wurden Spitzenleistungen erreicht, sie zeigen, dass die folgenden Methoden biologisch und finanziell effektiv sind:

  • Die Herstellung eines krümeligen humusangereicherten Bodens durch Aufstreuung/ Mulchen in 8- 10 Wochen.
  • Verbesserung der Bodenstruktur durch mit Pilzmyzelien gemischten organischem Material. Verzicht auf das Pflügen, auf chemische Düngemittel und Pestizide.
  • Mit regenerativer Landwirtschaft wurde großflächig eine 50-fache Wasser-Einsickerungsgeschwindigkeit in den Boden in 20 Jahren erreicht.

Solche Ergebnisse sind durch technische Lösungen nicht denkbar.

Für interessierte Leute möchte ich zwei Bücher empfehlen, die von Praktikern durchgeführten Experimenten und deren erreichten Ergebnissen berichten. 

Gabe Brown
Aus toten Böden wird fruchtbare Erde
Eine Familie entdeckt die regenerative Landwirtschaft

27.02.2020
ISBN: 978-3-86445-732-6
9,99 €
Koop Verlag

Ute Scheub und Stefan Schwarzer
Die Humusrevolution
Wie wir den Boden heilen, das Klima retten und die Ernährungswende schaffen

20.02.2017
ISBN: 978-3-86581-838-6
25,00 €
Oekom-Verlag

Anm. d. Redaktion: Der Autor ist Kirchenrevierförster im Ruhestand. Er betreibt privat Forschungen und Experimente zur Regenerativen Landwirtschaft. Der Text beruht auf seinen Ergebnissen und Aufzeichnungen sowie auf der empfohlenen Fachliteratur.

Aus der Forschung

Nachhaltiges Bauen mit Pilzhyphen

Pilze sind in der Lage, fast alle organischen Stoffe zu zersetzen bzw. umzuwandeln. Dabei sind die Hyphen des Pilzes aktiv. Es sind die fadenförmigen Zellen, die in ihrer Gesamtheit Myzel oder Myzelium genannt werden. Das Myzel bildet bei der Zersetzung von Zellulose und anderen organischen Materialien ein verdichtetes dreidimensionales Netz und ist in der Lage, aus diesen Materialien eine komplexe und dichte Makrostruktur und damit eine selbsttragende Struktur zu bilden.

Das Myzel, das meist unsichtbar und großflächig unter der Erde wächst, hat Eigenschaften, die sich für die Herstellung von nachhaltigen und energieneutralen Baustoffen nutzen lassen. Das dabei entstehende Material ist eine Verbindung mit einem organischen Substrat wie Getreideresten, Holzspänen, oder anderen landwirtschaftliche Reststoffen. 

Diese Stoffe dienen dem Pilz als Nahrung und werden im Laufe des Stoffwechselvorgangs komplett von einem feinen Geflecht aus Myzel durchzogen. Es entsteht ein weiches, schwammartiges und rein organisches Komposit, das in eine gewünschte Form gebracht und durch thermische Behandlung stabilisiert bzw. gefestigt werden kann. 

Mit bestimmten Verfahren ist es möglich, vordefinierte Makrostrukturen aufzubauen und damit die Struktur des Myzels auf gewünschte Leistungsmerkmale abzustimmen. Eigenschaften wie Porösität, Textur, Festigkeit, Elastizität und Faserorientierung können gesteuert und so ein leichter und stabiler Bio-Verbundwerkstoff „gezüchtet“ werden.

Die Verwendung von Baustoffen aus Pilzmyzel ist noch im Versuchsstadium und die Auswahl an Produkten für einen serienmäßigen Einsatz in der Bauindustrie ist noch sehr eingeschränkt. Es wird aber intensiv an diesem Werkstoff geforscht und es gibt bereits zahlreiche sehr vielversprechende Pilotprojekte, die erfolgreich umgesetzt wurden. In Zukunft könnte das Biomaterial zur Dämmung oder auch als Ersatz für traditionelles, nichttragendes Mauerwerk eingesetzt werden. Gleichzeitig wird geforscht, tragende Elemente und konstruktive und verbindende Bauteile aus Pilzmaterial herzustellen.

Das Potenzial des Pilzwerkstoffs wird vor allem für Dämmmaterial in Form von Blöcken oder Platten gesehen, oder auch MDF-ähnliche Platten für den Innenausbau oder für Bio-Recyclate in Verbindung mit organischen Bauabfällen. Es wird an Baustoffen für den 3D-Druck sowie an der Herstellung organischer Farben und Pigmenten geforscht. Insgesamt zeigen die Entwicklungen, dass die Industrie eine „Cradle-to-Cradle“-Haltung (Anm. d. Red.: konsequente Kreislaufwirtschaft) beim Bauen schaffen und fördern möchte. Man ist bestrebt, den Energiegehalt der Produkte zu reduzieren und gleichzeitig so wenig Nettoabfall wie möglich am Ende ihrer Lebensdauer zu produzieren.

