Diskurs

Christenmensch, was ist Deine Mission?

Ein MissionBound für die Konfi-Arbeit
Jugendliche in Silhuette vor dem Sonnenuntergang zeigen das Peace-Zeichen
Foto von Chang Duong auf Unsplash.

„Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“ (Joh 20,21). Christ*in zu sein, damals wie heute, bedeutet gesandt zu sein, einen Auftrag zu haben – eine Mission. Der MissionBound ist ein für die Konfi-Arbeit konzipierter Baustein mit der App Actionbound. Die dazugehörigen QR-Codes können im PDF ausgedruckt werden.

  • Herausgeber*innen: Elisabeth Rauh & Miriam Meir, Projektstelle „Konfis und die Eine Welt“, Junge Akademie Wittenberg
  • Thema des GL: Zivilgesellschaftliches Engagement, Klimaschutz, Gerechtigkeit, globale Religion
  • Thema der KA: Nächstenliebe, Konfi-Teamer*innen, Mission
  • Einheiten: 1,5 Stunden + evtl. Vor- und Nachbereitung
  • Material: Smartphones mit der App „Actionbound“ (3-4 Konfis nutzen ein Smartphone), Bastelmaterialien, Papier, Stifte, evtl. Straßenmalkreide, (Papier-)müll und Unbrauchbares

Eine Mission muss nicht unbedingt darin bestehen, andere zum Glauben an Jesus Christus einzuladen. Der trinitarische Gott ist das Subjekt der Mission und sein Heilswille erstreckt sich auf die gesamte Schöpfung: so lautet die Einsicht der „Missio Dei“, einer seit der zweiten Hälfte des 20. Jh. vorherrschenden Missionstheologie. In diesem Kontext können vielfältige Aufgaben als Mission, als Auftrag Gottes verstanden werden: vom Klimaschutz über die barrierefreie Gestaltung der Gemeinde bis hin zum Einsatz für globale Gerechtigkeit oder der Organisation interreligiöser Begegnungen.

Der MissionBound kann mit der App Actionbound ortsunabhängig verwendet werden. In sechs Stationen zeigt er den Konfis Wege des gesellschaftlichen Engagements auf und ermutigt sie, sich als Christ*innen aktiv für die Eine Welt einzusetzen. Die Jugendlichen stellen sich dabei in Kleingruppen kreativen Aufgaben, Quiz oder Challenges. Sie entwickeln gemeinsam Visionen, führen Gespräche übers Helfen, upcyceln den Papiermüll vor Ort und erzählen sich ihren besten Witz. Hinter allem steht die Frage: Wofür entsendet mich Jesus Christus heute?

Jede Station beginnt mit dem Scannen des dazugehörigen QR-Codes. Es gibt keine bestimmte Reihenfolge. Die QR-Codes können an schon hergerichteten Orten, wie Stationen-Tische, sichtbar angebracht sein oder auf dem Gelände versteckt liegen. Letzteres erhöht die Spannung und den spielerischen Charakter des Bausteins. Wichtig ist, dass bei einigen Stationen bestimmte Materialien in der Nähe liegen sollten. Im Folgenden werden die Stationen auf einen Blick vorgestellt:

Stationen

„Visionen haben“

Der Traum des Bürgerrechtlers Martin Luther King und die Proteste der Fridays for Future-Bewegung haben etwas gemeinsam: ihre Mission lebt von einer starken Vision. Wie könnte eine gerechte und gute Welt aussehen? In dieser Station malen die Jugendlichen ein Bild, entweder mit Stiften auf Papier oder mit Straßenmalkreide in den Hof.

  • Ort: Bei Straßenmalkreide draußen, sonst an einem Tisch
  • Material: Straßenmalkreide oder Stifte und Papier

„Sich organisieren“

Alleine die Welt zu verbessern macht nicht halb so viel Spaß wie in einem starken Team. Bei Brot für die Welt Jugend finden sich Jugendliche zusammen, um sich gemeinsam für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen. Die Konfis schreiben gemeinsam die Geschichte der 15 jährigen Safie aus Sierra Leone zu Ende. Diese Aufgabe ist Teil eines Konfi-Bausteins von Johannes Küstner, Brot für die Welt.

  • Ort: An einem Tisch
  • Material: Stift und Papier

„Projekte planen“

Unter einer Mission kann auch ein ganz bestimmtes Projekt verstanden werden, zum Beispiel ein Upcycling-Projekt. An einem Papiermülleimer fordert diese Station die Konfirmand*innen dazu auf, Altes und Unbrauchbares neu aufzuwerten.

  • Ort: Neben (oder unter) einem Papiermülleimer
  • Material: Papiermüll, Schere und Klebestift

„Andern helfen“

Das Video von Dinah zeigt eine junge Christin aus Nigeria, die sich mit dem CVJM für Geflüchtete einsetzt. Die CHANGEMAKER Videos sind Teil eines Konfi-Bausteins des Evangelischen Jugendwerks in Baden-Württemberg. Angeregt durch ihr Engagement tauschen sich die Mitspieler*innen in ihrer Gruppe über Einsatz und Hilfe für andere aus.

  • Ort: Gemütliche Sitzecke

„Vielfalt leben“

Die Jugendlichen setzten sich mit der Vielfalt an Weltanschauungen, Religionen und Konfessionen auseinander. So unterschiedlich, wie die Menschen sind, so bunt hat Gott auch die Pflanzenwelt erschaffen. Die Konfirmand*innen sammeln 15 verschiedene Blätter oder listen 15 verschiedene Pflanzenarten auf.

  • Ort: Bei gutem Wetter draußen, bei schlechtem an einem Tisch
  • Material: Bei schlechtem Wetter Stift und Papier

„Aktiv werden“

Letztlich bieten auch Initiativen vor Ort viele Möglichkeiten an, selbst aktiv zu werden. Einige Jugendliche entscheiden sich zum Beispiel dafür, sich nach ihrer Konfirmation als Teamer*innen weiter in der Gemeinde zu engagieren und das Programm der nächsten Konfirmand*innen mitzugestalten. In einem Turnier stellen die Teammitglieder ihre „Nicht-Lachen-Müssen“-Kompetenzen auf die Probe.

  • Ort: Gemütliche Sitzecke, im besten Fall etwas abgeschieden von den anderen Stationen

Abschluss Abgeschlossen wird der MissionBound durch eine gemeinsame Runde, in der die Gruppen ihre Ergebnisse vorstellen. Sie zeigen zum Beispiel das Bild, was sie gemalt haben, ihr Upcycling-Projekt oder erzählen ihren besten Witz. In unserer Gruppe wurde ein Feedbackbackbogen mit einer Nachdenkfrage ausgeteilt: „Warum gibt Gott den Menschen Aufträge/Missionen?“.

Weitere Beiträge zu Globalem Lernen in der Konfi-Arbeit und Anregungen zur Nutzung digitaler Medien:

Miriam Meir

Studienleiterin der Projektstelle "Konfis und die Eine Welt" (2019-2023)
mehr erfahren

Konfis Global

In diesem Blog berichte ich zu Globalem Lernen in der Konfi-Arbeit und gebe Anregungen zur Nutzung digitaler Medien.

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