Diskurs

Dorfgespräche und Dialogformate

für die Begegnung vor Ort nutzen
Dorfgespräch
© dorfgespraech.net

Wie kann man in ländlichen Räumen auch in schwierigen Zeiten im Gespräch bleiben? Tobias Thiel stellte bei der Havelland-Konferenz 2025 am 14.11.25 drei Formate vor, wie Menschen jenseits ihrer Bubbles ins Gespräch kommen können, sich treffen und bestenfalls auch ihr Dorf weiterentwickeln können. Dabei geht es mit Dorfgesprächen um einen mittelfristigen Prozess, bei „am Gartenzaun“ um ein kurzes, einfaches Format, das Sprechen und Zuhören zu schwierigen Themen ermöglichen soll, und bei Bubble Crasher darum, wie man sich bereit machen kann, mit Menschen zu sprechen, die ganz andere (politische) Meinungen vertreten. Die Präsentation und das Handout stehen hier zur Verfügung.

Dorfgespräche

Ein Jahr begleitete Dorfentwicklung, die gerade auch die als Ressource wahrnimmt, die sonst oft am Rande stehen – das verspricht das Format „Dorfgespräche“. Als erstes findet sich eine Gruppe von Initiator:innen, die den bestmöglichen Prozess als Expert:innen für ihren Ort von Anfang bis zum Ende im Blick behalten. Diese Gruppe identifiziert Menschen, die für den Ort wichtig sind, ihn durch ihr Engagement, ihre politische oder wirtschaftliche Rolle, kritisches Nachfragen, abe manchmal auch einfach da sein, prägen. Oft kann eine Stakeholder:innen-Landkarte die verschiedenen Rollen sichtbar machen.

Anschließend laden Initiator:innen und Stakeholder:innen das Dorf zu drei Dialogabenden ein, um zuerst die Stärken, später Wünsche und dann konkrete Umsetzungsideen zu entwickeln und eine weitere Zusammenarbeit zu verabreden.

Sprechen & Zuhören – am Gartenzaun

Mit Sprechen & Zuhören hat Mehr Demokratie e.V. ein Format entwickelt, bei dem es darum geht, zu (fast) allen Themen ins Gespräch zu kommen und sich zuzuhören. Ziel ist es nicht, Lösungen zu finden, sondern erstmal zu erfahren, was andere denken und fühlen. Die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt sammelt unter dem Titel „am Gartenzaun“ aktuell eigene Erfahrungen mit dem Format.

Bubble Crasher

Im Projekt „Bubble Crasher“ treten Menschen in Austausch, die sehr gegensätzliche (politische) Überzeugungen haben und einander üblicherweise aus dem Weg gehen würden. Dabei denken sie gemeinsam über ihre eigenen Vorurteile und Kommunikationsbarrieren nach. So werden gesellschaftliche Spaltung im Kleinen adressiert und Empathiefähigkeit und Toleranz für Unterschiedlichkeit bei den Teilnehmenden gefördert. Auf der Projektwebseite findet sich auch die Handreichung mit allen Methoden.

CC BY 4.0
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Tobias Thiel

Studienleiter für gesellschaftspolitische Jugendbildung
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