Am Lehrstuhl für Tragkonstruktionen an der Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH) Aachen werden im Rahmen des Forschungsprojektes „LIMy-Brick“ und im Projekt „MycoMatrix“ die technischen Voraussetzungen für einen Einsatz von Pilzmyzel in statisch wirksamer Funktion für das Bauwesen untersucht. Die Myzel-Substrat-Zusammensetzungen werden dahingehend optimiert, dass eine nutzbare Festigkeit des Materials erzielt werden kann. Druckfestigkeit und Dämmfähigkeit des Produktes können durch die Substratzusammensetzung gezielt beeinflusst werden, ebenso ist eine Formgebung nach Kundenwunsch möglich.

Pilze verarbeiten lose organische Materialien und führen sie der Umwelt wieder zu. Stoppt man an einer bestimmten Stelle diesen Zersetzungsvorgang, erhält man jeweils einen Stoff mit äußerst unterschiedlichen Eigenschaften. Auf diese Weise können gezielt Stoffe hergestellt werden, die die benötigten Eigenschaften wie hohe Dämmwerte, eine bestimmte Festigkeit, Luftdurchlässigkeit und Elastizität aufweisen. Sie werden also mit ihren physikalischen und mechanischen Eigenschaften auf den spezifischen Einsatz zugeschnitten. 

Pilzmyzel hat zusätzlich die Fähigkeit, mineralische Materialien miteinander zu verbinden. Insofern ist es möglich, mit Pilzen ganze Bauteile zu verbinden, da die Fäden in kleinste Poren vordringen. Das wirkt wie organischer Mörtel.

Pilzmyzel in Kombination mit unterschiedlichen organischen Materialien ist ein sehr schnell nachwachsender Rohstoff, bindet Kohlenstoff und ist weltweit verfügbar. Ein weiterer Vorteil liegt in der sinnvollen Nutzung von Bioabfällen aus der Lebensmittelproduktion oder Abfällen aus der Agrarwirtschaft. Insofern können Pilzbaustoffe überall in lokaler Herstellung und mit kurzen Wegen sehr energiearm produziert werden. Ihre Eigenschaften ermöglichen einen wichtigen Schritt in Richtung kreislauffähiges und klimapositives Bauen und damit hin zum klimaneutralen Gebäudebestand.

Quellen: 

https://trako.arch.rwth-aachen.de/cms/TRAKO/Forschung/Experimental-Bio-Materials/~obxu/Nachhaltiges-Bausystem-aus-Pilzmyzel/

https://www.gebaeudeforum.de/realisieren/baustoffe/nachwachsende-rohstoffe/pilze/

Wie Schmutzwasser trinkbar wird

Projekt: umweltschonende Krisenhilfe – „Ohne Chlor“

Pressemeldung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) vom 17.11.2023

Bei Naturkatastrophen, Krieg oder Epidemien steht schnelle Hilfe für betroffene Menschen an oberster Stelle. Zentral ist die Bereitstellung von ausreichend sauberem Wasser, um Dehydrierungen, Durchfallerkrankungen und Cholera zu vermeiden. Das Startup Disaster Relief Systems (DRS) unter der Leitung von Professor Utz Dornberger an der Universität Leipzig entwickelt derzeit in einem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Projekt eine Anlage, die aus Schmutzwasser sauberes Trinkwasser herstellt. Sie funktioniert ohne Chemikalien, kann regenerativ angetrieben werden und ist recycelbar.

Zur Versorgung von in Not geratenen Menschen mit sauberem Wasser setzen Hilfsorganisationen in der Regel große mobile technische Anlagen zur Rohwasseraufbereitung ein. „Ökologisch und einsatztechnisch problematisch ist dabei oft das Verwenden von Chemikalien zum Beispiel zur Flockung von Schwebstoffen, Desinfektion des Wassers sowie Konservierung von Filtermembranen, bei deren unsachgemäßer Handhabung Gesundheitsgefährdungen und Schäden an der Umwelt entstehen können“, sagt Projektleiter John-Henning Peper. „Aus diesem Grund war eine der Hauptanforderungen, eine leistungsfähige Trinkwasseraufbereitungsanlage zu entwickeln, die auch ohne den Gebrauch von Chemikalien auskommt.“

Nachhaltigkeit sowie Umwelt- und Naturschutz sind allerdings in Katastrophenfällen bislang eher zweitrangig, sodass diese Aspekte bei den großtechnischen Trinkwasseraufbereitungsanlagen der Hilfsorganisationen keine oder eine nur geringe Rolle spielten. Um dieses Manko zu minimieren, hat Franz-Peter Heidenreich einen dringenden Rat. Der Leiter des DBU-Referats Wasser, Boden und Infrastruktur empfiehlt, „den Umweltschutz schon vor einem möglichen Krisenfall zu berücksichtigen“. Auch deshalb, so Heidenreich, weil es eben folgenden Zusammenhang gebe: „Der Klimawandel führt weltweit zu einer wachsenden Anzahl an Katastrophen, insbesondere zu Starkregenereignissen und Hochwassersituationen, auf die dann entsprechend reagiert werden muss.“ Bei der kompakten Trinkwasseraufbereitungsanlage haben die Tüftler Heidenreich zufolge auch den Umweltschutz-Aspekt schon eingebaut. 

