Die Corona-Krise legt derzeit wie ein Brennglas die Schwächen unseres derzeitigen Schul- und Bildungssystems offen. Es fehlt nicht nur an Technik sowohl für die Lehrenden als auch für die Lernenden, sondern auch an einer stabilen Lernplattform, die im ganzen Land funktioniert. Es mangelt an der personellen Ausstattung, um didaktische Konzepte für den digitalen Unterricht umzusetzen, die das Lernen als sozialen Prozess ermöglichen.
Priorität hat, trotz der ungleichen Bedingungen und der außerordentlichen Belastung für Lehrer:innen, Schüler:innen und Eltern, die reine Lernstoffvermittlung, die in kurzfristig angesetzten Leistungskontrollen abgefragt wird. Die Krise verschärft auch die bereits bestehenden Bildungsungleichheiten mit der Folge, dass viele Kinder und Jugendliche ihre Potentiale nicht leben können und die in Sachsen-Anhalt bereits hohen Quoten von Schulabrecher:innen noch steigen werden.
https://www.facebook.com/BoellSachsenAnhalt/videos/340161430642108
Tobias Thiel sprach am 25.2.2021 mit Eva Gerth (Vorsitzende der GEW Sachsen-Anhalt), Dr. Khuzuma Zena (Beraterin, LAMSA) und Ines Bieler (wiss. Mitarbeiterin im Projekt DikoLa – digital kompetent im Lehramt) über diese Defizite und diskutierte anhand von fünf Thesen und Forderungen mit den Podiumsgästen, was daraus für eine gute (digitale) Schule gelernt werden kann. Das daraus entstandene Perspektivpapier kann hier nachgelesen werden.
Eine gemeinsame Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt, der GEW Sachsen-Anhalt und der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt.