Am 09. November 1938 brannten in Deutschland Synagogen, Geschäfte von jüdischen Mitbürger*innen wurden zerstört. Jüdinnen und Juden wurden misshandelt, verhaftet und gemordet.
Die Reichspogromnacht war der Auftakt zum Völkermord der Nazis an Jüdinnen und Juden. Laut lastet das damalige Schweigen der Mehrheit aller Deutschen bis heute auf den Ereignissen.
Auch heute werden Jüdinnen und Juden in Deutschland wieder bedroht. Milieuübergreifend wird Antisemitismus wieder gesellschaftsfähig. Von rechts nach links, von völkischen Ideolg*innen über migrantisch geprägte Gruppen bis zu Teilen linker Aktivist*innen ist Antisemitismus wie ein gesellschaftlicher Kitt einer neuen Querfront. Jüdinnen und Juden haben wieder Angst in Deutschland.
Dagegen erheben wir unsere Stimme. In Gedenken an die jüdischen Nachbar*innen und Mitbewohner*innen, die im deutschen Terror der Reichspogromnacht zu Opfern wurden. Im Gedenken an das Versagen der Deutschen, die geschwiegen haben. Im Bekenntnis, dass wir nicht schweigen werden und solidarisch sind mit den Jüdinnen und Juden in Deutschland und mit dem Staat Israel.
Wir laden ein am 09. November ab 14:00 Uhr zum Putzen der Stolpersteine, die uns erinnern an die jüdischen Menschen in Wittenberg, die durch den Naziterror vertrieben und zum Teil ermordet worden sind.
Um 18:00 Uhr wird OBM Zugehör am Mahnmal an der Stadtkirche sprechen. Im Anschluss laden wir zu einem kurzen Rundgang ein, um an drei Stolpersteinen an die Menschen aus unserer Mitte zu erinnern, die fliehen mussten oder ermordet wurden. Und gegen 19:00 Uhr endet der Gang wieder an der Städte der Mahnung mit der Möglichkeit des persönlichen Gedenkens.
„Nie wieder!“ ist jetzt.