Wie können junge Menschen sich gut in gesellschaftliche Themen und Entscheidungen einbringen? Und wie können sie aktiv für Demokratie und Vielfalt eintreten? Im Rahmen der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Wittenberg hat die Junge Akademie deshalb in den letzten Jahren erstmalig ein Jugendforum begleitet, das über einen Jugendfonds Mittel für Projekte junger Menschen zur Verfügung gestellt hat.
Erfahrungen der letzten Jahre
Im Schnitt sind 10 Projekte im Jahr gefördert wurden, die mehrheitlich auf den Seiten des Jugendforums dokumentiert wurden. Außerdem hat das Jugenforum eigene Aktivitäten entfaltet, z.B. eine Diskussionsrunde zur Fusion der Wittenberger Gymnasien oder einen Filmabend in Elster. Trotz der guten Erfahrungen zeigten sich 2024 auch Ermüdungserscheinungen. In einem Landkreis wie Wittenberg, der 2,5 mal so groß wie Berlin ist, aber nur rund 125.000 Einwohnende hat und nur über eine mäßige Infrastruktur im ÖPNV verfügt, lassen sich landkreisweite Zusamenarbeit und Events nur mit viel Aufwand realisieren. Deshalb wurden Ende letzten Jahres mit ausgewählten Akteur:innen rund ums Jugendforum qualitative Interviews durchgeführt und die Ergebnisse in einer Evaluation zusammengefasst. Dabei wurde auch deutlich, dass die Mitwirkenden jungen Menschen bereits in anderen Bereichen sehr aktiv sind und teilweise „aus Mitleid“ mitgewirkt haben, damit es das Jugendforum und die Vergabe der Jugendfonds überhaupt geben kann.
Standorte für Jugendbeteiligung gesucht
Auf Basis der Evaluation und den Erfahrungen der letzten Jahre hat die Ev. Akademie für die neue Förderperiode einen neuen Antrag gestellt. Geplant ist jetzt, dass es dezentral Orte der Jugendbeteiligung und der Stärkung von demokratischen und vielfaltsstärkenden Haltungen bei jungen Menschen gibt. Solche Orte können bereits bestehende Strukturen sein, z.B. Jugendstadträte, aber auch Jugendeinrichtungen oder Jugendvereine oder -verbände. Es können aber auch noch nicht organisierte junge Menschen sein, die sich hierdurch eine Struktur schaffen wollen. Oder Kommunen möchten durch ein solches Konzept, junge Menschen in ihrer Region stärker einbeziehen. Und vermutlich gibt es auch noch andere Konstellationen, an die bisher nicht gedacht wurde.
Für fünf solcher dezentraler Hotspots sollen aus dem Bundesprogramm jeweils 2000 Euro zur Verfügung für Aktivitäten junger Menschen pauschal zur Verfügung gestellt werden. Außerdem wird die Ev. Akademie diese Projekte begleiten und Bildungsangebote für junge Menschen oder die begleitenden Erwachsenen an den Standorten anbieten.
Gern nimmt die Akademie Angebote und Ideen für solche Standorte oder Menschen, die so etwas organisieren wollen. Am einfachsten ist es, sich dazu zeitnah bei Tobias Thiel per Mail zu melden. Ziel ist es, dass die Standorte im August 2025 gefunden werden.