In den letzten Jahren wurde viel über Lithium in Argentinien gesprochen, genauer gesagt in der nördlichen Region des Landes. Doch bevor wir uns mit dem Interessenkonflikt befassen, ist es wichtig einige grundlegende Fragen in diesem Zusammenhang darzulegen.
Was ist Lithium?

Lithium ist ein sehr leichtes, weißes, alkalisches Mineral, das bei Kontakt mit Luft schnell auslaugt und in der Natur nicht in freier Form, sondern nur in Verbindungen vorkommt. Es hat eine Vielzahl von Eigenschaften, darunter ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit an verschiedene Arten von Designs, Größen und Formen sowie die Fähigkeit, große Mengen an Energie zu speichern (z.B. kleine Mobiltelefonbatterien oder große Autobatterien).
Lithium kann an verschiedenen Orten gefunden werden, z. B. in den hoch gelegenen Salzebenen der argentinischen Puna, einer Ökoregion, die sich über die Provinzen Jujuy, La Rioja, Catamarca und den Norden von San Juan erstreckt. Diese Salzebenen sind von strategischer Bedeutung, da sie reich an Lithium und der Rohstoff dort relativ leicht abgebaut werden kann.
Aber Argentinien ist nicht das einzige Land, in dem Lithium vorkommt. Es lohnt sich, über das so genannte „Lithiumdreieck“ zu sprechen, das sich auf das geografische Gebiet zwischen Argentinien, Bolivien und Chile bezieht. Die Eckpunkte dieses Dreiecks sind: der Salar del Hombre Muerto (Argentinien), der Salar de Uyuni (Bolivien) und der Salar de Atacama (Chile) sowie die Salzebenen in der Region Puna de Atacama. In dieser Region gibt es Salinen mit einer Konzentration, die ihre Ausbeutung im Vergleich zu anderen Lagerstätten sehr rentabel macht. Nach den jüngsten verfügbaren Daten des United States Geological Survey (USGS) sind 46 % der weltweiten Lithiumreserven und 53 % der Ressourcen in dieser Region konzentriert. Und Argentinien steht mit einem Anteil von 10,4 % an den wichtigsten Lithiumreserven der Welt an dritter Stelle, wie aus den USGS-Daten hervorgeht.
Aber wie wird Lithium gewonnen? Im Prinzip besteht das Verfahren darin, tiefe Bohrungen in den Salinen vorzunehmen, wo die Sole entnommen wird und in großen, flachen Becken verschiedene Verdunstungsstufen durchläuft. Anschließend werden verschiedene chemische Elemente hinzugefügt, um unter anderem Natrium-, Kalium- und Magnesiumsalze auszufällen, bis die gewünschte Lithiumkonzentration erreicht ist. Dieser Prozess der Soleverdampfung ist langwierig und mühsam und kann je nach Wetterbedingungen und Konzentration der Ausgangssole zwischen zehn Monaten und zwei Jahren dauern. Wenn die Sole ausreichend konzentriert ist, wird sie an eine Industrieanlage weitergeleitet, wo sie einer speziellen chemischen Behandlung unterzogen wird, um das üblicherweise als Lithiumcarbonat vermarktete Material zu gewinnen. Dieses Verfahren wird von Umweltorganisationen kritisiert, die darauf hinweisen, dass die Lithiumgewinnung einen enormen Wasserverlust und eine Versalzung des Süßwassers zur Folge hat, was eine große Gefahr für die empfindlichen Feuchtgebiete in den Hochanden darstellt, bei denen es sich um Ökosysteme handelt, die sich in einer Höhe von mehr als 4.000 Metern über dem Meeresspiegel befinden. Einige Umweltrisiken, die mit dem Gewinnungsprozess verbunden sind, sind erstens der Verlust großer Wassermengen; zweitens die unklare Behandlung der Abfälle aus dem Verdampfungsprozess, wie z. B. unreine Natrium-, Magnesium- und Kalziumsalze; drittens ist das Abpumpen von Grundwasser zur Gewinnung von Sole zu nennen, das zu einem Abfluss des umliegenden Süßwassers führt, das sich der Salzwiese nähert und irreversibel versalzt, wodurch die gesamte Flora und Fauna des Feuchtgebiets gefährdet wird; viertens wird das umgebende System durch den Bau von Straßen, Aquädukten und Stromleitungen durch die Bergbauunternehmen beeinträchtigt; und fünftens und letztens durch den produktiven Prozess der Aussaat und Ernte von Salz, durch den Genossenschaften Speisesalz produzieren, das von argentinischen Familien verbraucht wird.
Seine Verwendung
Lithium wird traditionell in Glas und Keramik verwendet, wo dieses Mineral bestimmte Vorteile wie erhöhte Haftung und Härte bietet. Ein weiterer klassischer Verwendungszweck ist der Einsatz in Fetten und Schmiermitteln, um eine bessere Handhabung von Materialien in ungünstigen thermischen Umgebungen zu erreichen. Darüber hinaus wird es in verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette in der Kunststoffindustrie, in der Medizin und im Gesundheitswesen, bei der industriellen Trocknung und bei Panzerplatten verwendet, um nur einige zu nennen.
In den letzten Jahren ist jedoch die Nachfrage nach Lithium als wichtiger Rohstoff für die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien aufgrund ihrer Fähigkeit, große Energiemengen zu speichern, erheblich gestiegen. Diese Batterien werden in vielen Elektrofahrzeugen (Autos, Bussen, Motorrädern und Fahrrädern) und für die Speicherung erneuerbarer Energien verwendet
Bevor wir uns mit dem Konflikt befassen, müssen wir über die indigenen Völker sprechen, die die Haupteinwohner dieser Region des Landes sind und die gegen diesen Raubbau kämpfen. Im Nordwesten des Landes gibt es mehrere indigene Völker, die ein reiches kulturelles Erbe und eine tiefe Verbundenheit mit ihrer Umwelt haben. Zu ihnen gehören die Kollas, Diaguitas, Atacamas und Wichis. Diese Völker sind von grundlegender Bedeutung für das Verständnis der Geschichte und der kulturellen Vielfalt der Region und spielen auch eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung der Kultur und der Umwelt.
Nachdem wir also ein wenig darüber gesprochen haben, was Lithium ist, wo es vorkommt, wie es gewonnen wird, wie es verwendet wird und welche Völker ursprünglich in der Region lebten, gehen wir nun zu dem Konflikt über, der heute in der Region herrscht und wie es dazu kam.
Konflikte
In Argentinien befinden sich drei Lithium-Bergbauprojekte in der Produktion und etwa 40 in der Pilotphase der Prospektion, einer Phase, die sich über einen Zeitraum von 10 Jahren erstrecken kann. Der Salzsee „Del hombre muerto“, den sich Catamarca und Salta teilen, gilt als „Erfolgsfall“ für Bergbauunternehmen, da es dort keine Konflikte mit den Gemeinden gab. Der zweitwichtigste Bergbaubetrieb des Landes ist „El Salar de Olaroz“ in Susques in Jujuy, wo das Konsortium Sales de Jujuy, bestehend aus dem australischen Unternehmen Allkem, dem japanischen Unternehmen Toyota Tsusho und dem staatlichen Unternehmen Jemse aus Jujuy, seit 2015 tätig ist. Seit Juni dieses Jahres ist auch das kanadische Unternehmen Lithium americas dort tätig. Sie alle produzieren Lithiumcarbonat für den Export, und die zehn in Olaroz lebenden Gemeinden haben ihre Zustimmung zum Abbau gegeben.
Im Becken des großen Salzsees in der Lagune von Guayatoyoc, das sich Salta und Jujuy teilen, gibt es dagegen seit etwa 2023 einen Konflikt mit einer Gruppe von 33 Gemeinden, die verlangen, bei der Bewirtschaftung der Ressourcen des Gebiets konsultiert zu werden. Im Jahr 2010 bildeten sie eine Arbeitsgruppe, um mit der Regierung von Jujuy zu sprechen, doch ihre Forderungen wurden wiederholt abgelehnt. Der Rechtsweg wurde bis zum Obersten Gerichtshof ausgeschöpft, während die Regierung von Jemse diese Ländereien weiterhin ausschrieb und nicht konsultierte Bergbauarbeiten unter der Leitung von Orocobre entdeckt wurden, sowie der Abschluss von Protokollen von Vereinbarungen im Namen des Runden Tisches (der runde Arbeitstisch, denn er soll eine gleichberechtigte Debatte zwischen allen Parteien mit gleicher Hierarchie gewährleisten), die aber nur von einem Gemeindemitglied unterzeichnet wurden. Der Landraub soll durch die Reform, um die es geht, legitimiert werden.
Die vom ehemaligen Gouverneur Gerardo Morales im Jahr 2023 vorangetriebene Verfassungsreform sah die Änderung von 66 der 212 Artikel der Provinzverfassung vor. Sie wurde in einer angespannten Atmosphäre, in der Straßensperren bei Demonstrationen verboten waren, teilweise angenommen, aber die beiden Artikel, in denen es um den Besitz von Land ging, auf dem sich wertvolle Bodenschätze wie Lithium befinden, wurden nicht endgültig geändert.
Doch am 12. Dezember 2024 erließ Präsident Javier Milei ein DNU (Dekret der Notwendigkeit und Dringlichkeit), dass die Räumung von Land, das von indigenen Gemeinschaften beansprucht wird, erlaubt. Die Regierung behauptet, dies sei ein notwendiger Schritt, um Rechtssicherheit zu gewährleisten, Privateigentum zu schützen und Investoren anzuziehen. In Wirklichkeit aber gefährdet dieses DNU die Rechte der indigenen Völker des Landes und verstößt gegen die nationale Verfassung, das IAO-Übereinkommen 169 und die UN-Erklärung über die Rechte indigener Völker. Die Magna Carta des Landes bekennt sich zur ethnischen Präexistenz der indigenen Völker und garantiert den gemeinschaftlichen Besitz und das Eigentum an dem von ihnen traditionell bewohnten Land.
Ein weiterer Angriff auf die indigenen Gemeinschaften erfolgte im November dieses Jahres, als Argentinien als einziges Land in der UNO gegen die Resolution zugunsten der Rechte der indigenen Völker stimmte. Mehrere Medien weisen jedoch darauf hin, dass die Regierung, wenn sie in nur einem Jahr so große Fortschritte gemacht hat, in der politischen Opposition direkte Partner für extraktivistisches Verhalten hat. Die staatliche Extraktivismus-Politik, die bereits seit langem besteht, wird durch die Leugnung des Klimas und die Absicht, die natürlichen Güter der unsichtbaren Hand des Marktes zu unterwerfen, noch verschärft. gefährdet nicht nur die Rechte der Menschen, sondern auch die Umwelt.
Die indigenen Gemeinden von Jujuy sehen sich seit Jahren mit dem Vordringen großer multinationaler Unternehmen auf ihr Gebiet konfrontiert. Die Reformen von Morales (ehemaliger Gouverneur der Provinz Jujuy) und Milei (derzeitiger Präsident Argentiniens) fördern die Übergabe dieser natürlichen Ressourcen an Bergbau- und Tabakunternehmen sowie an Großproduzenten wie Ledesma. Gleichzeitig wird das Recht auf Protest kriminalisiert, mit dem sich die Gemeinden seit jeher gegen die Verschmutzung ihres Bodens, ihrer Luft und ihres Wassers zur Wehr setzen.
Sie prangern an, dass die nationale Regierung und die Provinzregierungen ihr Recht auf eine freie, vorherige und informierte Konsultation darüber, was in ihren Gebieten geschehen soll, nicht respektieren. Sie prangern auch den Vormarsch der multinationalen Lithiumkonzerne im gesamten Gebiet Olaroz-Cauchari an, in dem sie leben, weil dadurch das Süßwasserbecken und die Salzebenen, die Feuchtgebiete sind, beeinträchtigt werden. Außerdem behaupten sie, dass die Regierung, der Staat und die multinationalen Unternehmen ihre bereits bestehenden Rechte nicht respektieren.

So formuliert es ein Mitglied der indigenen Gemeinschaft Angosto de Tilcara:
Sie müssen der Gemeinschaft die Wahrheit sagen, sie müssen sagen, dass der Berg verschwinden wird, dass es kein Wasser mehr geben wird, das ist die Information. Das Gesetz besagt, dass sie die Wahrheit sagen müssen, und die indigene Gemeinschaft ist diejenige, die zu entscheiden hat. Es wird kein Wasser mehr für Pflanzen, Tiere und Menschen geben (Raúl Sajama, 2023) *.
.Dies kommt auch zum Ausdruck, wenn er sagt
Wir kämpfen für die Zukunft und für das Recht auf Leben in der Pacha. Wir sind nicht das Zentrum des Pacha, wir koexistieren mit den Lebewesen, unsere Vorfahren gaben ihr Leben für diese Verteidigung und hinterließen uns ein wunderschönes Territorium, lassen wir nicht zu, dass sie es verunreinigen. Der Pacha ist das, was uns das Leben schenkt, lasst sie uns nicht überzeugen, wir sind nicht arm, wir haben ein Gebiet mit viel Reichtum (Sajama Raúl, 2023) *.
Die Ausbeutung von Lithium wird als Schlüssel zur „Energiewende“ angesichts der Klimakrise dargestellt, aber es wird mit einer Methode abgebaut, die für die Ökosysteme und Gemeinschaften, die die Salzebenen bewohnen, in denen es vorkommt, zerstörerisch ist. Außerdem beruht es auf der Verschwendung kolossaler Mengen von Wasser in Gebieten, in denen es knapp ist. All dies geschieht im Rahmen einer imperialistischen wirtschaftlichen Ausbeutung. Außerdem verlangen die Unternehmen, die das Lithium ausplündern, Steuervorteile, wenig Kontrollen und Straffreiheit für die von ihnen verursachten Umweltschäden. Solange also die multinationalen Konzerne die Regeln bestimmen, werden die Profite weiterhin an die Wenigen gehen.
In der Ablehnung der Gemeinden lassen sich zwei Hauptachsen erkennen: erstens das Misstrauen gegenüber den Umweltauswirkungen, da für die Gewinnung von Lithiumcarbonat große Mengen an Wasser benötigt werden, und zweitens die ungerechte Verteilung des durch die Bergbauinvestitionen generierten Reichtums.
In einem Auszug aus dem ersten Kapitel des Podcast „Habla Pacha“ heißt es dazu:
Angesichts der fortschreitenden Energiewende, die die Welt vor der globalen Erwärmung bewahren soll, geht es darum, eine bessere Zukunft für alle zu schaffen, eine Zukunft, in der die Gemeinschaften präsent sein und als Nutznießer einbezogen werden wollen, nicht als Opferzone, in der abgebaut wird, was nicht gebraucht wird, und die Beute zurückgelassen wird (Chauque Micaela, 2024) *
Die Unternehmen und die lokale Regierung versprechen Arbeitsplätze, Lizenzgebühren und die Möglichkeit der Entwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen, die Bergbaudienstleistungen für diejenigen Mitglieder der lokalen Bevölkerung erbringen, die bereit sind, sich an dem Unternehmen zu beteiligen, aber es gibt ein Bewusstsein dafür, dass die Beteiligung ungleich ist.
Ich möchte mit den folgenden Worten schließen, die meines Erachtens eine treffende Zusammenfassung all dessen sind, was oben gesagt wurde
Vor vielen Jahren sagte Eduardo Galeano in seinem Buch Die offenen Adern Lateinamerikas, dass die Armut der Völker proportional zum Reichtum ihrer Länder sei. Dass die Geschichte der Unterentwicklung in Lateinamerika ein Produkt der Geschichte der Entwicklung des Weltkapitalismus sei. Er hatte Recht.
Deshalb wird diese Geschichte der Ausplünderung auch über das Leiden sprechen, das sie in unseren Körpern, in unserem Leben und unserer Geschichte hervorruft, die weiterhin unterworfen, ausgebeutet, vergewaltigt, verstümmelt, vergiftet, gesprengt werden, weil sie Gebiete bewohnen, in denen es noch Natur gibt. Gebiete, in denen die Gemeingüter dieser und künftiger Generationen der Gier des globalen Nordens unterworfen sind, um ihren Wohlstand zu erhalten, als ob die Welt in Kategorien eingeteilt wäre, in denen einige Wesen mehr wert sind als andere. Der Kolonialismus vergangener Zeiten hat sich in einem Kapitalismus materialisiert, der sich eines ungezügelten Extraktivismus bedient, um um jeden Preis zu überleben. Im Gegenzug gibt es Fortschrittsversprechen, bunte Spiegel, Umweltverschmutzung, Dürre, Krankheiten, Armut, Vertreibung und Unterdrückung (Parodi Camila und Mareca Susi, 2024).