Für das Vermeiden von Umweltbelastungen beim Hilfseinsatz in Kriegs- und Katastro-phenfällen macht sich Franz-Peter Heidenreich (rechts) stark. Der Leiter des DBU-Referats Wasser, Boden und Infrastruktur sieht deshalb in der von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Anlage „SAS 2.500“, die von einem Startup-Team um John-Henning Peper (links) entwickelt worden ist, großes Potenzial. © Kerstin Heemann/DBU

Einen der ersten serienreifen Prototypen der Anlage hat Peper mit seinem Team-Kollegen Sören Lohse nun vorgestellt. Zusammen platzierten sie das mit Tragegriffen versehene und 135 Kilogramm schwere Gerät namens „SAS-W2500“ auf dem DBU-Gelände. Die Abkürzung steht für „Standardized Aid System“, also: standardisiertes Hilfssystem. „Diese Anlage kann bis zu 2.500 Liter Wasser pro Stunde chemikalienfrei aufbereiten – ohne Chlor“, so Peper. Sie reinigt, indem das Schmutzwasser mit einem Druck von drei bis sieben bar durch Filter mit Mini-Poren im Nanometer-Bereich gepresst wird. Peper: „Druck und Filter halten nicht nur gefährliche Keime wie den Cholera-Erreger, sondern auch winzige bakterielle Giftstoffe und ein hohes Maß an Viren zurück.“ Bei einem Bedarf von drei Litern Trinkwasser pro Person könnten damit rein rechnerisch bis zu 830 Menschen pro Stunde und rund 20.000 Menschen täglich versorgt werden, so Peper.

Die Entwickler denken ganzheitlich: „Die benötigte Energie liefert die Anlage mittels eines kleinen eingebauten Generators oder mittels Elektroantrieb, der wiederum mittels einer ausklappbaren Solarmatte gespeist werden kann“, sagt Lohse. Um auch die Einsatzfähigkeit der Solarmatte im Katastrophenfall zu gewährleisten, wird derzeit am Standort Leipzig ein zweiter Prototyp mit einer ausklappbaren Photovoltaikanlage getestet. Zudem wird laut Lohse darauf geachtet, dass möglichst alle Bauteile recyclingfähig sind – eine technische Herausforderung.

Oft sind Katastrophengebiete nur schwer zugänglich. Deshalb sind für den Einsatz in Krisenregionen nicht nur Mobilität und Autonomie einer Anlage entscheidend. Wichtig ist auch, dass sie notfalls unbeschadet aus einem Flugzeug abgeworfen werden und dann ihre Dienste leisten kann. Entsprechende Tests wollen die Ingenieure als nächstes starten. 

Kontakt bei fachlichen Fragen (DBU AZ 37786/01):
John-Henning Peper

Tel.: 0176 78756479

Lesetipp

Himmlisch wohnen – Auferweckt zu neuem Leben

von Dr. Michael Wildberger 

Ob und wie es nach unserem Tod weitergeht, darüber können wir kein zweifelsfreies Wissen erlangen. Für die vielleicht überlebende „Seele“ fühlen sich die Religionen zuständig. Deren Funktionäre stellen auf der Basis von schriftlichen Überlieferungen und Plausibilitäts-Betrachtungen einen Binnenkonsens in ihrer jeweiligen Community her über Fragen von Tod und Sterben, ein Leben nach dem Tod und entsprechend dem Seelenverbleib. Doch formelhaft erstarrtes Denken und eine in Worthülsen geronnene Sprache lassen Menschen heutzutage eher weg- als zuhören, wenn die Kirchen versuchen, vom Tod und von ihrer Auferstehungshoffnung zu reden.

Und dann kommt da plötzlich Werner Thiede mit diesem Büchlein um die Ecke! Er ist Pfarrer i.R. der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern sowie apl. Professor für Systematische Theologie an der Universität Erlangen-Nürnberg und hat auch bereits das Sachbuch „Unsterblichkeit der Seele? Interdisziplinäre Annäherungen an eine Menschheitsfrage“ (2. Aufl. 2022) veröffentlicht. Hier aber wendet er sich an eine breitere Leserschaft und meditiert Sterben und Tod als Umzug eines Menschen vom Leben im „Diesseits“ in das Leben danach, gleichsam als Wohnungswechsel. Ein solcher Wechsel will vorbereitet sein. Nun weiß man allerdings in der Regel, wann man im „Diesseits“ von einem Ort zum anderen umziehen und wieviel Raum einem zur Verfügung stehen wird. Mit dem Sterben ist das gewöhnlich anders. Und selbst Theologen sind da keinen Deut schlauer als jeder andere Mensch. Das weiß auch der Werner Thiede. Was macht er aus der Situation?

