Jeder soll nach seiner Façon selig werden.
Aber kann dann jede machen was sie will? Zusammenleben braucht Regeln, und weil wir alle verschieden sind auch Aushandlungsprozesse und Streitkultur. Jedoch dürfen Meinungsfreiheit und Toleranz gegenüber Andersdenkenden nicht gleichgesetzt werden mit einem Anspruch auf Deutungshoheit im öffentlichen Raum.
Wer legt fest, was für alle gelten soll? Wie orientiere ich mich in der Vielfalt der Meinungen? Was ist Lüge? Was ist Wahrheit? Wem kann ich vertrauen?
„Landkarten für den öffentlichen Raum“ – Modelle zur Orientierung.
- Landkarten sind ein Versuch das Gespräch zu ermöglichen, wo mit Macht um die Gültigkeit des eigenen Narrativ gekämpft wird.
- Landkarten sind der Versuch einen gemeinsamen Raum zu beschreiben, ohne sich einigen zu müssen, wohin es geht.
- Landkarten deuten die Welt nicht, sondern laden ein, die Wirklichkeit selbst zu erkunden.
- Landkarten haben keine »Moral der Geschicht« und bieten trotzdem Orientierung.
- Landkarten ermöglichen es, sich zu verständigen, und sich auf gemeinsamen oder unterschiedlichen Wegen an einem bestimmten Ziel zu verabreden.
Landkarten haben nicht den Anspruch alles abzubilden. Sie verknappen, reduzieren, symbolisieren. Diese „Landkarten für den öffentlichen Raum“ sind ein Angebot zur Orientierung der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt.