Während die Landesfinanzierung für Jugendarbeit und -hilfe in den ostdeutschen Bundesländern in den letzten Jahren tendenziell eher reduziert wurde, intensivierten Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ihre Unterstützung für kommunale Kinder- und Jugendbeteiligung. Es entstanden Servicestellen, Landes- oder Kompetenzzentren, die den Auftrag haben, Kommunen dabei zu unterstützen, Kindern und Jugendliche Mitwirkungsmöglichkeiten anzubieten und Partizipationsstrategien zu entwickeln. Die Kommunen machen mit, weil sie Jugendliche in der Region halten wollen und Nachwuchs für die mehrheitlich alte Riege an Kommunalpolitiker*innen suchen.
Doch was ändert sich dadurch für die Kinder und Jugendlichen? Wird es perspektivisch durch die Beteiligung einen Aufwuchs an Personal in der Jugendhilfe geben? Werden sich Lebenslagen junger Menschen in den Kommunen verbessern? Oder handelt es sich vielmehr um Placebos mit dem politische Akteure bestenfalls ein paar Nachwuchspolitiker*innen gewinnen, die aber sonst keine Wirkung entfalten?
Tobias Thiel (Ev. Akademie Sachsen-Anhalt) sprach am 22.9.2020 mit
- Benjamin Ollendorf, Landeszentrum Jugend+Kommune Sachsen-Anhalt
- Norbert Hanisch, Servicestelle Kinder- und Jugendbeteiligung Sachsen
- Dominik Ringler, Kompetenzzentrum Kinder- und Jugendbeteiligung Brandenburg
Die Veranstaltung wurde aus Mitteln des Bildungsministeriums Sachsen-Anhalt gefördert.