Er stellt sich hier nicht vor die Suchenden von heute, um ihnen sein Anliegen theologisch zu erklären, sondern er tritt zur Seite. In den zwölf Kapiteln seines Büchleins entfaltet er Gedanken um Tod, Sterben und Ewigkeit und lässt der Leserschaft selbst jeden Raum, in eigener Verantwortung weiter zu denken, zu spüren, zu hoffen. Dem „Haupttext“ sind immer wieder Kästen mit kurzen Zitaten aus der Bibel, von Schriftstellern, Theologen und anderen angegliedert. Etwa von Viktor E. Frankl: „Die Frage ist falsch gestellt, wenn wir nach dem Sinn unseres Lebens fragen. Das Leben ist es, das Fragen stellt; wir sind die Befragten, die zu antworten haben.“ Wunderschön auch die Zitate von Karl May! Und als weiteres Element benutzt Werner Thiede selbst verfasste Gedichte, die jeweils auf einer ganzen Seite abgedruckt sind, zum Beispiel: „Zielgerade/ Wir taumeln durchs Leben/ manche mit mehr Glück als Verstand,/ manche mit mehr Pech als Verstand,/ bis uns am Ende das Schicksal/ aller Sterblichen ereilt/ und sich uns so oder so/ Unsterblichkeit eröffnet“.

So lässt sich der Text mehr meditieren als bloß als Informationsquelle zum Thema Tod und Sterben „konsumieren“. Und mittlerweile zu nichtssagenden Formeln abgelutschte Begriffe, wie etwa „christliche Hoffnung“ oder „befreiende Gewissheit“ (oder das genannte Zitat von Viktor E. Frankl) entwickeln auf einmal wieder einen kraftvollen, faszinierenden Geschmack. Einfach nur, weil Werner Thiede darauf verzichtet, den theologischen Lehrmeister zu spielen und Gott in die Kommunikation mit seinen Menschen dreinreden zu wollen.

Ein wundervolles Buch! Werner Thiede lässt seine Leserschaft bei der Frage nach einer unsterblichen Seele und wie es nach dem Tod weitergeht, nicht allein, aber er bevormundet sie geistlich nicht. Seine Gewissheit überzeugt, die zwischen allen Zeilen hervorschimmert. Einige Kapitelüberschriften seien aufgelistet: „Diesseitsflucht oder Jenseitsflucht?“, „Angst vor Wohnungslosigkeit nach dem Tod?“, „Gottes Liebe will keine ewige Obdachlosigkeit“, „Auferstehung als Aufsteigen ins himmlische Wohnen?“, „Umzug: Wo bleiben zwischen Tod und Auferstehung?“, „Herrliche Vergottung“, „Neue Adressen“. Ein Buch nicht bloß zum Einmal-Lesen, ein Buch zum Immer-wieder-Meditieren.

Werner Thiede
himmlisch wohnen
Auferweckt zu neuem Leben

23.06.2023
ISBN: 978-3-374-07419-8
12,00 €
Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2023

Das Haus und das Lamm

Fliegende Blätter zur Apokalypse des Johannes

In einer Lebenskrise zieht sich der Erzähler in ein altes, halbzerfallenes Gehöft im Osterzgebirge zurück. Es wird ihm zum Ausgangspunkt für Gänge in eine Natur, die ebenso menschengemacht wie versehrt ist und ihm doch in kleinen Details wie eine Wildnis gegenübertritt. In der spirituellen Bewegung dieses Rückzugs sucht der Erzähler Orte radikaler Fremde auf. Er vermutet sie in einer religiösen Erfahrung, die alle Ordnungen und ideologische Sicherheiten durchschlägt; er fastet, er meditiert. Zur begleitenden Lektüre wird ihm die „Apokalypse des Johannes“, ein Grundtext der europäischen Kultur, der alle Beheimatung in der Welt ausschließt und religiöse Endzeiterwartungen genauso prägte wie die geschichtsphilosophischen Utopien der vergangenen Jahrhunderte mit ihren gefährlichen Denkfiguren der Zerstörung des Alten zugunsten des Neuen.

Das Haus und das Lamm ist erkundende, fragende Prosa im Grenzgebiet zwischen Erzählung, Essay und poetischer Bildlichkeit. In Narration und Reflexion, Realität und Imagination ringt sie um ein Verständnis des Bösen und des Leids und konfrontiert uns mit den oftmals beklemmenden Erscheinungen eschatologischen Denkens. Es zeigt sich: Diese sind bis heute wirksam – in den realen wie forcierten Weltuntergangsängsten unserer postreligiösen Gegenwart.

Christian Lehnert
Das Haus und das Lamm
Fliegende Blätter zur Apokalypse des Johannes

09.10.2023
ISBN: 978-3-518-43145-0
26,00 €
Surkamp Verlag

Themenseiten – Der Fläming blüht weiter

Der Fläming blüht weiter
Kooperationen im Naturschutz

Projekt-Laufzeit: September 2021 bis August 2023

Abschlussbericht (eingereicht beim Netzwerk Stadt Land und dem Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt im August 2023)

Pflanzaktion in der KITA Amselgrund in Coswig/ Anhalt © Maria Zahn

Der Fläming blüht auf – und alle sind dabei! 

