Akademiedirektor Christoph Maier predigte am Sonntag Rogate zur Funktion des politischen Gebets. Der Predigttext aus dem 1. Timotheusbrief thematisiert nicht das persönliche Beten, sondern das Gebet der Gemeinde für „alle Menschen, Könige und alle, die Macht ausüben“.
Das Gebet in diesem Sinn ist weder ein Wünsch-dir-was-Automat zur persönlichen Glückseligkeit noch eine Beruhigungspille für die öffentliche Vernunft.
„Das gemeinsame öffentliche Gebet bewirkt viel. Auch wenn wir es zunächst kaum sehen. Der Raum, der sich im gemeinsamen Gebet bildet, ist ein Raum des Heils. Weil wir uns mit Christus zusammensprechen, weicht die Härte, in die sich das Herz geflüchtet hatte. Es schmilzt die Angst in solch hoffnungsgeschwängerten Räumen. Die Umstände lassen wenig Alternativen zu, aber die biblische Heilsbotschaft trägt sich durch unser Gebet in den Raum der Macht und öffnet so die Gedanken, fügt Horizonte hinzu, die hinter den Mauern des unveränderlichen Faktischen sonst nicht zu sehen wären.“