Schlussfolgerung und Stellungnahme
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass infolge dieser Ausbeutung Vertreibungen aus den angestammten Gebieten der ursprünglichen Völker durchgeführt werden, was, wie bereits erwähnt, viele negative Auswirkungen hat, erstens, dass diese Menschen ohne ihre Gebiete, ohne ihre Häuser, die ihnen von Geburt an gehören, zurückgelassen werden. Hinzu kommt, dass in diesem Fall viele Menschen ins Exil getrieben werden, da sie oft in die Randgebiete der größeren Städte gehen müssen, um Arbeit zu suchen, um zu überleben, und die Lebens- und Arbeitsbedingungen dort sind im Allgemeinen erbärmlich. Und das wäre nicht nötig, da es sich um Gemeinschaften handelt, die im Allgemeinen ihr eigenes Land bewirtschaften und im Einklang mit der Pachamama ihre eigene Nahrung erzeugen. Gleichzeitig führt dies zum Verlust vieler Reichtümer der Region, wie z. B. der landwirtschaftlichen Vielfalt, des Viehbestands, der Kultur, der Vorfahren und anderer. Und schließlich die Verschmutzung und Zerstörung der Umwelt, die nicht nur die heutigen, sondern auch die künftigen Generationen in der Region und im ganzen Land gefährden.
Bibliographic Reference:
*1 Raúl Sajama (2023) Movilización indígena contra la cuestionada reforma constitucional en Jujuy. Tierra viva agencia de noticias.
*2 Chauque Micaela (2024) 1- Con ustedes, las comunidades indígenas de La Puna (cap 1). Habla Pacha. Capitulo 1. 1- Con ustedes, las comunidades indígenas de La Puna ( cap.1)
Quelle
Argentina: Voces, rostros y comunidades que dicen „no“ a la minería de litio
La ruta del litio: el lado oculto del «oro blanco» – Por Camila Parodi – NODAL
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Las voces indígenas en Jujuy exigen “arriba las wiphalas, abajo la reforma constitucional” – Marcha
apuntes desde jujuy en llamas | Revista Crisis
Natalia Arcodia – Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt e.V.
En los últimos años se está hablando muchísimo sobre el litio en Argentina, más específicamente en la región norte del país. Pero antes de adentrarnos en el conflicto de intereses, es importante exponer algunas cuestiones básicas al respecto.
¿Qué es el litio?

El litio es un mineral alcalino blanco muy ligero, que se corre rápidamente al contacto con el aire y no existe en estado libre en la naturaleza, sino solamente en compuestos. Tiene una amplia variedad de propiedades entre las cuales se destacan su alto grado de adaptación a distintos tipos de diseños, tamaños, formas (como por ejemplo pequeñas baterías de celulares o grandes baterías para autos) y capacidad de almacenar grandes cantidades de energía.
El litio puede encontrarse en diferentes sitios, como por ejemplo en los salares de altura de la puna argentina, una ecorregión que abarca las provincias de Jujuy, La Rioja, Catamarca, y norte de San Juan. Estos salares son de importancia estratégica ya que tienen mucho contenido en litio y es relativamente fácil de extraerlo.
Pero Argentina no es el único país que cuenta con él, cabe hablar en este momento del llamado “triángulo del litio” que hace referencia a la zona geográfica conformada por la Argentina, Bolivia y Chile. Los vértices de este son: el salar del hombre muerto (Argentina), el salar de Uyuni (Bolivia) y el salar de Atacama (Chile), sumados a los salares que se ubican dentro del área comprendida por la región de la puna de Atacama. Esta región posee salares con niveles de concentración que hacen que su explotación sea sumamente rentable en relación con otros depósitos. Según los últimos datos disponibles del Servicio Geológico de los Estados Unidos (USGS) el 46% de las reservas mundiales de litio y el 53% de los recursos se concentra en esta región. Y la Argentina se ubica en tercer lugar en cuanto a las principales reservas de litio en el mundo, con una participación del 10,4% según datos del USGS.
Ahora bien, cabe preguntarse, ¿Cómo se extrae el litio? El proceso consta en principio de la realización de perforaciones profundas en los salares donde se extrae salmuera que pasa por diferentes etapas de evaporación en piletones de gran tamaño y poca profundidad. Luego se agregan distintos elementos químicos para precipitar sales de sodio, potasio y magnesio, entre otros compuestos, hasta que se alcanza la concentración de litio deseada. Este proceso de evaporación de la salmuera es largo y engorroso y puede llevar de diez meses a dos años, dependiendo de las condiciones meteorológicas y la concentración de la salmuera inicial. Cuando la salmuera esta suficientemente concentrada, se envía a una planta industrial donde se hace un tratamiento químico especifico y se obtiene lo que comúnmente se comercializa que se llama carbonato de litio.
