Von der Akademiearbeit sollen keine vermeidbaren Umweltbelastungen ausgehen, und die, welche gezwungenermaßen entstehen, sollen kontinuierlich auf ein Minimum reduziert werden. Deshalb sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Akademie bereit, ernsthafte Anstrengungen zu unternehmen, die von der Akademiearbeit ausgehenden Umweltbelastungen über das gesetzlich geforderte Maß hinaus kontinuierlich zu reduzieren. Dies gilt z.B. für die Nutzung von Energie, Wasser und Mobilität, die Beschaffung und den Verbrauch von Gütern, für Baumaßnahmen, die Nutzung von Flächen sowie den Umgang mit Abfällen.
Auszug aus den Umweltleitlinien
Wie beim kirchlichen Umweltmanagement „Grüner Hahn“ vorgesehen, führt die Ev. Akademie jährlich ein internes Audit durch und wird alle vier Jahre extern geprüft. Regelmäßig wird die Umwelterklärung aktualisiert. Mit der Fachstelle Kirchliches Umweltmanagement begleitet die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt außerdem Gemeinden und Einrichtungen der umliegenden Landeskirchen und Bistümer bei der Einführung und Umsetzung des Umweltmanagement.
Der Grüne Hahn ist ein Umweltmanagementsystem nach der Europäischen EMAS-Verordnung (EMAS = Eco Management and Audit Scheme, früher Ökoaudit), angepasst an kirchliche Verhältnisse und Möglichkeiten. Dieses kirchliche Umweltmanagement bietet die Chance, die bisherigen Einzelaktivitäten in Gemeinden und anderen kirchlichen Einrichtungen in ein Gesamtsystem einzufügen und dem Engagement damit Dauerhaftigkeit zu verleihen.
Der Grüne Hahn fördert ein wirkungsorientiertes Handeln mit klaren Zielen. Durch eindeutige Zuständigkeiten und geregelte Abläufe werden stetige Verbesserungen erreicht. Haupt- und Ehrenamtliche – oder wie an der Evangelischen Akademie, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Besucher und Gäste – sind gleichermaßen beteiligt. Ein Umweltteam wurde gebildet und geschult, damit auch nach Projektende die Aktivitäten weitergehen.
Die beteiligten Gemeinden und Einrichtungen erhalten einen von einem zertifizierten kirchlichen Umweltrevisor das Zertifikat „Grüner Hahn“, das die Einführung und Anwendung des Umweltmanagementsystems bestätigt.
Mit dem „Grünen Hahn“ wird die Umwelt entlastet, werden Kosten gespart und Besucher und Gäste für ein ökologisches Bewusstsein sensibilisiert. So wird ökologisches Verantwortungsbewusstsein aus christlicher Perspektive konkret und glaubwürdig.
Die Akademie engagiert sich im Bereich der Bewahrung der Schöpfung. Regelmäßig werden Veranstaltungen/Tagungen zum Thema durchgeführt. Die Akademie gibt zudem die BRIEFE zur Orientierung im Konflikt Mensch-Erde im Auftrag der ostdeutschen evangelischen Kirchen heraus. Daher lag es nahe, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Akademie dazu entschlossen haben, das kirchliche Umweltmanagementsystem „Grüner Hahn“ an der Einrichtung einzuführen, um während der Arbeit und im Zusammenspiel mit unseren Besuchern und Gästen einen praktischen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung zu leisten.
Die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt ist ein Ort gegenseitiger Information und offenen Meinungsaustauschs über aktuelle Fragen der Zeit. Die Auswahl der Themen orientiert sich dabei zu einem wesentlichen Teil an der Tradition des konziliaren Prozesses für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung, wie er im Aufruf der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Vancouver 1983 formuliert und in vielen Folgekonferenzen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene bekräftigt und konkretisiert wurde.
Im Jahr 2000 wurde an der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt ein Arbeitsbereich eingerichtet, der sich erstmals ausdrücklich mit Themen der Umwelt und des Sozialen befasste. Seither hat das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung in der Akademiearbeit deutlich an Gewicht gewonnen. Die Eingliederung des Kirchlichen Forschungsheims im Jahr 2004 verstärkte diese Entwicklung. Das Gebäude ist jedoch noch nicht Gegenstand der Validierung dieses Umweltmanagementsystems. Es soll zu einem späteren Zeitpunkt in das System der Ev. Akademie integriert werden.
Das Kirchliche Forschungsheim (KFH) widmete sich seit seiner Gründung durch Otto Kleinschmidt insbesondere dem Dialog zwischen Theologie und Naturwissenschaften und entwickelte sich von 1975 bis 1989 zu einem wichtigen kirchlichen Zentrum der Umweltarbeit in der DDR. Der Tradition des Forschungsheims folgend, wurden die Aspekte ökologischer Bildung und Beratung an der Akademie weiter ausgebaut und die Profilierung im Blick auf eine nachhaltige Entwicklung vorangetrieben. Ausdruck dieses Prozesses ist die Beteiligung an dem kirchlichen Umweltmanagementsystem „Grüner Hahn“ und die Formulierung dieser Umweltleitlinien. In dieser Tradition arbeitet auch die Studienstelle Naturwissenschaft, Ethik und Bewahrung der Schöpfung, die vom gleichnamigen Förderverein unterstützt wird. 2018 konnte die Finanzierung der Studienstelle durch eine zweckgebundene Zustiftung in Höhe von 1,2 Millionen Euro aus dem Altvermögen der Kirchenprovinz Sachsen an die Stiftung Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt weiter gesichert werden. Einnahmen aus der Anlage dieses Teils des Stiftungsvermögens fließen zukünftig direkt in die Umweltbildungsarbeit der Evangelischen Akademie.
