Berufsausbildungen: Dipl.-Ing. für Technischen Umweltschutz, Journalist
In West-Berlin geboren, gehörte ich zu den ersten Absolventen des Studiengangs „Technischer Umweltschutz“ an der TU Berlin. Der Studiengang wurde 1977 gegründet und war der erste Vollstudiengang in Deutschland, der sich den Themen Umweltschutz und Umwelttechnik widmete. Das Studium war inter- und transdisziplinär und ausgesprochen praxisbezogen und somit für damalige Verhältnisse außerordentlich innovativ. Ich zehre noch heute davon und freue mich, dass transdisziplinäre und transformative Wissenschaft seit einigen Jahren endlich mehr Anerkennung und Verbreitung erfährt. Am Ende meines Studiums – kurz nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl – entschloss ich mich, Journalist zu werden. Eines war mir klar geworden: Globale Bedrohungen wie der Klimawandel (Thema meiner ersten Vorlesung – 1978!), die Zerstörung der Regenwälder und anderer Ökosysteme, die Ausbeutung sämtlicher Bodenschätze und die Verbreitung von deren Umwandlungsprodukten bis in die Tiefen der Ozeane und die Stratosphäre, all das lässt sich nicht mit technischen Mitteln stoppen. Der Mensch muss sich ändern. Und ich hoffte, dass Wissen eine gute Grundlage für Problembewusstsein und Problembewusstsein eine gute Basis für Veränderung wäre. Ich absolvierte eine Ausbildung zum Redakteur an der (ausgezeichneten) Deutschen Journalistenschule in München und arbeitete zunächst viele Jahre als freier Umwelt- und Wissenschaftsjournalist, überwiegend für die ARD-Hörfunkanstalten. Aufträge aus Kirchenfunkredaktionen kamen hinzu. In dieser Zeit entwickelte ich gemeinsam mit Professor Winfried Göpfert von der FU Berlin (keine Verwandtschaft) Medientrainings für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die ich auch heute noch anbiete. Im Januar 2000 begann meine Tätigkeit als Studienleiter für Umwelt und Soziales an der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt.
Die Entwicklungen seit den 1980er Jahren haben an meiner Hoffnung auf Veränderungen in Richtung Nachhaltigkeit sehr genagt. Aber ich gebe sie nicht auf. Geprägt von Menschen wie Albert Schweitzer, Dietrich Bonhoeffer, Günther Anders, Hans Jonas, Günter Altner, Horst Stern, Horst-Eberhard Richter, Eugen Drewermann und Ludwig Trepl orientiere ich mich an den Worten, die Bertolt Brecht gesagt haben soll: „Man muss die Dinge immer wieder sagen, auch wenn einem die Worte im Munde schal werden.“ (Weiß jemand, wo es steht?) Und ich bin froh über die vielen Kolleginnen und Kollegen, die mir durch ihre Arbeit immer wieder Mut machen. Danke!