Einleitung

Insekten sind für das Gleichgewicht der Ökosysteme unentbehrlich. Doch in den letzten Jahrzehnten gehen ihre Bestände dramatisch zurück. Es stellt sich nicht mehr die Frage, ob die Insektenwelt in Schwierigkeiten steckt, sondern wie das Insektensterben zu stoppen ist. Was kann ich als einzelner Mensch gegen das Insektensterben tun? Das Projekt „Der Fläming blüht auf“ hat sich genau diese Frage gestellt und Antworten für verschiedene Bereiche und Akteure im Fläming zusammengetragen.

„Der Fläming blüht auf“ war ein Projekt der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt e. V. in Kooperation mit dem Naturpark Fläming e. V. und dem Landschaftspflegeverband Wittenberg e. V. (LPV). Das Projekt wurde im Rahmen des Wettbewerbs des „Netzwerks Stadt und Land“ ausgewählt und knüpft an Aktionen an, die bereits in 2019 und 2020 einen Beitrag zu mehr Biodiversität und gegen das Artensterben geleistet haben. Wissenschaftlich begleitet wurde es dabei durch das Professor Hellriegel Institut der Hochschule Anhalt.

Mit dem Modellprojekt „Der Fläming blüht auf“ sollte für mehr Blütenvielfalt auf öffentlichen Grünflächen, auf Friedhöfen, in Privatgärten, Freiflächen in Unternehmen und Blühstreifen auf Agrarflächen gesorgt werden, um dem Verschwinden der Wildbienen und dem Insektensterben insgesamt entgegen zu wirken.

Ziel des Projektes war es, gemeinsam mit allen Akteuren Bildungs- und Beratungsangebote zu entwickeln. Dabei sollte die Entwicklung zum „blühenden Fläming“ ein offener Prozess sein, der kreatives Potenzial und unterschiedliche Beteiligungsformen für Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen erlaubte und eine Kultur des Könnens durch selbst gestaltete Projekte fördern sollte – Mitmachen konnte also Jeder und Jede im Fläming!

Es wurden keine „Maßnahmen“ finanziert, sondern Menschen, die in Kitas und Schulen, Unternehmen und Verwaltungen, Landwirtschaftsbetrieben und in Kommunen qualifizierte Bildung und Beratung anboten.

Projektgegenstand, Ausgangslage und Zielsetzung

Ausgangslage

„Die biologische Vielfalt dauerhaft zu erhalten und nur im Rahmen ihrer Leistungsfähigkeit zu nutzen kann nur gelingen, wenn alle Akteure in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft dieses Thema zu ihrer eigenen Sache machen. Die Bundesregierung hat deshalb 2007 eine Strategie zur biologischen Vielfalt verabschiedet, die alle Sektoren in die Pflicht nimmt.“1

Das Projekt „Der Fläming blüht auf – und alle machen mit“ war ein Ergebnis zahlreicher Diskussionsrunden und Veranstaltungen der Kooperationspartner und knüpfte am politischen Ziel, viele Akteure der Gesellschaft einzubeziehen, an. Eine Aufgabe war es, die Erkenntnisse und Erfahrungen der Beteiligten aus dem fachlichen Diskurs in die Praxis umzusetzen.

Im Oktober 2019 diskutierten Landwirte, Naturschützer/innen, Wissenschaftler/innen und Bürger/innen in der Evangelischen Akademie in Wittenberg, wie die biologische Vielfalt im Gebiet des Naturparks Fläming konkret gefördert werden kann, wer die Akteure sein können und sollen und welche Rahmenbedingungen gebraucht würden. Deutlich wurde, dass der Bezug zum Naturpark identitätsstiftend wirkt. Ein weiteres wesentliches Ergebnis war, dass die Menschen konkrete, für die Region und auch für die Landschaft sinnvolle Beratungsangebote in unterschiedlicher Form und Intensität brauchen.

Projektgegenstand

Im Projekt wurde qualifiziertes Personal finanziert, das die oben genannten Beratungsleistungen in den unterschiedlichen Bedarfen (Landwirte brauchen andere Beratungstiefe als beispielsweise Schulen usw.) erbringen kann. Hierfür wurde nach entsprechender Ausschreibung der Landschaftspflegeverband Wittenberg e. V. beauftragt, der entweder selbst beraten hat oder die Leistungen in enger Kooperation mit dem Naturpark Fläming Sachsen-Anhalt sowie dem Prof. Hellriegel-Institut der Hochschule Anhalt organisierte.

