Diskurs

Gewaltlosigkeit

Kanzelrede vom 22. Oktober 2024
Renate Höppner, Kanzelrede Stadtkirche Wittenberg 22.10.2023
Foto: C. Maier

Mit ihrer Kanzelrede würdigte Renate Höppner die DDR Friedensbewegung. Mit sehr persönlichen Erinnerungen an ihre langjährige Synodentätigkeit, den Konziliaren Prozess für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung oder Aktionen wie den Olaf-Palme-Friedensmarsch bebilderte sie die zentrale Forderung nach einer „Absage an Geist, Logik und Praxis der Abschreckung“.

Noch heute, so Frau Höppner, sei das Bekenntnis zum Pazifismus, zur Gewaltlosigkeit, ein wichtiger Beitrag von Christenmenschen. Dabei hat sie die Realität heute mit Krieg im Nahen Osten, in der Ukraine und an vielen anderen Orten dieser Welt im Blick. „Der Ukrainekrieg verdeutlicht klar das alte Dilemma des Krieges: Welche Ziele rechtfertigen eigentlich Tod, Vertreibung und Zerstörung? Wo wäre ziviler Widerstand erfolgreicher und möglich? Pazifisten trauen sich, diese Fragen zu stellen, auch wenn ihnen sogleich mangelnde Solidarität vorgeworfen wird.“

Am Ende der Kanzelrede wird Frau Höppner noch einmal persönlich. Sie Fragt angesichts der biblischen Botschaft:
„Wessen Geistes Kind sind wir? Lassen wir uns leiten vom Geist Gottes, der die Liebe ist, der Versöhnung will und Schalom für alle Menschen? […] Unser Frieden ist nicht nur gefährdet durch religiöse Fundamentalisten oder nationalistische Fanatiker. Unser Frieden ist auch immer gefährdet durch mich selbst. Wenn ich Menschen verachte und ich Menschen in Schubladen stecke: die Migranten, die Russen, die Bürgergeldempfänger, die Jugendlichen, die da oben oder die da unten. Wenn diese Vorurteile mich leiten. Wenn ich der Resignation den Platz überlassen. Wenn ich kein Gottvertrauen habe. Aber wenn Gottes Geist mich leitet, kann ich Mut haben.“

Die ganze Kanzelrede können Sie mit dem folgenden Link abrufen:


Alle Kanzelreden und eine Übersicht zu den nächsten Terminen finden Sie unter dem folgenden Link:


Christoph Maier

Akademiedirektor und Studienleiter für Theologie und Politik
mehr erfahren

Diskurs-Beiträge

Die Kanzelrede wurde gefördert vom Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt

Partner und Förderer:

Skip to content