Este proceso es criticado por organizaciones ambientalistas que advierten que la extracción de litio implica una enorme perdida de agua y produce una salinización del agua dulce, por lo que impone una gran amenaza para los frágiles humedales altoandinos, que son ecosistemas ubicados a más de 4 mil metros de altura. Algunos riesgos ambientales involucrados en el proceso extractivo son en primer lugar la perdida de grandes volúmenes de agua; en segundo lugar el tratamiento poco claro que se le dan a los residuos derivados del proceso de evaporación, como las sales impuras de sodio, magnesio y calcio; en tercer lugar podemos mencionar el proceso de bombeo de las aguas subterráneas para la extracción de la salmuera, el cual acarrea un corrimiento de las aguas dulces aledañas que se acercan al salar y se salinizan de manera irreversible, poniendo en riesgo a toda la flora y fauna de ese humedal; en cuarto lugar encontramos toda la afectación al sistema circundante, a partir de la construcción de caminos, acueductos, y líneas eléctricas que realizan las mineras y en quinto y último lugar la afección al proceso productivo de siembra y cosecha de sal, mediante el cual cooperativas producen sal de mesa que consumen las familias argentinas.
Sus usos
Ahora es el momento de hablar de los usos del litio. Tradicionalmente se utiliza en vidrios y cerámicas donde este mineral otorga determinados beneficios como mayor adhesión y dureza. Otro clásico uso es la aplicación a grasas y lubricantes para lograr una mayor manipulación de los materiales en contextos térmicos adversos. También se aplica en diversas fases de la cadena de valor de las industrias plásticas, producción de medicamentos y cuidado de la salud, secado industrial y placas de blindaje entre otros.
Sin embargo, en los últimos años se ha observado un aumento importante en la demanda de litio como un insumo clave para la fabricación de las baterías de ion-litio, debido a su capacidad de almacenar grandes cantidades de energía. Estas baterías se utilizan en vehículos eléctricos (automóviles, autobuses, motos y bicicletas) y para el almacenamiento de energías renovables. Cabe aclarar que algunas baterías de autos eléctricos tienen la capacidad de no necesitar del litio.
Por último, antes de adentrarnos en el conflicto, debemos de hablar de los pueblos originarios, que son las personas que principalmente habitan esa región del país, y quienes están luchando en contra de estas practicas extractivistas. En el noroeste del país habitan varios pueblos originarios que poseen una rica herencia cultural, y una profunda conexión con su entorno. Entre ellos se destacan los Kollas, Diaguitas, Atacamas y Wichis. Están personas son fundamentales para comprender la historia y la diversidad cultural de la región, además de desempeñar un papel crucial en la conservación de la cultura y el medio ambiente.
Entonces, habiendo habado un poco de que es el litio, donde se encuentra, como se obtiene, sus usos y los pueblos originarios de dicha región; pasamos ahora a hablar del conflicto que existe allí hoy en día y como se origino el mismo.
El conflicto
En argentina existen tres proyectos de explotación de litio en proceso de producción y cerca de 40 en fase de piloto de prospección, una fase que puede extenderse por un periodo de 10 años. El salar “Del hombre muerto” que comparten Catamarca y Salta es conocido como un caso “exitoso” para las mineras porque allí no hubo conflicto con las comunidades. La segunda explotación mas importante en el país es “El salar de Olaroz” en Susques en Jujuy, donde opera desde 2015 el consorcio sales de Jujuy formado por la empresa australiana Allkem, la japonesa Toyota Tsusho y la estatal jujeña Jemse. Allí también opera desde junio de este año la canadiense Lithium americas. Todas producen carbonato de litio, destinado a la exportación y las 10 comunidades que habitan Olaroz dieron su aprobación para la explotación.