Begleitet wurde die zielgruppenspezifische Beratung durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit (ÖA). So fand die Auftaktveranstaltung beispielsweise als kleines Fest unter Beteiligung von örtlichen Vereinen und der Stadtverwaltung auf dem Marktplatz von Coswig/ Anhalt statt. Mit den Maßnahmen der ÖA sollte der Naturpark Fläming in der Region als erster Ansprechpartner in Sachen Biodiversität gestärkt werden mit dem Ziel, von hier aus über ein gutes Netzwerk die entsprechenden Beratungsbedarfe zielgerichtet und schnell zu bedienen. Dieses Netzwerk wurde gezielt aufgebaut und im Projekt erprobt.

Vorgehensweise

Nach Abschluss der Startaufgaben (Verträge schließen, Projektbeirat einberufen, Formate der Beratungsangebote abstimmen, Konzept der Öffentlichkeitsarbeit entwickeln und Verteilung der Rollen/ Aufgaben sowie Abstimmung der internen Kommunikation vereinbaren) wurden nach etwa drei Monaten Gespräche mit potentiellen Beteiligten geführt. Die Beratungen und Veranstaltungen fanden von diesem Zeitpunkt an kontinuierlich über den gesamten Projektzeitraum statt. Dabei wurden externe Anregungen und Bedarfe im Team besprochen und in den Prozess integriert. 

Die Stadt Coswig/ Anhalt beteiligte sich sofort aktiv. So war der Bürgermeister bei vielen Veranstaltungen aktiv eingebunden, es gab Abstimmungen mit dem Bauamt und der Grünflächenpflege und es wurde ein Pflegekonzept für diverse kommunale Flächen mit den Verantwortlichen erstellt. Die Lutherstadt Wittenberg ist Trägerin des Signets „Stadtgrün – naturnah“ des Bündnises Kommunen für Biologische Vielfalt, hier erfolgte im Projekt ein intensiver Austausch sowie gegenseitige Beteiligungen an Veranstaltungen und Aktionen sowie die Vorbereitung gemeinsamer Folgeprojekte. Mit Schulen und Kitas wurden Blühwiesen angelegt, Wissen vermittelt und mit Spaß Interesse für das Thema geweckt.

Links: Fläche für eine Blühwiese vorbereiten: Kita Amselgarten in Coswig.
Rechts:Insektenhotel bauen: Kita Jeber-Bergfrieden (Fotos Maria Zahn)

Der LPV war mit verschiedenen Landwirtschaftsunternehmen im Rahmen des Projektes im Kontakt, besonders bei seinen Mitgliedsunternehmen, aber auch darüber hinaus. Sowohl typische Großbetriebe, als auch kleinere GbR und Einzelunternehmen waren darunter, konventionell wie ökologisch wirtschaftend. Die Art der Beratungsleistungen war je nach Situation und Bedarf sehr unterschiedlich. Ein Großbetrieb stellte vor, was auf seinen Flächen bereits an biodiversitätsfördernden Maßnahmen umgesetzt wird und wollte eine Einschätzung außerhalb der amtlichen Kontrolle. 

Links:Beratung zur Ökoregelung 5, Kennartenbestimmung im extensiven Grünland (Foto: Jessica Arland-Kommraus)
Rechts:Beweidung einer Frischwiese, 2022-2023 (Foto: Anne Hecht)

Hier wurden Einzelmaßnahmen besprochen und die Verstetigung durch Verträge geregelt (z. B. Beweidung einer Frischwiese durch einen anderen Betrieb). 

Zur Stärkung der Naturschutzkompetenz der lokalen Landwirtschaftsbetriebe wurde nach sächsischem Vorbild eine Biodiversitätsberatung für Landwirt/innen initiiert, welche auf lange Sicht im Naturpark Fläming verortet werden soll. Landwirtschaftsbetriebe als größter Flächeneigentümer oder -bewirtschafter haben außerhalb von Kommunen den größten Einfluss auf die Gestaltung der Landschaft und auf qualitative Veränderungen von Landschaftsstrukturen. Um dieses Potenzial zu nutzen stellte der Landschaftspflegeverein Wittenberg e.V. den Kontakt zu ausgewählten ortsansässigen Landwirtschaftsbetrieben her, die Interesse an biodiversitätsfördernden Maßnahmen zeigten. Ziel war die Umsetzung naturschutzfachlich erforderlicher, effektiver Maßnahmen, die zum Betrieb und in den Betriebsablauf passen und damit den Erhalt und die Förderung der biologischen Vielfalt optimal in den Gesamtbetrieb zu integrieren.

Die gesamte bewirtschaftete Fläche sowie Landschaftsstrukturen wurden im Rahmen eines „Betriebs-Check Natur“ in Augenschein genommen und aufgezeigt, welche Leistungen der Betrieb bereits zum Erhalt der Biologischen Vielfalt erbringt. Nach dieser Qualitätsprüfung wurden konkrete Vorschläge und Hinweise zur Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz von Arten und Lebensräumen, zur Gestaltung des Landschaftsbildes sowie Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit formuliert. Weiterhin fanden Vor-Ort-Schulungen und Beratungen im Gelände mit Landwirt/innen und Vertreter/innen des ALFF Anhalt (Anm. d. Red.: Amt für Landwirtschaft und Flurneuordnung) zu Ökoregelung 5: Kennarten im Grünland statt, welche viel Zuspruch erhielten. Die Zusammenarbeit mit dem ALFF Anhalt gestaltete sich unkompliziert und kollegial. Gemeinsam erarbeiteten Landwirte, Landwirtschaftsamtsvertreter/innen und Landschaftsökolog/innen des LPV Wittenberg e.V. und des Professor Hellriegel Institut e. V. Strategien zur praktikablen und korrekten Erfassung der Kennarten im Gelände.

