Diskurs

Erinnern für die Gegenwart

Schülerworkshops zum 9. November

Am 9. November wird in Wittenberg jährlich der Opfer der nationalsozialistischen Novemberpogrome 1938 gedacht. Antisemitische Übergriffe sind indes auch heute ein großes gesellschaftliches Problem. Im Rahmen der Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus der Amadeu Antonio Stiftung führte die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt in Kooperation mit ConAct – Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch deshalb zwei Schülerworkshops durch. 30 Zehntklässlerinnen und Zehntklässler der „Ernestine Reiske“-Schule Kemberg, der Sekundarschule „Heinrich Heine“ Reinsdorf und dem Luther-Melanchthon-Gymnasium waren dazu ins Alte Rathaus nach Wittenberg gekommen. Gemeinsam tauschten wir uns über die Geschichte und Aktualität des Antisemitismus sowie über die Bedeutung des Gedenkens in Israel und Deutschland aus.

Im Workshop „Antisemitismus?! Was ist das und wo begegnet er mir?“ bekamen die Schülerinnen und Schüler einen Überblick über gegenwärtige Formen des Antisemitismus und lernten Handlungsoptionen kennen, wie man diesem entgegentreten kann. Anhand von Zitaten, Bildern und den Erfahrungsberichten Betroffener diskutierten wir, was zu tun ist, wenn man Antisemitismus im Alltag begegnet. Im Workshop „Zikaron Basalon“ (Gedenken im Wohnzimmer), einem Gedenkformat aus Israel, hatten die Schülerinnen und Schüler wiederum die Gelegenheit, in einem geschützten Raum Zeitzeugenberichte von Angehörigen Shoah-Überlebender zu hören. In Wittenberg erzählten zwei junge Berliner Jüdinnen über das Leben ihrer Groß- und Urgroßeltern, die aus Deutschland bzw. Polen stammten.

Einen ausführlichen Bericht zu beiden Veranstaltungen finden Sie auf der Seite von ConAct: https://www.conact-org.de/aktuelles/conact-news/news-detail/news/nie-wieder-ist-jetzt-bedeutung-der-geschichte-fuer-die-gegenwart.

Die Veranstaltungen fanden im Rahmen der Projekte „Sichtbar Handeln! Gegen Antisemitismus“ (ConAct) und „Bildspuren“ (Ev. Akademie Sachsen-Anhalt) statt.

Vincent Kleinbub

Mitarbeiter im Projekt „Bildspuren“ (2022 bis 2023)
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