
Veranstaltung
Ev. Akademie Sachsen-Anhalt
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Heinrich Schütz – evangelische Kirchenmusik zwischen Luther und Bach
Vor 350 Jahren starb Heinrich Schütz in Weißenfels. Er war der bedeutendste und
einflussreichste evangelische Komponist im Deutschland des 17. Jahrhunderts. Im
thüringischen Bad Köstritz geboren, in Kassel und Venedig musikalisch ausgebildet,
wirkte Schütz in Weißenfels, Hannover, Braunschweig, Kopenhagen, aber vor allem
in Dresden, wo er als sächsischer Hofkapellmeister die Hofkapelle durch den
Dreißigjährigen Krieg führte. Schütz schuf mit „Dafne“ – 1627 in Torgau
uraufgeführt – die erste deutsche Oper. Erhalten sind seine zahlreichen geistlichen
Werke: die „Psalmen Davids“, die „Auferstehungshistorie“, die drei Passionen und
die „Geistliche Chormusik“ von 1648, die er dem Leipziger Thomanerchor widmete.
Alle Werke komponierte er auf Texte aus der Lutherbibel. Als Christ suchte er in
den Wirren seiner Zeit seinen Mitmenschen Halt, Trost und Zuversicht durch seine
Musik zu geben, deren Texte er „gleichsam einer Predigt“ vertonte. Michael Stolle,
Dozent an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, widmet sich in seinem
Vortrag vor allem den „Musikalischen Exequien“ von 1636, einer Begräbnismusik
für den Fürsten Heinrich Reuß in Gera, die genial und eindringlich die vom Fürsten
selbst ausgewählten Bibelworte interpretieren.