In Fortsetzung der Tradition des KFH arbeitet seit 2009 die Beauftragte der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland für den ländlichen Raum und das Umweltmanagement an der Evangelischen Akademie. Ein wesentliches Arbeitsfeld ist die Verbreitung des kirchlichen Umweltmanagements „Grüner Hahn“ in Mitteldeutschland. Dazu greift sie auf Kontakte und Erfahrungen der Arbeit der Akademie und auf die Strukturen der EKM zurück.
Seit Juni 2019 wird der ökumenische Prozess „Umkehr zum Leben – den Wandel gestalten“, der derzeit von 25 Bistümern, Kirchen und kirchlichen Einrichtungen getragen wird, von Wittenberg aus koordiniert Dazu hat die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt gemeinsam mit dem katholischen Bischöflichen Hilfswerk MISEREOR e. V. eine Teilzeitstelle eingerichtet. Neue Koordinatorin ist die Politikwissenschaftlerin und Publizistin Constanze H. Lattussek, die 2018 bereits den ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit von Bonn nach Katowice koordinierte.
Lattussek wird die Träger des ökumenischen Prozesses dabei unterstützen, kirchliche Beiträge zum Klimaschutz und zu einer sozial-ökologischen Transformation unserer Gesellschaft zu entwickeln. Dabei geht es auch um die Frage, wie Theologie und Kirchen eine Kultur der Nachhaltigkeit und eine „Ethik des Genug“ fördern können und welches Wissen, aber auch welche spirituellen Impulse dafür nötig sind.
Seit Jahrtausenden ist dem Menschen von Gott der Auftrag gegeben, die Schöpfung zu bewahren: „… und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte“ (1. Mose 1,15). Die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt stellt sich unter diesen Auftrag, indem sie in Veranstaltungen die Bewahrung der Schöpfung thematisiert, sich für ein schöpfungsfreundliches Handeln einsetzt und dies in ihren Arbeitsabläufen praktiziert.
Deshalb erklären sich die Beschäftigten der Akademie dazu bereit, an einem Prozess mitzuwirken, dessen Ziel es ist, die Umweltbelastungen der Akademie deutlich zu verringern bzw. dort, wo es möglich ist, ganz zu vermeiden. Sie erkennen daher die folgenden Leitlinien als verbindlich an:
Von der Akademiearbeit sollen keine vermeidbaren Umweltbelastungen ausgehen, und die, welche gezwungenermaßen entstehen, sollen kontinuierlich auf ein Minimum reduziert werden. Deshalb sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Akademie bereit, ernsthafte Anstrengungen zu unternehmen, die von der Akademiearbeit ausgehenden Umweltbelastungenüber dasgesetzlich geforderte Maß hinaus kontinuierlich zu reduzieren. Dies gilt z.B. für die Nutzung von Energie, Wasser und Mobilität, die Beschaffung und den Verbrauch von Gütern, für Baumaßnahmen, die Nutzung von Flächen sowie den Umgang mit Abfällen.
Die Arbeit der Evangelischen Akademie kann nur glaubwürdig sein, wenn Reden und Tun in Einklang stehen. Deshalb bemühen sich die Mitglieder des Kollegiums der Evangelischen Akademie je nach ihren Möglichkeiten im beruflichen Alltag um ein schöpfungsfreundliches Handeln und motivieren damit alle Kolleginnen und Kollegen, Gäste und Familienmitglieder ihrem Beispiel zu folgen. Negative Umweltveränderungen entstehen in der Regel durch kollektives Handeln und können daher auch nur durch kollektives Handeln rückgängig gemacht bzw. vermieden werden.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Evangelischen Akademie sehen ihr Arbeitsfeld in einer globalen Perspektive und bemühen sich daher, negative Umweltauswirkungen ihres Handelns auf andere Länder und Kontinente zu vermeiden sowie schöpfungsfreundliches Handeln in diesen Ländern zu fördern. Sie streben an, wo immer es möglich und sinnvoll ist, fair und ökologisch erzeugte Produkte zu verwenden.
Die Evangelische Akademie hat eine wichtige Multiplikatorfunktion. Diese eröffnet die Möglichkeit, schöpfungsfreundliches Handeln in einer regionalen und überregionalen Öffentlichkeit zu kommunizieren. Je nach Zielgruppe werden dafür geeignete Methoden verwendet, z.B. Tagungen, Seminare, Vorträge und Projekte. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Evangelischen Akademie nutzen zudem ihre Mitgliedschaft in Gremien, Ausschüssen und Initiativen, um Schöpfungsverantwortung und das Leitbild nachhaltiger Entwicklung weiter zu verbreiten.
Evangelische Akademien stehen für Glaubwürdigkeit und Transparenz. Deshalb werden die umweltrelevanten Ziele und Aktivitäten der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt und deren Ergebnisse in geeigneter Form dokumentiert und veröffentlicht. Anregungen und Kritik sind willkommen.
Akademiearbeit lebt von Kooperationen mit anderen Einrichtungen und Einzelpersonen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Evangelischen Akademie werden sich dafür einsetzen, dass auch die Partner diesen Leitlinien folgen.
Die Evangelische Akademie verpflichtet sich, Rechtsvorschriften einzuhalten. Die Qualität des Umweltmanagements wird sie durch regelmäßige jährliche interne Audits und Kontrollen durch die Leitung (Management Reviews) gewährleisten