Für einige nicht landwirtschaftliche Unternehmen mit großen Freiflächen wurden nach einer Begehung und Kartierungen vor Ort Empfehlungen für die Pflege und Aufwertung der Flächen (Mahdregime, Einsaaten) erstellt und Tafeln mit Hinweisen zur Biodiversität auf dem Gelände aufgestellt, um z. B. die Akzeptanz geringerer Mahdhäufigkeiten zu erhöhen (Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH (TWM), Wasserwerk Lindau, Gewerbegebiet Oranienbaum, Betreuungsforstamt Dessau). 

Links: Vor-Ort-Termin im Wasserwerk Lindau, 21.04.2022 (Foto:Anne Hecht)
Rechts: Infotafel am Betreuungsfortsamt Dessau (Foto: Christian Melms)

Für Kirchengemeinden auf dem Land sind sogenannte Überhangflächen auf Friedhöfen, also Flächen, die nicht genutzt werden können, ein Problem. Für die zur Coswiger Gemeinde zählenden acht Dorffriedhöfe wurde ein Konzept zur Nutzung und Förderung der Biodiversität erstellt und kleinere Maßnahmen umgesetzt, wofür entsprechende Finanzierungsmöglichkeiten gefunden werden mussten. Bei den Maßnahmen handelt es sich vorrangig um Mahd verkrauteter Bereiche oder um Entbuschung bzw. Instandsetzung Streuobst.

Links:Pflege der kleinen Streuobstwiese auf dem Friedhof Wahlsdorf (Foto: Anne Hecht)
Rechts: Pflege der kleinen Streuobstwiese auf dem Friedhof Senst (Foto: Katharina Rieck)

Die Allgemeine Öffentlichkeit wurde mit Infomaterial, standortgerechten Saatgutmischungen für Blühwiesen, Ausstellungen und Vorträgen angesprochen. Außerdem wurden Online-Seminare zur Naturgarten-Praxis gut besucht. Gut angenommen wurden auch die Praxis-Seminare (Baumpflege, Wiesenpflege), die Feste im Naschgarten sowie Infostände bei Veranstaltungen Dritter.

Links: Verschiedene, im Projekt entwickelte Medien/ Materialien
Rechts: Obstbaumschnittseminar am 26.2.2022, praktischer Teil (Fotos: Anne Hecht)

Ergebnisse

Wie hat die Durchführung des Projekts die Ausgangslage verändert?

Das Projekt hat eine relativ große Bekanntheit erfahren. Grund dafür ist zum einen der griffige und einprägsame Claim „Der Fläming blüht auf“. Bei Begegnungen hieß es schnell „Das kenne ich doch!“. Zum anderen waren alle Kooperationspartner in verschiedenen Beratungen und Veranstaltungen in anderen Kontexten (Kommunen, Landkreis, Naturschutzbeirat usw.) immer auch als „Botschafter“ des Flämingprojektes unterwegs. Im Ergebnis wurde der Naturpark in der Region als Ansprechpartner und Berater im Bereich Biodiversität bekannter. 

Zusätzlich hat sich durch das Projekt ein regionales Netzwerk entwickelt, in dem ein Austausch über Projekte und Maßnahmen der Partner aus Verwaltungen, Vereinen und Verbänden der Landschaftspflege und Naturschutz, Großschutzgebiete und anderer Institutionen stattfindet, der neue Möglichkeiten der gegenseitigen Unterstützung, Kooperation und Kreativität erlaubt. Das schließt insbesondere auch landwirtschaftliche Verbände und Vereine ein. Auf dieser Basis sind weiterführende Projekte gut in der Region verbunden.

Nicht ansprechen konnten wir Unternehmen im Bereich Garten- und Landschaftsbau, hier wurde kein Bedarf angezeigt. 

Positiv hat sich die Zusammenarbeit mit dem ALFF Anhalt gestaltet. Hier wurde ein Austausch zur Natur-Beratung für Landwirte mit den dort neu angestellten Personen für dieses Thema realisiert. Insbesondere zu den Öko-Regelungen der neuen GAP fand ein reger Austausch statt. 