Pero, por otro lado, en la cuenca de las salinas grandes en la laguna de Guayatoyoc, que comparten Salta y Jujuy existe un conflicto desde 2023 aproximadamente con un conjunto de 33 comunidades, que reclaman ser consultadas sobre la gestión de los recursos de la zona. En 2010 conformaron una mesa de trabajo para dialogar con el gobierno de Jujuy, pero sus planteos fueron reiteradamente negados. Los caminos judiciales se agotaron hasta llegar a la corte suprema, mientras el gobierno a través de Jemse siguió licitando esas tierras y se descubrieron trabajos mineros inconsultados encabezados por Orocobre y la celebración de actas de acuerdos en nombre de la mesa (la mesa redonde de trabajo, justamente lo que intenta garantizar es el debate igualitario entre todas las partes con igualdad de jerarquía), pero firmadas por una sola comunera. El arrebato pretende ser legitimado mediante la reforma que esta en juego.
La reforma constitucional que impulso el exgobernador Gerardo Morales en el 2023 trato la modificación de 66 de los 212 artículos de la constitución provincial. Se aprobó de manera parcial con un clima de tensión, donde se prohibieron los cortes de ruta al momento de hacer movilizaciones, pero no se modificación finalmente los dos artículos que hablaban sobre la posesión de tierras en donde se hallan recursos naturales preciados como el litio.
Pero el pasado 12 de diciembre de 2024 el presidente Javier Milei, saco un DNU (Decreto de Necesidad y Urgencia) donde se permite el desalojo de tierras reclamadas por las comunidades originarias. El gobierno defiende que es un paso necesario para garantizar la seguridad jurídica, proteger la propiedad privada y atraer inversores. Pero la realidad es que este DNU pone en riesgo los derechos de los pueblos originario del país, además de ir en contra de la Constitución Nacional, del convenio 169 de la OIT y de la declaración de los derechos indígenas de la ONU. La carta magna del país profesa la preexistencia étnica de los pueblos originarios y garantiza la posesión y propiedad comunitaria de las tierras que tradicionalmente ocupan.
A su vez, otro ataque contra las comunidades originarias fue en noviembre de este mismo año cuando Argentina fue el único país en la ONU que voto en contra de la resolución en favor de los derechos de los pueblos originarios. Pero claramente lo que varios medios de comunicación resaltan es que si el gobierno avanzo tanto en tan solo un año significa que cuenta con socios directos en el extractivismo dentro de la oposición política. Una política extractivista por parte del estado que es subyacente y viene desde antes y claramente se profundiza en el negacionismo climático y la intención de subordinar los bienes naturales a la mano invisible del mercado. Lo que pone en riesgo no solo los derechos de las personas sino también del medio ambiente.
Las comunidades originarias de Jujuy enfrentan el avance de los negocios de las grandes multinacionales sobre sus territorios desde hace años. La reforma de Morales y de Milei, avanzan en la entrega de esos recursos a las cámaras mineras, tabacaleras y grandes productores como Ledesma. A la par, criminaliza el derecho a la protesta con el que las comunidades pelean históricamente en defensa de sus territorios contra la contaminación de sus tierras, aire y agua.
Ellos denuncian como el gobierno nacional y provincial no respetan sus derechos, ni el derecho que tienen a la consulta previa, libre e informada sobre que se va a hacer en sus territorios. También denuncian el avance de las multinacionales extractivistas del litio en toda la zona de Olaroz-Cauchari que es donde viven y afecta las cuencas del agua dulce y los salares que son humedales. Además, aseguran que el gobierno, el estado y las multinacionales no respetan sus derechos preexistentes.

Así lo expresa un integrante de la comunidad indígena Angosto de Tilcara
Tienen que decirle la verdad a la comunidad, tienen que decir que el cerro va a desaparecer que no va a haber agua, esa es la información. Lo dice la ley, tienen que informar con la verdad, y la comunidad indígena es la que tiene que decidir. No va a quedar agua para las plantas, los animales ni las personas(Sajama Raúl, 2023) *
Así lo expresa también cuando dice
Luchamos por el futuro y por el derecho a la vida en la Pacha. No somos el centro de la pacha, convivimos con seres vivos, nuestros ancestros dieron la vida en esta defensa y nos dejaron un territorio hermoso, no dejemos que lo contaminen. La pacha es la que nos da la vida, que no nos convenzan, no somos pobres, tenemos un territorio con mucha riqueza (Sajama Raúl, 2023) *.
La explotación del litio es presentada como clave para la “transición energética” frente a la crisis climática, pero se extrae con un método destructivo para los ecosistemas y comunidades que habitan dichos salares donde se encuentra, basado en el despilfarro de cantidades colosales de agua en zonas donde escasea. Y todo esto en un esquema de saqueo económico imperialista. Además, las empresas saqueadoras del litio exigen beneficios impositivos, pocos controles y salir impunes por el daño ambiental que dejan. Por ende, mientras las multinacionales sean quienes ponen las reglas, los beneficios seguirán siendo para unos pocos.
