Diskurs

„Ich habe den Eindruck, man möchte Jüdische Stimmen haben, die alles nicht so schlimm finden.“

Beiratsmitglied Rabbiner Andreas Nachama
C. Melms

In einem Beitrag auf der Internetseite des HOUSE OF ONE äußerte sich Rabbiner Andreas Nachama Ende August zu den aktuellen Entwicklungen um das Wittenberger Schmährelief, nachdem der Beirat zur Weiterentwicklung der Stätte der Mahnung seine Empfehlung abgegeben hat. Nachama verwahrt sich darin gegen Vereinnahmung und äußert seine Befürchtung, dass die Empfehlung des Beirats am Ende nicht umgesetzt werden könnte. Hier einige Auszüge:

„Andreas Nachama sagt mit kritischem Blick auf die ihm zugedachte Rolle: „Ich habe den Eindruck, man möchte jüdische Stimmen zum Umgang mit der Sauskulptur an der Wittenberger Stadtkirche haben, die das alles nicht so schlimm finden, um es so zu belassen, wie es ist.“ Den Rabbiner stört zudem, die Begründung der christlichen Seite, eine Abnahme des Reliefs käme einem Bilderverbot gleich. „Für Juden bedeutet Bilderverbot allein das Verbot der Abbildung Gottes. Christen aber missbrauchen den Begriff. Wer wollte es den Christen verbieten, weiterhin ihre 2000-jährige Tradition der antijüdischen Polemik zu pflegen. Sie sollten sich selbst davor ekeln.“

Andreas Nachama befürchtet, es könne am Ende heißen, es sei eine touristische Attraktion und stünde unter Denkmalschutz. „Und wahrscheinlich auch, dass bei dieser Problemlösung doch auch Juden mitgewirkt haben. Wie nett…“, sagte Nachama.“

Den ganzen Bericht lesen Sie hier:

Schlagwörter: Gesellschaft, Kultur, Religionen

Christoph Maier

Akademiedirektor und Studienleiter für Theologie und Politik
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