Regional wurden wie oben beschrieben Akteure in der Region aus den Bereichen Landwirtschaft, Natur- und Landschaftsschutz, Tourismus, Kommunal- und Landkreisverwaltungen sowie Fachverwaltungen, Wasser- und Bodenverbände miteinander vernetzt. In kleineren Maßnahmen und auch in Fachveranstaltungen (z. B. zum Thema Wasserhaushalt im Fläming oder Kennarten im Grünland) konnten sich verschiedene Akteure austauschen, bei unterschiedlichen Problemsichten verständigen und in einigen Fällen konkret zusammenarbeiten. Die Anbindung der Thematik an die Region Fläming schaffte eine erhöhte Verbindlichkeit und Bereitschaft, aufeinander zuzugehen. Somit war eine Grundlage für Austausch und neue Ideen und Projekte geschaffen.

Überregional wirksam sind die Erfahrungen mit dem o. g. Betriebsplan Natur. Ebenso sind die (auf praktischen Erfahrungen beruhenden und betrieblichen Sachzwänge der kommunalen zu beachtenden) Leitlinien zur biodiversitätsfördernden Bewirtschaftung kommunaler Flächen überregional nutzbar.

Schlussfolgerungen und Handlungsanregungen für vergleichbare Vorhaben

Mit „Der Fläming blüht weiter“ war die Abschlussveranstaltung am 16. August an der Külsoer Mühle überschrieben. Die erprobten Formate von Beratung, Bildung und Projektbegleitung in Schulen und Kitas sowie für die breite Öffentlichkeit werden unter dem Projektlogo weitergeführt. Auch die Präsentation von Initiativen auf der Projekthomepage sowie die Nutzung der erstellten Broschüren, Konzepte und Handreichungen werden weitergeführt. In der Kommunikation mit dem ALFF Anhalt wurde die Möglichkeit diskutiert und schließlich bestätigt, dass Natur-Beratungen für Landwirte durch LPVs in die amtliche Beraterliste aufgenommen werden können bei entsprechendem Sachkundenachweis. Dadurch ergibt sich eine Möglichkeit der Finanzierung solcher Beratungen aus der Regelförderung des ALFF. Eine Handreichung für Kommunen zur Pflege kommunaler Flächen wurde erarbeitet und steht Interessierten zur Verfügung. Die Bewertung der Situation auf kirchlichen Friedhöfen einschließlich dem Maßnahmenkonzept wurde der landeskirchlichen Grundstücksverwaltung in Anhalt übergeben und dient als Muster, um auch für andere Gemeindeverbünde solche Konzepte zu beauftragen.

Es wurde gezeigt: Naturparke (wie auch andere Großschutzgebiete) sind geeignet, als zentrale Ansprechpartner und Koordinationspunkte für Naturschutzberatung und Biodiversitätsberatungen in ihrer Region für alle auch hier im Projekt angesprochenen Zielgruppen zu fungieren. Dafür nötig sind ausreichend personelle Ressourcen, eine gute Vernetzung mit Akteuren der Natur- und Landschaftspflege in der Region und zu den landwirtschaftlichen Netzwerken wie auch den Landschaftspflegverbänden. Wichtig dabei ist Vertrauen, das aus regionaler Identität und personeller Kontinuität gespeist werden kann. Das setzt eine kontinuierliche Finanzierung dieser Arbeit voraus.

Weitere Information und die Broschüren und Handreichungen unter:
https://flaeming-blueht-auf.de/

Autorenverzeichnis

Prof. Dr. Matthias Pietsch
Hochschule Anhalt
Strenzfelder Allee 28
06406 Bernburg (Saale)

Sascha Fritzsch
Professor Hellriegel Institut e.V. an der Hochschule Anhalt
Strenzfelder Allee 28
06406 Bernburg (Saale)

Jessica Arland-Kommraus
Professor Hellriegel Institut e.V. an der Hochschule Anhalt
Strenzfelder Allee 28
06406 Bernburg (Saale)

Anne Hecht 
Landschaftspflegeverband Wittenberg e.V.
Pfaffengasse 18
06886 Lutherstadt Wittenberg

Katharina Rieck
Landschaftspflegeverband Wittenberg e.V.
Pfaffengasse 18
06886 Lutherstadt Wittenberg

Daniela Jännsch
Naturpark Fläming e.V.
Schloßstraße 13
06869 Coswig (Anhalt)

Siegrun Höhne
Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt e.V.
Studienstelle Naturwissenschaft, Ethik und Bewahrung
der Schöpfung (Kirchliches Forschungsheim seit 1927)
Schlossplatz 1d
06886 Lutherstadt Wittenberg
E-Mail:

Dr. Gerhard Pfeiffer
Arbeitskreis Landwirtschaft und Umwelt in der Postwachstumsgesellschaft an der Studienstelle Naturwissenschaft, Ethik und Bewahrung der Schöpfung (Kirchliches Forschungsheim seit 1927)
Gartenstraße 5d 
06886 Lutherstadt Wittenberg
E-Mail:


1 https://www.umweltbundesamt.de/das-uba/was-wir-tun/forschen/umwelt-beobachten/biodiversitaet#umweltschutz-und-biodiversitat

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Kirchlicher Dienst auf dem Land, Umweltmanagement der EKM, Leiterin der Studienstelle/ KFH
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