Se pueden marcar dos ejes principales y claros en el rechazo de las comunidades, el primero es la desconfianza sobre el impacto ambiental, ya que requiere mucha cantidad de agua para la producción del carbonato de litio y la segunda es la injusticia en la distribución de la riqueza que las inversiones mineras generan.
En un fragmento del primer capítulo del podcast “Habla Pacha” se realiza un comentario en este sentido:
Ante el avance de la transición energética, pensada para salvar al mundo del calentamiento global, se busca crear un futuro mejor para todos, un futuro en el cual las comunidades quieren estar presentes y ser incluidas como beneficiarias, no como una zona de sacrificio donde se extrae lo que no se necesita y se abandonan los despojos (Chauque Micaela, 2024). *
Las empresas y el gobierno local prometen puestos de trabajo, regalías y la posibilidad de desarrollo de pequeñas y medianas empresas, proveedoras de servicios mineros para los integrantes de la población local que acepte ser parte del negocio, sin embargo, hay consciencia de que la participación es desigual.
Me gustaría cerrar con estas palabras, que creo que son un fiel resumen de todo lo expresado anteriormente
Eduardo Galeano, hace ya muchos años, decía en su libro Las venas abiertas de América Latina que la pobreza de los pueblos era proporcional a la riqueza de sus tierras. Que la historia del subdesarrollo en América Latina era producto de la historia del desarrollo del capitalismo mundial. Tenía razón.
Por eso esta historia del saqueo también va a hablar del sufrimiento que produce en nuestros cuerpos, en nuestras vidas e historias que siguen siendo sometidas, explotadas, violadas, mutiladas, envenenadas, reventadas por habitar territorios donde aún queda naturaleza. Territorios donde los bienes comunes para estas y las futuras generaciones son objeto de la codicia del norte global con el fin de conservar su bienestar, como si el mundo estuviera dividido en categorías donde unos seres valen más que otros. El colonialismo de antaño se materializó en un capitalismo que utiliza el extractivismo desmesurado para sobrevivir a toda costa. A cambio, entregan promesas de progreso, espejitos de colores, contaminación, sequía, enfermedades, pobreza, desalojos y represión. (Parodi Camila y Mareca Susi, 2024) *
Conclusión y opinión
En conclusión, está claro que, a raíz de estas explotaciones, se llevan a cabo los desalojos de las tierras ancestrales de los pueblos originarios, y esto tiene como se mencionó muchos efectos negativos, primero que estas personas se quedan sin sus territorios, sin sus hogares, que les pertenecen por derecho de nacimiento. Además, al suceder esto, muchas personas son arrastradas al exilio, ya que tienen que irse muchas veces a las periferias de ciudades mas grandes a buscar trabajo para poder subsistir y en general las condiciones de vida y de trabajo allí son deplorables. Y esto no seria necesario ya que son comunidades que en general trabajan sus propias tierras generando así sus propios alimentos en armonía con la Pachamama. A su vez al suceder esto se pierde mucha riqueza propia de dicha región, como la diversidad agrícola, ganadera, cultura, ancestral, entre otras. Y por último la contaminación y destrucción del medio ambiente, poniendo en riesgo no solo a las generaciones actuales sino también a las futuras, no solo de dicha región sino también del país.
Referencia Bibliográfica:
*2 Chauque Micaela (2024) 1- Con ustedes, las comunidades indígenas de La Puna (cap 1). Habla Pacha. Capitulo 1. 1- Con ustedes, las comunidades indígenas de La Puna ( cap.1)
*3 Parodi Camila y Mareca Susi (2024) Argentina: Voces, rostros y comunidades que dicen “No” a la minería del litio. Blog del Proyecto Lemu
Fuente
Argentina: Voces, rostros y comunidades que dicen „no“ a la minería de litio
La ruta del litio: el lado oculto del «oro blanco» – Por Camila Parodi – NODAL
Las voces del agua en la ruta del litio, a pesar del saqueo – Canal Abierto
„La ruta del litio: Voces del agua“ y la urgencia por frenar la muerte | La tinta
La fiebre del litio deja pueblos sedientos – Marcha
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